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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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schleichende Schritte von innen her der Tür näherten, nahm er auch die andere Hand aus der Tasche.
    Er hörte, wie leise eine Sicherungskette abgenommen wurde, dann öffnete sich die Tür einen Spalt.
    ***
    Ich wagte keine Bewegung, die der Mann mit der Pistole irgendwie falsch auslegen konnte.
    Ich kannte das Gesicht nicht, sosehr ich auch meinen Grips anstrengte. Der Mann wirkte schmächtig im Vergleich zu dem Messerwerfer. Aber ich erkannte, daß der Mann mit seinen Muskeln umzugehen verstand.
    »Setz dich in Bewegung, Schnüffler, wir wollen hier keine Wurzeln schlagen«, sagte eine eiskalte Stimme. Der Druck in meinem Rücken verstärkte sich, so daß ich langsam vorwärts ging. Wir durchquerten den Schuppen und blieben vor der Tür zum Büro stehen.
    Leise öffnete er die Tür und stieß mich hinein.
    Mir blieb keine Wahl: Ich mußte die Anweisungen meines Bewachers ohne Kommentar ausführen. Als wir in dem ersten der beiden Büroräume standen, ließ der Druck in meinem Rücken nach. Dann spürte ich einen sanften Luftzug, der von einer Handbewegung des Mannes entstanden war. Mit voller Wucht ließ mein Gegner den Griff seiner Pistole an meine Schläfe donnern.
    Ich merkte, wie ich auf den Boden aufschlug. Danach war tiefe Dunkelheit um mich.
    Als ich aufwachte, war ich mit einem dünnen Hanfseil an Händen und Füßen gefesselt. Die Schnur schnitt schmerzhaft in meine Gelenke.
    Jetzt im hellen Licht des Büros, kam mir das Gesicht meines Gegners bekannt vor. Den Mann hatte ich bestimmt schon gesehen. Plötzlich glaubte ich Gewißheit zu haben. Der Bursche konnte niemand anderes als Brett Hartwright sein.
    Diesen Hartwright kannte ich von einem Fall, der etwa zwei Jahre zurücklag. Er hatte zu einer gut organisierten Gang gehört, die sich »Brooklyn Rats« genannt hatte. Kein Mensch wußte, woher dieser Name gekommen war, aber er hatte genügt, um den Angehörigen dieser Gang zu einem gewissen Ansehen in der New Yorker Unterwelt zu verhelfen. Wir hatten die Bande bis auf zwei Männer aufgerieben, die uns entwischt waren. Einer davon war Brett Hartwright. In der Unterwelt schwirrten schon seit einiger Zeit Gerüchte, daß die »Brooklyn Rats« unter seiner Führung wieder neu erstanden waren, aber bisher hatte sich eine Bestätigung dieses Gerüchtes nicht feststellen lassen.
    Hartwright trat auf mich zu und rollte mich an die Wand. Er zog sich mit dem Fuß einen Stuhl heran und baute sich vor mir auf. Seinen rechten Fuß hatte er dicht neben meinen Hals gestellt.
    »So, nun zur Sache, Schnüffler. Sicher wird dir einleuchten, daß ich mich nicht zum Spaß mit dir befasse. Von dir hängt es ab, wie du unser Gespräch überstehst. Wenn du meine Fragen schnell beantwortest, ist es in Ordnung. Wenn nicht…«
    Seine eiskalte Stimme, aus der auch nicht die Spur irgendeines Gefühls zu hören war, brach abrupt ab.
    Ich hatte etwas dagegen, mich von dem Burschen einschüchtern zu lassen. Ich sah ihm deshalb spöttisch in die Augen.
    »Ich glaube, du hörst dich gern reden, Hartwright.«
    Als der Bursche seinen Namen hörte, zuckte er unmerklich zusammen. Einen Augenblick lang wich die Gleichgültigkeit aus seinem Gesicht. Dann lächelte er zurück.
    »Sieh an, du kennst mich also. Um so schlimmer für dich, Bulle. Aber darauf kommen wir später noch einmal zurück. Zunächst meine Fragen. Was hat Miles Beathy bei euch ausgesagt? Und was geht euch die ganze Sache an?«
    »Das kannst du einfacher haben«, antwortete ich, »du brauchst mich nur ins Distriktgebäude zu begleiten, dann kann ich dir die Akten zeigen. Vorausgesetzt, daß du dich anständig benimmst.«
    »Du wirst unverschämt, Schnüffler«, zischte er und trat mir kräftig in die Rippen, »reiz mich nicht! Es könnte recht unangenehm für dich werden. Also los, ich warte immer noch auf deine Antworten.«
    »Hör zu, Hartwright, du bist kein Neuling mehr in dieser Branche, Du wirst also wissen, daß wir G-men nicht zu winseln beginnen, wenn man uns nur scharf ansieht. Du wirst von mir nichts erfahren, was ich nicht sagen will. Du kannst dir also viel Mühe ersparen.«
    Brett Hartwright verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. Er war offensichtlich von dem Gewicht seiner Persönlichkeit restlos überzeugt.
    »Du redest wie ein altes Weib, Schnüffler. Was kümmert mich dein Geschwätz. Was ich wissen will, erfahre ich von dir, und das wird gar nicht mehr lange dauern. Ich werde mich jetzt in den Nebenraum zurückziehen. Vielleicht kommen dir andere Gedanken,

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