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0360 - Die Rache des Kopflosen

0360 - Die Rache des Kopflosen

Titel: 0360 - Die Rache des Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann wie ihm zuwider, einfach nur auf der Couch zu liegen und zuschauen zu müssen, daß andere die Aktivität übernehmen.
    So etwas paßte ihm überhaupt nicht.
    Es klappte nicht. Nach dem Auftauchen aus der Bewußtlosigkeit waren die Schmerzen da, und er hatte das Gefühl, als wäre der Kopf um mehr als das Dreifache gewachsen.
    Es war für den Inspektor am besten, wenn er auf der Couch liegenblieb und seine Ruhe hatte.
    Im Laufe der Zeit merkte er, daß es ihm wieder besserging.
    Hatten ihn zuvor sogar die gesprochenen Worte gestört, so stellte er jetzt fest, daß er sich auf die einzelnen Fragen und Antworten der Akteure konzentrierte und sogar gespannt darauf war, was alles gesagt wurde.
    Suko erlebte auch diesen grausamen kalten Horror mit, der alle überkommen hatte, als der Herr des Hauses die Treppe hinuntergefallen war. John hatte die Lage entschärfen können, Suko auch beruhigt, und während der Schüsse war er wieder wach geworden und hatte sich aufgesetzt.
    Es ging alles gut, und auch Suko fühlte sich besser. Man konnte ihn nicht mit einem normalen Europäer vergleichen. Der Chinese hatte eine harte Ausbildung genossen. Dazu gehörte auch die körperliche Selbstkontrolle und das Unterdrücken starker Gefühle und Schmerzen.
    Er wollte nicht eingreifen, aber er hatte genau gehört, wie verlegen sein Freund John Sinclair um eine Erklärung dieser grauenhaften Vorfälle gewesen war.
    Celia Watson hatte sich dazu nicht bereit erklärt. Nach den letzten Vorgängen mußte sie einfach weichgekocht sein, so abgebrüht konnte man nicht handeln.
    »Mrs. Watson!«
    Als sie von Suko angesprochen wurde, zuckte Celia zusammen.
    Sie drehte langsam den Kopf.
    »Wollen Sie mir nicht etwas sagen?«
    Celia hob die Schultern. »Ich wüßte nicht, was ich Ihnen zu sagen hätte, Mister.«
    »Vielleicht wollen Sie mir den Grund dafür erklären, weshalb der Reiter und der Rabe erschienen sind.«
    »Es gibt keinen.«
    »Doch, es gibt ihn«, mischte sich Helen Murphy ein. Sie stand dicht vor ihrer Arbeitgeberin und schaute auf sie herab. »Es gibt einen Grund, und den werden Sie jetzt nennen, verdammt noch mal. Reicht Ihnen nicht, was geschehen ist? Wollen Sie noch mehr Unglück?«
    Diese eindringlich gesprochenen Worte hatten ihre Wirkung auch bei Celia Watson nicht verfehlt. Sie hob die Schultern und senkte den Kopf. Ein Zeichen, daß sie aufgegeben hatte und endlich das sagen wollte, was zu sagen war.
    »Wir warten«, meldete sich Suko.
    Die Frau klappte den Deckel einer silbernen Zigarettendose hoch und entnahm ein Stäbchen. Mit einem Tischfeuerzeug zündete sie es an, blies den Rauch gegen die Decke und sagte den ersten Satz.
    »Eigentlich habe ich damit nichts zu tun.«
    »Aber Sie sind auch betroffen«, sagte Helen.
    »Selbstverständlich, ich habe ihn schließlich geheiratet. Ich kam in die Familie und brachte noch Geld mit.«
    »Was ist mit dem Reiter?« unterbrach Suko die Frau.
    »Er gehörte auf die Seite meines Mannes. Die Watsons haben ihr Vermögen vor mehr als zweihundert Jahren gemacht. Das heißt, sie fingen damals als Fischer an, verkauften die Ware nicht, sondern räucherten sie in eigenen Fabriken. Ein Urahn meines Mannes hat sein ganzes Leben lang geschuftet und den Grundstock gelegt. Er besaß zwei Söhne, einer übernahm die Firma, der andere kümmerte sich nur um seine Hobbys. Wie aus der Familiengeschichte hervorgeht, war er ein seltsamer Vogel, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Hexen zu jagen. Angeblich war er vom Teufel dazu berufen worden. Das ging einige Zeit gut, doch als er einen Fehlgriff tat, war alles vorbei.«
    »Wieso Fehlgriff?« fragte Suko.
    Celia Watson begann zu lachen. »Er vergriff sich an seiner eigenen Nichte, ohne es zu ahnen. Als er es merkte, war das Mädchen schon tot. Er hatte es gefoltert. Sein Bruder, er hieß Edward Watson, blies nun zur großen Jagd. Er wollte seine Tochter rächen. Der Hexen-Jäger, der immer in einem schwarzen Mantel auftrat und auf den Namen Nathan Watson hörte, versteckte sich zwar, aber nicht gut genug. Häscher fingen ihn und seinen Raben, der ihn stets begleitete. Sie schafften Nathan zu seinem Bruder. Und der war damals schon mächtig. Auf Recht und Gesetz pfiff er, er nahm die Sache selbst in die Hand, errichtete ein Gerüst und rächte sich furchtbar.«
    »Köpfte er Nathan?« fragte Suko.
    Celia nickte. »Das können Sie wohl sagen«, flüsterte sie. »Edward Watson griff selbst zum Schwert, und er drückte auch den Kopf seines Bruders

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