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0364 - Mein Job in der Todeszelle

0364 - Mein Job in der Todeszelle

Titel: 0364 - Mein Job in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mein Job in der Todeszelle
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Handschuhkasten. Ich habe es mit ins Laboratorium geschickt, um es genau untersuchen zu lassen. Es handelt sich um eine Firma Goldman aus New York.«
    »Goldman?« Phil fuhr hoch. »Dann haben wir vielleicht den Zusammenhang, Jerry. Denn dieses Etikett könnte von dem Pelzmantel der ermordeten Eve Hornissen stammen.«
    ***
    Stickige Luft schlug uns in unserem Office entgegen. Obwohl ich nur zwei Tage fort war, kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Nachdem wir gelüftet hatten, läutete die Zentrale an. Phil nahm den Hörer.
    »Ein Mann wollte Sie sprechen, Phil. Er will gegen 21 Uhr wieder anrufen.«
    »Habt ihr das Tonbandgerät in der Zentrale? Gut, dann lasst das Band sofort laufen, wenn er sich wieder meldet«, ordnete Phil an.
    Er legte den Hörer auf die Gabel und starrte auf die Uhr.
    Noch vierzig Sekunden bis 21 Uhr.
    Ich stand auf und trat an seinen Schreibtisch.
    Mein Freund wies mit dem Kopf auf den Zweithörer.
    Um 21.01 Uhr rasselte das Telefon auf Phils Schreibtisch. Blitzartig schoss die Hand meines Freundes vor und riss den Hörer ans Ohr.
    »Decker.«
    »Hallo, Decker. Wir geben Ihnen einen gut gemeinten Rat. Es liegt an Ihnen, ihn zu beherzigen. Das Gangstersyndikat warnt das FBI, warnt euch, G-men.«
    »Sie wissen, was auf Entführung steht, Gentlemen? Darf ich auch einmal einen Tipp geben: Spart für die Stromkosten. Man wird euch nämlich sehr bald eine Rechnung schicken. Der elektrische Stuhl verbraucht enorme Mengen. Lasst Mrs. Leaver frei, das ist eure einzige Chance.«
    Am anderen Ende hörte ich ein brutales Gelächter.
    »Rose Leaver leistet uns so lange Gesellschaft, bis ihr Vernunft annehmt, G-men. Sie ist freiwillig mitgegangen. Von Entführung kann keine Rede sein. Im Gegenteil, Mrs. Leaver fühlt sich ausgezeichnet. Das kann sie Ihnen jederzeit bestätigen.«
    »Dann los.«
    Einen Augenblick herrschte Funkstille. Dann meckerte die Stimme am anderen Ende: »Moment, Mrs. Leaver kommt. Sie befand sich in ihrem Zimmer. Hier ist sie.«
    Wir hörten die Geräusche, die entstehen, wenn ein Telefon über den Tisch gereicht wird.
    »Hallo, Agent Decker. Machen Sie sich keine Sorgen um mich. Mir geht es ausgezeichnet. Ich fühle mich großartig. Und ich werde gut behandelt. Mehr darf ich Ihnen im Augenblick nicht sagen. Ende.«
    Bevor Phil etwas fragen konnte, kam die brutale Männerstimme wieder.
    »Na, haben Sie gehört, dass es Rose Leaver gut geht? Und ich glaube, das FBI hat ein Herz für seine V-Leute, erst recht, wenn es so eine attraktive Frau ist wie Rose Leaver, oder?«
    »Gangster«, knurrte mein Freund, »ganz gemeine Erpresser.«
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen, G-man. Ist das kein anständiges Angebot? Sie lassen uns ungestört arbeiten, und Sie erhalten Rose Leaver zurück. Sie ist wirklich eine charmante Frau.«
    Phil warf den Hörer auf die Gabel.
    »Merkst du was? Ein Kidnapping besonderer Art. Sie wollen kein Geld, nur ihre Ruhe. Dass es gerade Rose Leaver ist, die sie als Geisel festgenommen haben! Du weißt so gut wie ich, dass diese Gangster auch im Umgang mit Frauen nicht zimperlich sind.«
    Mein Freund stand auf und wanderte durch das Zimmer. Ich saß auf der Schreibtischplatte und überlegte, als das Telefon wieder rasselte. Ich nahm den Hörer auf, die Vermisstenabteilung war an der Strippe.
    »Ein Gespräch für dich, Phil. Vermisstenzentrale.«
    Mein Freund stürzte an den Schreibtisch und riss mir den Hörer aus der Hand. Ich sah, wie sich seine Augen weiteten.
    »Das ist doch nicht wahr«, schrie Phil in die Muschel, »wir haben gerade noch mit ihr gesprochen. Warten Sie auf uns, wir kommen ins Bellevue Hospital.«
    ***
    »Ihre Kollegen vom Vermisstenoffice haben die Prints verglichen. Es war 38 schwer, noch einigermaßen brauchbare Abdrücke von der zusammengezogenen Haut an den Fingerkuppen zu bekommen«, erklärte der Doc.
    Auf dem Tisch im Obduktionsraum lag eine Leiche.
    »Es sind die Prints von Rose Leaver«, sagte der Doc leise.
    Phil nickte. Die Tote war Rose Leaver.
    »Todesursache?«
    »Sie hat sich von einer Brücke in den Fluss gestürzt. Oder sie ist in den Fluss gestürzt worden. Die schwere Fraktur der Schädelknochen kann vor dem Sturz ins Wasser wie auch beim Sturz eingetreten sein. Blutunterlaufene Stellen an den Armen, am Unterarm sowie am Oberarm deuten darauf hin, dass sie hart angefasst wurde, bevor sie ins Wasser stürzte.«
    »Wann ist der Tod eingetreten?«, fragte ich.
    »Heute ist Freitag. Wahrscheinlich schon Mittwochabend. Denn

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