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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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sich um einen flüssigen Stoff, der sich an der Luft sofort zu Gas entwickelt. Dieses Gas wird eingeatmet und löst einen unwiderstehlichen Schlafreiz aus. Wer also das Material - wir nennen es vorläufig X 23 - einatmet, fällt in kurzer Zeit in einen tiefen Schlaf.«
    »Praktisch also in Sekunden?«, fragte ich dazwischen.
    »Je nach Stärke der Verdünnung, sogar in Bruchteilen einer Sekunde«, bestätigte der Chemiker. »Man muss die Zeit natürlich vom Einatmen an rechnen. Der Schlaf ist tief, aber natürlich; wenn der Betreffende erwacht, hat er keinen Schaden erlitten, sondern nur fest geschlafen.«
    »Es hinterlässt also keinerlei Nachwirkungen«, sagte ich nachdenklich. »Merkt man denn nichts von diesem X 23, wenn man es einatmet?«
    »Das Gas ist völlig farb- und geruchlos«, berichtete der Chemiker. »Es wird auch schnell wieder ausgeatmet, allerdings hat es dann schon seine Wirkung getan.«
    »Spuren davon lassen sich also später nicht mehr im Lungengewebe entdecken?«, fragte ich weiter.
    Der Chemiker schüttelte den Kopf. »Nein, keinerlei Spuren. Das ist übrigens zurzeit noch unser größtes Problem, nämlich die starke Flüchtigkeit von X 23. Ich suche noch einen Stoff, an den das Mittel gebunden werden kann, damit es sich länger hält.«
    »Wie kann man an dieses X 23 herankommen?«, fragte ich.
    »Das ist völlig unmöglich«, meinte er lächelnd. »Wir haben den Stoff erst vor wenigen Tagen synthetisiert. Ich halte es für ausgeschlossen, dass jemand außer uns den Stoff entdeckt haben sollte.«
    »Wie schützen Sie sich denn eigentlich gegen das Mittel?«, fragte ich. »Denn es kann doch immerhin sein, dass winzige Mengen davon ständig in Ihrem Labor schweben.«
    »Das gerade nicht, aber wenn wir Versuche machen und mit X 23 arbeiten, dann nehmen wir vorher eine kleine Antipille, die die Wirkung des Stoffes aufhebt. Hier sehen Sie!«, sagte der Professor und holte eine kleine Schachtel mit winzigen roten Kapseln aus der mittleren Schublade seines Schreibtisches.
    Die rote Lampe leuchtete in diesem Augenblick wieder auf. Der Chemiker wurde leicht ungeduldig. Ich merkte es ihm an und reichte schnell die Schachtel mit den Kapseln zurück.
    »Ich bin etwas in Eile, meine Herren«, gestand er. »Ich habe ein Experiment angesetzt, und die Vorbereitungen sind jetzt soweit. Aber daran hätte ich doch schon früher denken können! Wenn Sie Lust haben, können Sie sich das Experiment ansehen.«
    »Das würden wir sehr gern machen, Professor.«
    »Gemacht, meine Herren«, sagte der Professor aufgeräumt. Man sah ihm an, dass er über den Ausgang der Erpressergeschichte sehr glücklich war. Er hielt uns die Schachtel mit den Antipillen hin.
    »Bitte, nehmen Sie sich zwei von den Dingern«, forderte er uns auf. »Hier haben Sie noch ein kleines Röhrchen. Wenn ichlhnen gleich Bescheid sage, dann müssen Sie beide Kapseln nehmen und zerkauen. Wir wenden X 23 nämlich in einem Großversuch an Meerschweinchen an. Da können Sie die Wirkung feststellen.«
    ***
    Er brachte uns über einen langen Flur bis vor eine Tür, an der mehrere Kontrolllampen aufleuchteten. Der weiß bekittelte Chemiker drückte auf einen der Knöpfe und öffnete erst dann die Doppeltür zu dem riesigen Labor.
    Die beiden Assistenten, die wir schon von den Bildern her kannten, erwarteten uns. Der Professor stellte uns vor.
    »Ich denke, es ist schon alles vorbereitet«, wunderte sich der Professor. »Sie haben doch schon zweimal geläutet.«
    »Es ist ja auch alles fertig«, sagte der schmallippige Chemiker mit monotoner Stimme. »Wir können sofort anfangen.«
    »Und wo sind die Versuchstiere? Und wo sind die Messschreiber für den Großversuch?«, erkundigte sich Professor Hampton.
    »Den Großversuch können wir doch nicht machen«, sagte Dr. Berger in seiner monotonen Art. »Sie hatten den Versuch doch aufgeschoben, weil die Ampullen…«
    »Ach ja«, fiel es dem Chemiker ein. »Das tut mir aber leid, meine Herren«, wandte er sich an uns. »Ich hatte ganz vergessen, dass uns vier Ampullen von X 23 zerbrochen sind und wir erst wieder neues Material hersteilen müssen. Wahrscheinlich hat mich diese unangenehme Erpresser-Geschichte etwas vergesslich gemacht. Tja, dann kann ich Ihnen leider nicht viel zeigen, denn der Versuch, den wir jetzt durchführen wollen, beschäftigt sich nur mit chemischen Reaktionen. Wenn Sie allerdings hierbleiben wollen…«
    »Nein, recht schönen Dank, Professor, wir wollen Sie dann nicht länger

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