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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die ihr entgegenkamen.
    Es waren vier Personen.
    Watson, sein kleiner Sohn, der Leibwächter und das Kindermädchen Helen Murphy. Und es sah so aus, als wollten alle vier den Parkplatzansteuern, um wegzufahren.
    Sheila besaß kein schlechtes Gewissen. Zudem ging es ihr nicht um den Vater. Der verletzte Doug konnte nichts dazu, daß sein Erzeuger ein so großer Menschenverächter war.
    »Da sind sie ja!« rief auch Johnny.
    Auf dem Parkplatz trafen die Gruppen zusammen. Von verschiedenen Seiten kamen sie, und Helen hielt den Blick gesenkt. Trotzdem erkannte Sheila die Rötung an der linken Wange. Wahrscheinlich war sie von einem der beiden Männer geschlagen worden.
    In Sheila stieg die Wut hoch. Innerlich zitterte sie.
    Watson schaute sie eiskalt an. »Was wollen Sie noch hier, verdammt?«
    »Fragen, wie es Ihrem Sohn geht.«
    »Das hat Sie nicht zu interessieren.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Meine Güte, wie kann man nur so verbohrt sein! Schließlich bin ich es gewesen, der Ihren Sohn ins Krankenhaus gefahren hat…«
    »Kommst du mit mir spielen?« fragte Doug und meinte damit Johnny Conolly.
    Gerald Watson überhörte die Bemerkung seines Sohnes und wandte sich an den grimmig dreinschauenden Leibwächter.
    »Schließ schon den Wagen auf!«
    Hicky Hancock nickte. Er setzte sich in Bewegung und schritt dicht an Sheila vorbei, die wie eine Eissäule stehenblieb und keinen Schritt zur Seite trat. Nur ihr verachtender Blick traf das Gesicht des Mannes, dessen Ziel ein dunkelblauer Rolls Royce war, der nahe Sheilas Wagen stand.
    Watson selbst wandte sich wieder an Sheila Conolly. »Für meinen Sohn suche ich die Spielkameraden selbst aus«, erklärte er. Er deutete auf das verpflasterte Gesicht. »Sie sehen ja, was dabei rauskommt, wenn man nicht persönlich achtgibt.«
    »Sie haben ein armes Kind«, erwiderte Sheila. Sehr genau erkannte sie den traurigen Ausdruck im Gesicht des Jungen. Trotz dieser Verletzungen hätte er sicherlich gern mit Johnny gespielt, doch sein Vater würde ihm immer einen Strich durch die Rechnung machen.
    Der war unbelehrbar und ging dabei über Leichen.
    Das Kindermädchen wagte überhaupt nichts zu sagen. Es stand daneben und hielt den Kopf gesenkt. Wahrscheinlich schämte sich Helen auch. Ihre Lippen zuckten.
    Hancock hatte den Wägen geöffnet. Die Tür hielt er noch geschlossen, da sein Boß keinerlei Anstalten traf, einzusteigen. Watson wollte noch einige Worte mit Sheila Conolly reden. »Ich werde die Sache mit dem Vogel nicht auf sich beruhen lassen«, erklärte er.
    »Wundern Sie sich nicht, wenn bei Ihnen die Polizei auftaucht. Ich kann nämlich nicht glauben, was Sie da berichtet haben. Sicherlich stecken Sie mit meiner Angestellten unter einer Decke. Vielleicht wollten Sie sogar den Jungen entführen und aus mir ein Vermögen herauspressen.«
    Sheila war im ersten Augenblick sprachlos. Sie hatte ja schon viel erlebt, aber das war zuviel. »Wissen Sie überhaupt, was Sie da gesagt haben?« fragte sie.
    »Sehr genau.«
    »Dann darf ich Ihnen sagen, daß ich bereits die Polizei informiert habe. Sie werden bestimmt im Laufe des Tages noch Besuch von Scotland Yard erhalten. Und was die angebliche Entführung betrifft«, jetzt steigerte Sheila ihre Stimme, »so sollten Sie wirklich sehr vorsichtig sein. Keiner von uns hat Ihr Geld nötig. Ich bin mir völlig sicher, daß ich auf Ihre Anschuldigung noch zurückkommen werde.«
    Diese Worte hatten Gerald Watson unsicher gemacht. Er bewegte den Mund, ohne etwas zu sagen, starrte Sheila scharf an und holte tief Luft. Die Frau drehte sich und nahm die Hand ihres Sohnes.
    »Komm, Johnny, wir werden fahren.«
    »Da ist der Vogel!«
    Nicht Johnny hatte die Worte gesprochen, sondern Doug. Sheila, schon im Begriff, zu ihrem Fahrzeug zu gehen, blieb stehen und drehte sich. Doug Watson deutete schräg in die Höhe, wo auf einem mit festgefrorenem Schnee bedeckten und verkrümmt wachsenden Baumast der schwarze Rabe mit den bösen Augen saß.
    Auch die anderen schauten hin. Gerald Watson wurde blaß. Sheila hatte das Gefühl, daß diese Blässe ihn nicht allein wegen des plötzlichen Anblicks überfallen hatte. Da mußte noch etwas anderes mitspielen.
    Möglicherweise ein bestimmtes Wissen.
    Der Kolkrabe saß so unbeweglich auf dem Ast wie zuvor auf der Stange des Klettergerüsts. Nur das Leuchten in seinen Augen zeigte an, daß überhaupt Leben in ihm steckte.
    »Mummy, der fliegt gleich!« Johnny hatte die Worte geflüstert, und Sheila

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