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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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ältere Mann fassungslos. »Ich kann es nicht verstehen, wo der Schrank doch verschlossen war.«
    Der blonde Devisenhändler schien sich als Erster gefasst zu haben.
    »Richter!«, rief er laut und energisch. »Drücken Sie doch schon den Alarmknopf! Wie lange wollen Sie denn damit noch warten? Wir müssen sofort die Polizei alarmieren. Los, machen Sie schnell!«'
    Sobald Max Richter den Knopf neben dem Kassenschalter mit einem kräftigen Fußtritt hinunterdrückte, heulte schaurig eine Sirene auf.
    Im 35. Polizeirevier leuchtete im gleichen Augenblick eine Signallampe auf und versetzte die Beamten in höchste Alarmbereitschaft.
    ***
    »Ich habe gerade mit Fred Nagara gesprochen«, berichtete Phil, als er in unser Office zurückkam.
    Ich schob das Fahndungsblatt, das ich vor mir liegen hatte, zur Seite und fragte: »Und, hat er schon etwas herausgebracht?«
    Phil nickte.
    »Dieser Dr. Winter scheint eine Menge Freundinnen zu haben«, sagte er. »Fred Nagara hat sich zuerst einmal hinter die Nachbarn geklemmt, und die haben diesen Vollbart-Chemiker als einen sehr aktiven Amateur-Casanova bezeichnet.«
    »Deswegen braucht er noch immer kein Erpresser zu sein«, warf ich ein. »Wenn das alles ist, dann…«
    »Noch nicht, Jerry«, unterbrach mich mein Freund. »Unser Kollege Nagara hat auch die bevorzugte Bar von Winter ausfindig gemacht. Es ist die Minetta Bar und da gibt es bestimmt keine Discount-Preise.«
    »Stimmt genau«, bestätigte ich. »Da kann man eine ganze Menge Geld lassen.«
    »Die Kapelle spielt jedes Mal, wenn Dr. Winter kommt, sein Lieblingslied Petite Fleurs«, berichtete Phil. »Er scheint also sehr bekannt zu sein in der Bar. Fred Nagara erfuhr auch, dass Winter nicht gerade knickerig mit Trinkgeldern umgeht.«
    »Bei dem Service, den er kriegt«, brummte ich nachdenklich, »ist das kein Wunder. Die Überwachung von Dr. Berger hat nicht viel gebracht. Der Chemiker mit den schmalen Lippen ist seit Mittag nicht mehr in das Institut zurückgekehrt. Er hält sich im Augenblick in seiner Wohnung auf. Er steht weiter unter Überwachung.«
    »Ob das ein Zufall ist?«, überlegte Phil. »Auch Dr. Winter ist nach einem kurzen Mittagessen in einem chinesischen Restaurant nach Hause gefahren. Ich verstehe nicht, dass die beiden keine Lust mehr zum Arbeiten haben. Professor Hampton muss ein generöser Brötchengeber sein.«
    »Aus den Nachbarn von Dr. Berger haben wir auch nicht die kleinste Kleinigkeit herausholen können«, berichtete ich weiter. »Der Chemiker hält sich ganz für sich und hat keinerlei Kontakt mit den Leuten. Er hat sich im Keller des Hauses ein kleines Labor eingerichtet und soll da nächtelang sitzen.«
    »Selbst wenn der Chemiker durch seine Geldausgaben verdächtig ist, halte ich nach wie vor diesen Wischkoni für den Täter. Ich habe den Erpresserbrief unserem Code-Sachverständigen gegeben und auch einige alte Proben von Wischkoni«, sagte Phil.
    »Was ist dabei herausgekommen?«
    »Meine Vermutung könnte stimmen«, sagte Phil. »Unser Experte nimmt an, dass der Fabrikant in allen Fällen der gleiche ist. Mich stört nur eines an der Geschichte.«
    »Dass Wischkoni nicht wissen kann, dass der Professor schon wieder verheiratet ist«, warf ich ein.
    »Genau.«
    »Kann denn nicht einer von den beiden Assistenten mit dem Verbrecher unter einer Decke stecken?«, überlegte Phil voller Eifer. »Nehmen wir zum Beispiel mal den ehrgeizigen Berger. Er könnte Wischkoni angeheuert haben, um den Professor kaltzustellen oder in einen Skandal zu ziehen. Das erpresste Geld überlässt Berger dem Erpresser, denn ihm geht es ja nicht um das Geld.«
    »Hm«, brummte ich nachdenklich. »Und wie stellst du dir die Geschichte beispielsweise bei dem Dr. Winter vor? Bei dem gibt es doch nur ein Motiv, nämlich, dass der Mann Geld braucht. Er wird sich bestimmt nicht mit einem Erpresser zusammentun, denn dann müsste er die Beute doch teilen.«
    »Da hast du auch wieder recht«, gestand Phil. »Aber bei Dr. Berger könnte meine Theorie stimmen. Vergiss nicht, Ehrgeiz kann eine starke Triebfeder sein.«
    »Wir werden ja sehen«, meinte ich. »Wir halten die beiden vorläufig unter Bewachung, denn wenn einer von ihnen tatsächlich den Professor unter Druck setzen will, wird er in allernächster Zeit aktiv werden. Ich glaube nämlich auch, dass er dahintersteckt. Wenn bloß die Geschichte mit der geheim gehaltenen Hochzeit nicht wäre.«
    Es klopfte kurz an die Tür zu unserem Office. Unser Chef, Mr. High,

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