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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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konnte.
    »Tut mir leid, Wischkoni. Ich werde Sie fesseln müssen, da Sie die Dummheiten doch nicht lassen werden«, sagte ich und fingerte seinen Gürtel aus der Hose.
    »Spiel dich doch nicht so auf!«, keuchte er und versuchte, mir sein Knie ins Kreuz zu rammen. »Dass du ’n G-man bist, kauft dir doch keiner ab. Young hat dich bestellt, um mich loszuwerden. Ich werde ihm wohl lästig, was?«
    »Wir sind tatsächlich vom FBI, Wischkoni«, sagte ich mit Nachdruck und fesselte seine Hände mit dem Lederriemen.
    »Erzähl das deiner Großmutter, Mann«, keuchte der Gangster und versuchte immer noch, durch einen Trick aus meiner Umklammerung zu kommen. »Was habt ihr mit mir vor?«
    »Wir werden Sie jetzt zum Office bringen, und dann werden wir uns mit Ihnen unterhalten«, sagte ich und zog den Riemen fest an. »Wir werden Bandaufnahmen von Ihren Aussagen machen und Sie dann an das Gericht weitergeben. Die werden schon…«
    »Quatsch! Umbringen wollt ihr mich!«, kreischte der Erpresser und warf sich plötzlich herum. Es war aussichtslos. Die Fessel saß zu stramm.
    Phil kam von dem Bus zurück. Er hatte einen Karton unter dem Arm.
    »Bist du fertig?«, fragte er.
    »Sicher. Was hast du denn da drin?«
    »Material für die Geschworenen«, brummte mein Freund. »Ich glaube bestimmt, dass das allein schon ausreicht, um ihn mal wieder für ein paar Jahre in Staatspension zu schicken.«
    Ich befahl dem Gangster, aufzustehen. Als er die Smith & Wesson in der Hand von Phil sah, gehorchte er, ohne zu zögern. Ich ließ ihn vor mir hergehen, vorbei an den hohen Schrottbergen, zwischen denen so breite Schluchten waren, dass sogar ein schwerer Laster bequem hindurchfahren konnte.
    ***
    Die dreiköpfige Band spielte Petite Fleurs. Der Mann mit dem schwarzen Vollbart und dem mitternachtsblauen Anzug winkte jovial zu den Musikern hinüber. An seiner Seite ging eine hochgewachsene Dame, die dank der hohen Pumps nicht viel kleiner war als ihr Begleiter. Sie hatte kupferrotes Haar, das wie ein Helm um ihren Kopf saß.
    Fred Nagara, der FBI-Agent, betrat kurz hinter den beiden die Minetta Bar. Die beiden Kellner waren im Moment um das Paar bemüht, sodass Fred sich in aller Ruhe einen Tisch aussuchen konnte, der ihm eine bequeme Überwachung ermöglichte. Er wählte den Einzeltisch in der Mitte. Daneben stand ein kleines Schränkchen, in dem Geschirr und Bestecke untergebracht waren. Oben auf der Anrichte stand ein üppiges Blumenarrangement.
    Fred Nagara beobachtete die beiden durch die Lücken in dem Blumenmeer.
    Der Chemiker schob der Kupferroten den Sessel zurecht, ein Ober im eleganten Frack schleppte die Karten heran.
    Fred sah, dass neben dem erhöhten Podium, auf dem die Band stand, ein Durchgang war, der in die eigentliche Bar führte. Der G-man hörte laute Unterhaltungsmusik herausklingen.
    Fred Nagara war nicht böse, dass der Ober sich erst nach sechs Minuten um ihn kümmerte. Der Mann im Frack tat so vornehm wie ein englischer Butler.
    »Geben Sie mir bitte einen Cinzano«, bat der FBI-Mann.
    »Sehr wohl«, hauchte der Ober und schritt in würdiger Haltung von dannen.
    Fred sah sich um. Es waren nur wenige Besucher in dem Vorraum, der dazu diente, eines der Schlemmermahle einzunehmen, die die Minetta Bar so berühmt gemacht hatten wie die gesalzenen Preise. In dem hinteren Barraum schien mehr los zu sein, denn das Stimmengewirr war reichlich laut.
    Die Band hatte nach dem Begrüßungsstück für Dr. Winter eine kleine Pause gemacht. Der zweite Ober trat zu dem Schlagzeuger und sagte ihm etwas. Dabei machte er die Andeutung einer leichten Handbewegung zu dem Vollbärtigen hin. Die Band setzte sofort wieder mit Musik ein. Der Klarinettist stand beim Solo auf und blickte Dr. Winter an. Der dankte mit einer lässigen Handbewegung.
    Fred merkte, dass Dr. Winter sehr nervös war. Der Chemiker spielte mit einem goldenen Gasfeuerzeug und zog häufig und hastig an einer Zigarette. Die Rothaarige sprach heftig auf ihn ein.
    Wegen der Musik konnte Fred kein einziges Wort verstehen. Da er Dr. Winter und die Rothaarige nur von der Seite sehen konnte, war es ihm nicht möglich, durch die Lippenbewegungen die Unterhaltung mitzubekommen. Fred war ein Meister darin, anderen Leuten die Worte von den Lippen abzulesen.
    Diese Fertigkeit hatte er auf der FBI-Akademie in Quantico erlernt, und schon oft hatte er andere verblüfft, wenn er nur an der Mundstellung die gesprochenen Worte abgelesen hatte.
    Drüben an dem Tisch des Chemikers

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