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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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vernommen?«
    Phil starrte mich an, als hätte ich ihn gebeten, mir die Relativitäts-Theorie Einsteins zu erklären. »Verdammt«, stammelte er plötzlich, »an den Burschen habe ich noch gar nicht gedacht.«
    Ich wandte mich an die beiden FBI-Ärzte, die in diesem Augenblick durch den Seiteneingang in den Bankraum traten. Ich begrüßte sie und erklärte, auf was es mir ankam.
    »Meiner Ansicht nach müssen die Bankleute betäubt worden sein«, erläuterte ich. »Allerdings hat keiner von ihnen einen fremden Geruch festgestellt, kurz bevor das große Schlafen begann. Es muss Gas sein, anders kann ich mir das nicht vorstellen. Dann ist immer noch unerklärlich, wie sich die Gangster in dem gaserfüllten Raum aufhalten haben können, ohne dass auch sie eingeschlafen sind.«
    »Ich kenne kein Gas, das ohne jede Nebenwirkung imstande wäre, Menschen fast schlagartig einzuschläfern«, sagte der jüngere der beiden Ärzte. »Es handelt sich also wahrscheinlich um das gleiche Zeug, das ich schon in dem Post Office vergeblich gesucht habe.«
    »Ich nehme es an, Doc«, bestätigte ich. »Nur haben Sie jetzt den Vorteil, dass noch nicht so viel Zeit verstrichen ist wie bei dem Postbeamten.«
    »Wir haben einen Klinikwagen draußen, Agent Cotton«, sagte der Arzt. »Wir mussten ja, um was es sich handelte. Aber wenn ich ehrlich sein soll, dann glaube ich, dass Sie einem Hirngespinst nachlaufen. Es gibt keinen bekannten Stoff, der die Eigenschaft hat, die Sie ihm zuschreiben.«
    »Dann ist es eben ein neuer Stoff, Doc«, beharrte ich. »Es muss ihn geben.«
    »Dann hätte ich wenigstens winzige Spuren davon in der Lunge des Postbeamten finden müssen, Agent Cotton«, widersprach der Arzt und stellte seine Bestecktasche auf den Transportkarren. »Ich habe nichts gefunden.«
    »Vielleicht, weil Sie den Stoff nicht kennen, Doc«, sagte ich hartnäckig. »In dem Post Office hätte ich Ihnen vielleicht noch recht gegeben, weil ein Mann schon einmal fest schlafen kann. Aber Sie wollen doch nicht behaupten, dass mehr als ein Dutzend Personen plötzlich und zur gleichen Zeit in einen bleiernen Schlaf fallen.«
    »Na, wir werden ja sehen«, murmelte der Doc. Ich ging zu Phil, der sich mit den Bankleuten unterhielt.
    »Der Fahrer ist nicht mehr da«, berichtete Phil. »Er kann sich aber nicht einfach aufgelöst haben. Wenn er der Täter war, wie hat er es denn fertiggebracht, dass er nicht auch eingeschlafen ist?«
    »Es war heute übrigens ein anderer Fahrer als sonst«, unterbrach ein lang aufgeschossener junger Mann meinen Freund. »Ich habe ihn zum ersten Male gesehen. Er trug allerdings die Kluft wie der Fahrer, der sonst immer das Essen bringt. Er kam auch mit dem üblichen Lieferwagen, den er vor dem Hintereingang abgestellt hatte.«
    »Ich habe keinen Lieferwagen gesehen«, fiel Phil ein. »Und der müsste doch eigentlich noch genauso hier sein wie der Fahrer.«
    »Von welcher Großküche wird das Essen geliefert?«, erkundigte ich mich.
    Nach fünf Sekunden hatte ich die Anschrift, ein Kollege machte sich sofort auf die Socken.
    ***
    Nach einer knappen Stunde hatte ich den telefonischen Bescheid, dass mit dem Fahrer etwas nicht stimmte. Er war erst an diesem Morgen eingestellt worden. Man kannte nur seinen Namen. Der Lieferwagen war in einer Seitenstraße gleich neben der Großküche gefunden worden.
    »Nicht einen einzigen Fingerabdruck haben sie finden können!«, fluchte ich kräftig, nachdem ich den Hörer auf die Gabel gedonnert hatte.
    »Und wir haben bei keinem der Angestellten die geringste Spur von einem Betäubungsmittel finden können«, sagte der Doc, der gerade in diesem Augenblick zurückkam. »Ihre Theorie hat also doch ein Loch.«
    »Und wenn Sie zehnmal nichts gefunden haben, ich bleibe bei meiner Meinung«, beharrte ich stur. »Überlegen Sie doch, Doc! Es gibt keine andere Möglichkeit. Das ist doch ganz logisch!«
    »Logisch ist’s schon, Agent Cotton«, sagte der Doc mit einem Achselzucken. »Aber was ich nicht feststellen kann, das ist für mich einfach nicht da. Die Untersuchung hat das ganz eindeutig gezeigt.«
    »Wer ist Agent Cotton?«, erkundigte sich ein junges Mädchen, das einen türkisf arbenen Pullover trug und zaghaft zu uns trat.
    »Das bin ich«, sagte ich und zwang mich, meinen Gesichtszügen den Ärger fernzuhalten, der wegen der Verstocktheit des Arztes in mir aufstieg.
    »Es ist ein Anruf für Sie da«, sagte das junge Mädchen. »Es ist sehr dringend, Agent Cotton. Ich glaube, es ist

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