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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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das FBI.«
    »Ich komme sofort«, sagte ich und schob die weitere Diskussion mit den erfolglosen Medizinmännern auf. Ich ging hinter dem Mädchen her, das hinter die Theke trat.
    Es deutete auf ein Telefon, das auf einem der Schreibtische stand. Die Bankangestellten standen herum und mussten nicht, was sie tun sollten.
    Sie spitzten alle die Ohren, als ich den Telefonhörer von der Pultplatte aufnahm und mich meldete.
    »Gut, dass ich dich noch erreicht habe«, sagte am anderen Ende der Strippe mein Kollege Billy Wilder. »Wir haben Wischkoni aufgespürt, Jerry.«
    »Wo steckt er?«, fragte ich wie elektrisiert.
    »Er hat sich bei einem seiner früheren Freunde verkrochen«, berichtete Billy Wilder. »Er wurde zusammen mit Eddie Young gesehen.«
    »Der Schrotthändler?«, fragte ich zurück und merkte auf einmal, dass die Blicke sämtlicher Bankangestellten an meinen Lippen hingen.
    »Mit dem«, bestätigte Wilder. »Und zwar ganz in der Nähe von Youngs Schrottplatz. Wir haben die Angaben von einem V-Mann. Er ist sehr zuverlässig.«
    »Das werden wir bald wissen«, brummte ich. »Wir werden uns da sofort mal umsehen.«
    »Pass aber auf, Jerry«, warnte Billy Wilder noch. »Wischkoni soll bewaffnet sein.«
    »Wir auch«, gab ich zurück.
    ***
    Ich stellte den Jaguar im Schatten eines großen Möbelwagens ab, der auf dem freien Gelände neben dem umzäunten Schrottplatz geparkt war.
    Phil und ich stiegen aus dem Wagen, geräuschlos drückten wir die Türen zu.
    Es war dunkel. Nur ein paar Laternen standen in der Gegend herum, in der zu dieser Zeit kaum etwas los war. Von einem nahen Güterbahnhof drang der Lärm rollender Räder herüber. Hin und wieder konnte man das laute Rufen der Rangierer und die Kommando-Pfiffe der Trillerpfeifen hören.
    »Du rechts, ich links«, flüsterte ich Phil zu und huschte in die Dunkelheit. Ich hielt mich dicht in der Nähe eines Maschendrahtzaunes. Knöchelhohes Gras dämpfte meine Schritte. Der Zaun lief rund um den großen Schrottplatz. Schemenhaft erkannte ich die aufgetürmten Berge von Blech. Der Zaun machte einen Knick nach rechts, und das Gelände fiel plötzlich mehrere Yards ab. Auf der anderen Seite des Zaunes sah ich die übereinander getürmten Karosserien alter Autos, die man wahrscheinlich einfach über die Böschung hinuntergekippt hatte.
    Der Zaun ging unten in eine Mauer über. An ihrem Ende traf ich wieder auf Phil. Er wartete, bis ich heran war.
    »Ich habe nur den Zugang von der Straße her gefunden«, berichtete er flüsternd. »Es ist jemand auf dem Gelände. Ich habe einen schwachen Lichtschimmer gesehen, wahrscheinlich kam der aus einer Bretterbude!«
    »Dann wollen wir uns diese Bude mal näher ansehen«, flüsterte ich zurück.
    Wir schlichen beide die Strecke zurück, die Phil abgegangen war. Die übermannshohe Mauer ging nur bis zur Ecke. Dann kam wieder ein hoher Zaun aus starkem Maschendraht. Wir schlichen jetzt noch vorsichtiger, Plötzlich blieb ich stehen. Ich packte Phil am Arm und hielt ihn zurück. Deutlich war von dem Schrottplatz ein Geräusch zu vernehmen. Es hörte sich wie das Schlagen einer Autotür an. Ich lauschte angestrengt, ob ich nicht das Brummen eines Motors hörte, und war bereit, schnell in Richtung Eingang zu sprinten, um das Fahrzeug möglicherweise noch zu erwischen.
    Ich wollte nicht, dass uns Wischkoni im letzten Moment noch entwischte -falls er sich überhaupt auf dem Grundstück befand.
    Drüben blieb aber alles still. Ich horchte noch einen Moment, konnte aber keinen Laut mehr hören.
    Wir huschten weiter. Auf der Straße, die an dem Schrottplatz vorbeiführte, standen die Laternen so, dass der Eingang unter dem verwitterten Lattenschild fast ganz im Dunkeln lag. Das große Holztor war geschlossen. Im linken Flügel war ein schmaler Durchgang. Diese Tür war nur angelehnt. Ich probierte erst mit einem leichten Stoß und merkte, dass sie erbärmlich laut quietschte. Ich lauschte angestrengt. Als alles ruhig blieb, hob ich die Tür in den Angeln ein bisschen an und öffnete sie. Es ging ziemlich geräuschlos. Phil huschte hinter mir durch den schmalen Durchgang und schlich sich hinter den nächsten Schrottberg.
    Zwischen den einzelnen Häufen waren breite Schluchten. Sie waren so breit, dass selbst schwere Lastwagen bequem durchfahren konnten. Ich huschte weiter und stieß an einen Eisenträger, der ein kleines Stück in den Weg hineinragte. Es gab ein lautes Getöse. Ich ging sofort in die Hocke. Mein Schienbein schmerzte

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