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0360 - Mörder-Magie

0360 - Mörder-Magie

Titel: 0360 - Mörder-Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würde, war für ihn unbestimmt.
    Wichtig war nur, daß es in unserem Universum keinen Platz fand.
    Im gleichen Moment, in dem die Veränderung stattfand, wurde sie bereits abgestoßen. Das künstliche Mini-Universum verschwand aus der Welt und suchte sich eine Dimension, in die es besser paßte.
    Irgendwo in einem Paralleluniversum, in dem möglicherweise die Schwerkraft entgegengesetzt wirkte, Wasser schon bei fünfzig oder erst bei hundertfünfzig Grad kochte oder die Lichtgeschwindigkeit mehr oder weniger als 300 000 Kilometer pro Sekunde betrug, fand ein Angleichungsprozeß statt.
    Und in jenem Universum befanden sich jetzt die EWIGEN und alles aus dem Beaminster Cottage, das nicht zu der von Ted entwickelten Matrix gehörte.
    Auch die Luft verschwand mit dem künstlichen Universum.
    Im Innern des Cottage entstand ein Vakuum.
    Der nun von außen wirkende Luftdruck war ungeheuerlich. Heruntergelassene Rolläden bogen sich nach innen. Wo keine Rolläden waren, zerplatzten Fensterscheiben. Die Luft heulte in den luftleeren Raum hinein, pfiff durch Ritzen und riß Türen auf. Was sich noch im Haus befand, wurde durcheinandergewirbelt, Teppiche hochgeschlagen, Lampen von den Decken gerissen.
    Ted hörte das Heulen des winzigen Tornados und das Klirren und Scheppern, das Poltern und Rauschen und Krachen. Da wußte er, daß es gelungen war.
    Er hockte noch immer unbeweglich draußen vor dem Gebäude. Er fühlte sich ausgelaugt, als er die Matrix auflöste. Leer, ausgebrannt, keines klaren Gedankens fähig. Der Machtkristall hatte eine gewaltige Leistung vollbracht, war bis an die Grenzen dessen gelangt, was Ted erwirken konnte. Der Kristall konnte noch mehr, aber Ted Ewigk selbst nicht.
    Er war müde und froh.
    Er hatte es geschafft. Das Cottage war leer. Die Gegner waren vertrieben, ausgeschaltet. Dabei hatte er sie nicht einmal zu verletzen gebraucht. Sie lebten noch, waren putzmunter - nur eben in einem anderen Universum. Vielleicht würden sie irgendwann den Rückweg finden. Aber das konnte Jahrtausende dauern, bis sie die richtigen »Eckdaten« fanden, nach denen sie sich orientieren konnten. Denn alles war dem Zufall überlassen geblieben, und Parallelwelten mochte es milliarden geben.
    Ted Ewigk lächelte.
    Das war die Waffe des Friedens, die er sein Leben lang gesucht hatte. Eine Waffe, die unschädlich machte, ohne zu verletzen. Die einfach nur entfernte. Einfach nur versetzte.
    Man mußte es nur erst einmal fertigbringen. Und man mußte einen Dhyarra besitzen, der stark genug war. Ted zweifelte, ob ein Kristall zehnter oder elfter Ordnung dafür ausgereicht hätte.
    Langsam erhob er sich. Er konnte das Cottage jetzt gefahrlos betreten. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein EWIGER nicht erfaßt worden war, weil er sich da aufhielt, wo vielleicht vorher ein Schrank gestanden hatte, wofür dann der verschobene Schrank in die andere Dimension befördert worden war - diese Wahrscheinlichkeit war äußerst gering.
    Ted machte ein paar Schritte auf den Hauseingang zu.
    Er lächelte immer noch, als Alpha aus dem Schatten auf ihn zutrat.
    Sein Lächeln gefror zur Maske.
    ***
    Zamorra hatte sich im Laufe der Jahre an das Ungewöhnliche gewöhnt.
    Ein zeitloser Sprung, bei dem ihn ein Silbermond-Druide mitnahm, war nichts Aufregendes mehr: Hier totales Verschwinden, und nahezu im gleichen Sekundenbruchteil dort totales Auftauchen.
    Es ging blitzschnell. In der Bewegung, in die Gryf ihn gezwungen hatte, um den Sprung durchführen zu können, sah Zamorra, wie die Umgebung scheinbar wechselte. In Wirklichkeit waren ja Gryf und er es, die wechselten.
    Das Hotelzimmer verschwand einfach und machte einem Raum Platz, der von kaltem, nicht sonderlich hellen Blaulicht ausgefüllt wurde. Zamorra sah Babs Crawford in der Mitte des Raumes stehen, das Gesicht schmerzverzerrt. Sie war bewegungslos, schien aber noch zu leben.
    Er wirbelte herum.
    In jeweils einer Ecke des Raumes, rechts und links neben der Tür, standen EWIGE!
    Eine Falle! durchzuckte es Zamorra. Sie haben uns erwartet! Sie waren doch schneller als wir!
    Gryf schrie auf.
    Im gleichen Moment spürte Zamorra, wie sich um ihn das grünliche Flimmern aufbaute, das vom Amulett ausging. Die Silberscheibe schützte ihn vor einem magischen Angriff -zumindest versuchte sie es.
    Gryf, der Zamorras Hand sofort zu Anfang losgelassen hatte, schrie immer noch. Zamorra sah ihn taumeln. Er sah, wie Gryf durchsichtig wurde, sich aufzulösen versuchte, es aber nicht schaffte. Er wurde

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