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0360 - Mörder-Magie

0360 - Mörder-Magie

Titel: 0360 - Mörder-Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorwärts, die notwendige Bewegung, um neben geistiger Konzentration auf den Vorgang den zeitlosen Sprung auszulösen. Dabei konzentrierte er sich auf Babs Crawfords Bewußtseinsaura.
    Im nächsten Moment war er mit Zamorra verschwunden.
    Nicole hielt den Atem an.
    Wenn alles so überraschend schnell vor sich ging wie geplant, würden sie in den nächsten Sekunden mit Babs wieder hier auftauchen.
    Vielleicht war sie gefesselt, und sie mußten sie erst losbinden…
    Vielleicht traten noch andere Unwägbarkeiten ein. Aber höchstens eine Minute würde es dauern.
    Die zweite Minute ging ihrem Ende zu und dann die dritte. Niemand kehrte zurück. Nach zehn Minuten war Nicole sicher, daß es schiefgegangen war.
    Dabei wußte sie nicht einmal, wo Zamorra und Gryf angekommen waren, hatte also keine Möglichkeit, ihnen zu helfen…
    Die kalte Hand der Angst um Zamorra begann sich um ihr Herz zu legen.
    ***
    Ted Ewigk betrat das Cottage nicht. Er blieb draußen stehen, ließ sich dann in Hockstellung auf dem Boden nieder. Er wartete kurze Zeit. Nichts rührte sich. Drinnen war alles dunkel.
    Drinnen wartete die Falle auf ihn.
    Er wußte, wie es im Innern des Cottage aussah. Er hatte es einige Wochen lang bewohnt, während er nach dem Attentat mit der Dhyarra-Bombe gelähmt gewesen war. Er hatte sich im Rollstuhl überall im Cottage herumfahren lassen und sich jede Einzelheit eingeprägt, auch in der oberen Etage. Selbst den Dachboden kannte er.
    Damals hatte er nicht gewußt, daß er dieses Wissen einmal gut gebrauchen konnte. Er besaß nur die Eigenheit, sich all das, womit er auf längere Zeit zu tun hatte, sehr genau zu merken. Wenn er für ein paar Tage oder Wochen irgendwo blieb, wollte er sich auf Anhieb selbst im Dunkeln sofort zurechtfinden können.
    Er hatte sich diese Angewohnheit zu eigen gemacht, nachdem er zum ERHABENEN geworden war. Von Anfang an hatte er gewußt, daß der größte Teil der EWIGEN nicht mit ihm als Herrscher einverstanden war, und daß er deshalb attentatsgefährdet war. Die perfekte Kenntnis über seine jeweilige Umgebung gehörte mit zu seinem Sicherheitsverhalten.
    Jetzt würde es ihm auf andere Weise zugute kommen.
    Er aktivierte seinen Machtkristall und hoffte, daß er im großen das schaffen würde, was er im kleinen bereits erprobt hatte.
    Ted erinnerte sich. Er schuf ein Muster, eine Matrix vom Beaminster Cottage. Er baute ein Fantasiegebäude auf, das seiner Vorstellung und damit auch der Wirklichkeit entsprach. Jede Tür, jedes Fenster, jeder Einrichtungsgegenstand. Vielleicht hatten die EWIGEN, die sich hier eingenistet hatten, einiges umgeräumt - in dem Falle hatten die umgeräumten Gegenstände eben Pech und waren verloren. Aber das mußte Ted riskieren. Aber alles, was mit seiner gedanklichen Matrix übereinstimmte, würde verschont bleiben. Kleine Dinge wie Teller, Tassen, Gläser oder ein nicht am gewohnten Platz stehendes Telefon, ein Stuhl, der nicht da war, wo er sein sollte -, darauf konnte man wohl oder übel verzichten. Solche Dinge ließen sich ersetzen.
    Ted vergewisserte sich mehrmals sorgfältig, daß seine Matrix stimmte. Es durfte nichts schiefgehen. Erst als er absolut sicher war, gab er den Impuls.
    Der Machtkristall flammte auf. Er loderte in blauweißem Feuer. In seinem Innern glaubte Ted eine Miniaturform des Cottage zu sehen, so wie er in seiner Erinnerung die Matrix gebildet hatte, das Muster aus Grundriß und Einrichtung.
    Das, was von diesem Muster dargestellt wurde, blieb unberührt. Alles andere dagegen…
    Gewaltige Dhyarra-Energie strömte in das Cottage und füllte es rasend schnell bis in den letzten Winkel aus, vom Dachboden bis in die Kellerräume. Ted hörte niemanden schreien. Die EWIGEN im Haus wurden überrascht. Sie begriffen zwar, daß sie von Dhyarra-Energie erfaßt und umhüllt wurden, denn ihre eigenen Kristalle sprachen darauf an. Sie reagierten auch, bildeten schützende Hüllen um ihre Besitzer. Aber das nützte nichts. Denn es war kein Angriff im eigentlichen Sinne, nichts, was eine Abwehr erforderlich machte.
    Die Dhyarra-Energie des Machtkristalls, eines Sternsteins dreizehnter Ordnung, schuf im Innern der Matrix, im Innern des Hauses, ein künstliches Mini-Universum, in dem völlig andere Naturgesetze herrschten!
    Es interessierte Ted nicht einmmal, in welcher Form die Veränderungen auftraten. Er hatte sich keine große Mühe gegeben, eine universale Logik aufzubauen. Er überließ das dem Zufall. Wie dieses Mini-Universum sein

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