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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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aber es ging schon so gut, daß ich Brett Hartwright entwaffnen konnte. Zähneknirschend ließ der Gangster diese Prozedur über sich ergehen. Sicher hatte er sich die Vorstellung anders gedacht. Henk Visser und ich banden mit den Resten der Hanfseile dem Gangster die Hände auf den Rücken. Ich hatte mich inzwischen wieder erholt. Henk Visser ließ seine Pistole unter der Jacke verschwinden. Ich trat dicht an Brett Hartwright heran.
    »Ich warte, Sonny Boy. Sicher willst du mir etwas erzählen. Du branntest doch vorhin geradezu auf eine Unterhaltung mit mir. Nun sollst du sie haben. Wer hat dich beauftragt, mich auszuquetschen? Stecklett?«
    »Schnüffler«, knurrte der Gangster verächtlich. »Von mir hörst du kein Wort, damit du gleich klarsiehst.«
    Ich schien gegen eine Wand zu reden. Brett Hartwright dachte nicht daran, meine Frage zu beantworten. Ich verständigte mich durch einen kurzen Blick mit Henk Visser, wir nahmen den Gangster in die Mitte und verließen die Büroräume. Ich schloß sorgfältig die Tür hinter mir. Der Holländer hielt seine Automatic schußbereit in der Hand.
    Wir verfrachteten den Gangster in meinen Jaguar und fuhren ins Distriktgebäude. Henk Visser, der mit einem Yellow Cab zu dem Schuppen gefahren war, begleitete mich. Nachdem ich dafür gesorgt hatte, daß Hartwright in eine sichere Zelle gebracht wurde, konnte ich mich bei dem holländischen Kollegen bedanken. Er wehrte lächelnd ab.
    »Ich bin überzeugt, Cotton, daß Sie in einer ähnlichen Situation nicht anders gehandelt hätten. Ich verdanke es nur einem Zufall, daß ich in Ihrer Nähe blieb. Ich war nämlich auf dem Wege zu Steckletts Büro. Die ganze Sache dürfte mich eigentlich zwar nichts mehr angehen, aber Sie wissen doch: Die Katze läßt das Mausen nicht. Zufällig kam ich gerade zu dem Zeitpunkt an, als ein Mann das Haus verließ. Nachdem ich dann noch erkannte, wie Sie in Ihrem Wagen den Mann verfolgten, hing ich mich wie eine Klette an Ihre Spur. Zum Glück fand ich sofort ein Taxi. Ich blieb wie ein Schatten hinter Ihnen, aber als Sie in das Haus hineingingen, verlor ich die Spur. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich in den Schuppen im Hinterhof kam, und dort wurde ich Zeuge Ihrer Unterhaltung mit diesem Hartwright.«
    Ich drückte dem Holländer die Hand. Wer weiß, was der Gangster mit mir noch alles angestellt hätte, um mich zum Reden zu bringen.
    Der Holländer wehrte beinahe schüchtern meinen Dank ab und erkundigte sich, wo Phil geblieben sei. Ich rief die Zentrale an und hörte, daß Phil sich noch nicht gemeldet hatte. Ich lud Henk Visser zu einem kräftigen Steak ein, das wir in der Kantine aßen. So gut das Essen war, so unruhig war ich doch, weil Phil sich bisher noch nicht gemeldet hatte. Die letzten Stunden hatten mir gezeigt, daß mit unseren Gegnern nicht zu spaßen war.
    Später erfuhr ich, daß meine Sorgen berechtigt gewesen waren. Mir wäre jeder Bissen im Halse steckengeblieben, wenn ich gewußt hätte, in welcher Klemme sich Phil in dieser Zeit befand.
    ***
    Phil stand eng an die Mauer des Hauses gelehnt und wartete auf Norma Mitchum.
    Wenn er Norma richtig eingeschätzt hatte, würde sie auf schnellstem Wege versuchen, sich mit ihrem Brötchengeber in Verbindung zu setzen. Man bekommt nicht alle Tage Besuch von einem FBI-Beamten.
    Die Haustür wurde geöffnet. Phil erkannte die Frau sofort.
    Norma Mitchum sah sich argwöhnisch um, aber bemerkte Phil, der beinahe mit der grauen Hauswand verschmolz, nicht. Die Frau strebte mit schnellen Schritten ihrem Chevrolet zu. Nach einigen Augenblicken begann der Motor zu brummen. Phil spurtete zu seinem Wagen.
    Phil mußte sehr vorsichtig sein, als er die Frau jetzt verfolgte. Doch es gelang ihm, ihr auf den Fersen zu bleiben, ohne daß sie etwas bemerkte.
    Schließlich stoppte der Wagen in Greenwich Village, und die Frau stieg aus. Sie ging auf einen Bungalow zu.
    Phil parkte in geringer Entfernung.
    Aus dem Seitenfenster sah er Norma Mitchum, die einen schmalen, mit weißen Betonplatten belegten Weg entlangging. Phil wartete, bis die Frau in diesem Bungalow verschwunden war, verließ dann seinen Wagen und blieb einige Sekunden reglos stehen. Es war inzwischen dunkel geworden. Phil zündetete sich eine Zigarette an und wartete.
    Mehr als eine halbe Stunde verging. Noch immer riskierte es mein Freund nicht, sich vom Fleck zu rühren. Aber er ließ den Bungalow nicht aus den Augen. Irgendwie mußte es ihm gelingen, so nahe an den Bau heranzukommen,

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