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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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wurden gerade zwei Cocktails serviert. Der zweite Kellner legte Servietten und Bestecke auf. Erst dann kam der Ober zu Fred und brachte den verlangten Drink.
    Der G-man beschäftigte sich fast eine halbe Stunde mit seinem Drink, dann bestellte er noch einen. Er musste diesmal noch länger warten, denn die beiden Ober schleppten jetzt die Platten mit dem Essen für den Vollbärtigen und seine Begleiterin heran.
    Der Mann im Frack hob jede Scheibe des Châteaubriand mit dem Tranchierbesteck zur Begutachtung hoch. Der zweite Ober stellte zwei Wärmeplätten auf, auf denen die Speisen nach dem Vorlegen abgestellt und mit silbrigen Hauben abgedeckt wurden.
    Der Barbesitzer selbst schenkte den Wein ein und unterhielt sich angeregt mit den beiden.
    Er war kaum weg, als die Rothaarige wieder anfing, heftig auf Dr. Winter einzureden. Der versuchte sie zu besänftigen. Schließlich nahm der Chemiker einfach Messer und Gabel und widmete sich seinem Essen. Die Rothaarige ließ sich dadurch keineswegs unterbrechen, sie sprudelte weiter.
    ***
    Dr. Winter ließ sich Zeit. Als er endlich fertig war, machte die Rothaarige eine ungeduldige Bewegung.
    Fred winkte den Ober heran, der gerade an seinem Tisch vorbeikam. Er bezahlte seine Drinks und gab ein seiner Meinung nach angemessenes Trinkgeld, das der Befrackte wie selbstverständlich einstrich. Durch das Gewirr der Blumen sah Fred, dass auch der Chemiker nach seiner Brieftasche langte. Mein Kollege stand auf und hielt sich möglichst rechts, als er aus der Bar ging, um nicht von Dr. Winter oder der Röthaarigen gesehen zu werden.
    Fred saß in seinem Wagen und wartete darauf, dass die beiden bald kämen.
    Dann war es soweit. Der Chemiker trat mit seiner Dame aus der Bar. Der Vollbärtige winkte zur Verwunderung von Nagara ein Taxi heran und war der Rothaarigen beim Einsteigen behilflich. Er selbst blieb auf dem Bürgersteig stehen und sah dem abfahrenden Taxi nach.
    Fred wusste einen Augenblick nicht, was er tun sollte. War die Frau wichtiger oder der Chemiker?
    Fred fuhr dem Taxi hinterher.
    Er hielt sich in größerer Entfernung, achtete aber darauf, dass er den Wagen nicht aus den Augen verlor. An der Ampel am Sheridan Square hatte er Pech. Die Ampel sprang auf Rot, bevor mein Kollege an der Kreuzung war. Er sah die Schlusslichter des Yellow Cab langsam um die Ecke verschwinden.
    Grün! Fred fuhr blitzschnell an. Er bog um die Ecke, quälte seinen Wagen im dritten Gang auf 60 Meilen und erwischte das Taxi in der Blecker Street. Es hatte seine Fahrt verlangsamt, Fred sah jetzt die Bremslichter aufleuchten.
    Der G-man fuhr sofort rechts ran und stoppte hinter einem kleinen Lieferwagen. Er war so gegen die Sicht von vorn gedeckt. Das Taxi hatte ebenfalls gehalten. Nagara stieg rasch aus,'ging um seinen Wagen herum und eilte, den Hut tief ins Gesicht gezogen, mit schnellen Schritten auf dem Bürgersteig weiter. Er sah die Rothaarige aus dem Wagen steigen und ein Lokal betreten. Mit zwei Sätzen war Fred Nagara an dem Yellow Cab, er riss die hintere Tür auf und fragte den Fahrer: »Sind Sie frei?«
    »Gerade frei geworden, Sir«, brummte der Driver und stellte die Taxiuhr zurück.
    »Zum Washington Park«, sagte Fred und ließ sich in die Polster fallen. Er blickte auf die grelle Neon-Reklame über dem Eingang des Lokals. »Das war ja ’ne dufte Puppe, die gerade ausgestiegen ist.«
    »Kann man wohl sagen«, bestätigte der Fahrer und legte den ersten Gang ein. »Die ist wirklich nicht ohne. Der Laden, in den sie reingegangen ist, dieses Lobster Roll gehört ihr. Da muss Milly Parker schon auf Draht sein, denn es ist bestimmt nicht einfach, so’n Ding zu schmeißen. Bestimmt, für ’ne Frau ist’s nicht einfach.«
    »Milly Parker«, sagte Fred Nagara leise und mehr zu sich selbst. »Werde mir den Namen mal merken.«
    ***
    »Leider haben Sie uns von dein Anruf so spät informiert, dass wir keine Chance mehr hatten, den Erpresser zu stellen«, sagte ich mit einem leisen Vorwurf zu dem Professor.
    »Ich weiß, ich weiß, Agent Cotton«, gab er zurück. »Aber Sie wissen doch, wie das ist. Ich war gerade mitten in einem Experiment und konnte keine Zeit verlieren, sonst wäre die Arbeit von mehreren Stunden umsonst gewesen.«
    »Können Sie sich noch an die Stimme des Erpressers erinnern?«, fragte ich. Der Chemiker, der Phil und mir im Arbeitszimmer gegenübersaß, nickte. »Ich würde die Stimme unter Hunderten herausfinden«, behauptete er. »Sie kam mir allerdings verstellt

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