0360 - Mörder-Magie
sondern wäre einfach so hindurchgeschritten. Jetzt aber fiel es ihm auf.
Die Warnung… der Verrat… die ganz kurzfristige blitzschnelle Aktivität eines Super-Dhyarra-Kristalls, der aber in der Kürze der Zeit nicht anzupeilen gewesen war… ob es derselbe Kristall war, den Zamorra in Bombay bemerkt hatte…?
Ted Ewigk verdrängte den Gedanken. Er durchdrang den Abwehrschirm und war jetzt ganz dicht am Haus.
Sie würden sich wundern, die EWIGEN da drinnen.
Vor allem darüber, daß sie den Kampf unbeschadet überlebten. Denn es würde gar kein Kampf sein…
***
Auch Babs Crawford sah den schwachen Lichtstreifen am Horizont, als sie aus dem vergitterten Fensterchen ihres Gefängnisses sah. Es wurde Tag. Der frühe Morgen hatte begonnen. In Kürze würden die ersten Vögel zu zwitschern beginnen…
Aber noch war alles ruhig.
Nur Schritte waren zu hören. Jemand näherte sich.
Entweder, dachte sie, bringen sie jetzt das Frühstück - oder sie bringen mich um! Sie wunderte sich, daß sie so kühl dabei bleiben konnte. Aber tief in sich spürte sie die Angst. Warum kam niemand, um sie zu befreien? Hatte sie denn überhaupt keine Chance mehr?
Vor der Tür des Gefängniszimmers verstummten die Schritte. Die Tür wurde geöffnet. Diesmal war es nicht vorher drinnen heller geworden; die Dunkelheit war geblieben. Aber aus dem Korridor fiel ein Lichtbalken ins Zimmer, und vor dem Licht hoben sich schwarz die Umrisse zweier Gestalten mit Umhang und Helm ab.
Diesmal war Delta nicht allein gekommen.
Ein anderer EWIGER war bei ihm. Er winkte Babs herrisch zu.
Sie sollte zu ihm kommen!
Sie versuchte sich dagegen zu sträuben. Aber irgendwie setzten sich ihre Beine ohne ihr Zutun in Bewegung. Sie ging auf die beiden Unheimlichen zu. Ich will nicht, wollte sie schreien, wollte sich herumwerfen, bis in den hintersten Winkel des Zimmers flüchten. Sie wollte gegen die EWIGEN kämpfen, sie niederschlagen… aber es ging nicht. Sie konnte weder einen Laut hervorbringen noch eine andere Bewegung machen als die vorgeschriebenen. Sie konnte nur die Angst in sich immer größer werden lassen.
Waren sie gekommen, um sie jetzt zu ermorden? War die Erpressung beendet? Wurde Babs jetzt nicht mehr gebraucht?
Die beiden EWIGEN traten zur Seite, um sie zwischen sich hindurch gehen zu lassen. Sie trat in den Korridor hinaus. Wie eine Marionette wurde sie ferngesteuert und mußte vor den beiden EWIGEN hergehen, die kein Wort von sich gaben. Ihre Dhyarra-Magie hatte Babs völlig im Griff.
Es ging eine Treppe hinab in einen Kellerraum. Hier schimmerte fahlblaues Licht. Babs »durfte« endlich stehenbleiben. Sie konnte sich wieder etwas freier bewegen. Sie wirbelte herum.
»Warum habt ihr mich hierher gebracht?« stieß sie hervor. »Was habt ihr mit mir vor?«
»Ich habe dir gesagt, daß wir dich töten werden, sobald du nicht mehr gebraucht wirst«, sagte Delta. »Jetzt ist es soweit. Soeben erhielten wir die Erlaubnis, dich zu töten.«
Babs erschauerte. Ihr Blut schien in den Adern einzufrieren. Jetzt war es also soweit. Und es gab keine Rettung mehr.
Und es war alles andere als Hoffnung auf Zeitgewinn, sondern nur schreckliche Drohung, als Delta hinzufügte: »Und wir werden uns alle Zeit dafür nehmen, die uns gewährt wird.«
***
Alpha war ein Schatten in den Schatten. Selbst Ted Ewigk bemerkte ihn nicht, wie er da in der Dunkelheit stand und beobachtete.
Alpha war erstaunt. Nur Ted Ewigk selbst erschien! Wo waren seine Begleiter? Er konnte doch wohl nicht wirklich so närrisch sein, es allein zu versuchen!
Alpha bedauerte es, Ewigks Gedanken nicht lesen zu können. Aber der ERHABENE war abgeschirmt. Vielleicht besaß er jenen Gedankenblock, den Zamorra in den Bewußtseinen seiner Kampfgefährten auf hypnosuggestivem Wege installierte, vielleicht war es aber auch der Machtkristall, der ihn sicherte. Alpha war das egal.
Alpha hätte nur zu gern gewußt, was Ted Ewigk nun tatsächlich unternehmen wollte.
Aber zunächst galt es, eine weitere Falle einzurichten. Während Ewigk sich dem Cottage näherte, glitt Alpha auf der anderen Seite der Allee durchs Gelände hin zur Durchgangsstraße, unerkannt in der beginnenden Morgendämmerung. Nach kurzer Zeit erreichte Alpha den Mercedes, mit dem Ewigk gekommen war.
Der Reporter hatte schon immer große und schnelle Wagen bevorzugt. Bis vor kurzem noch hatte er einen Rolls-Royce gefahren, der aber durch eine Dhyarra-Bombe zerstört worden war.
Alpha stellte fest, daß der
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