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0365 - Die Grotte der Saurier

0365 - Die Grotte der Saurier

Titel: 0365 - Die Grotte der Saurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Höhle hinein, ohne auch nur einen Laut zu vernehmen.
    Das Brüllen wiederholte sich vorläufig nicht.
    Mein Kollege stieß scharf die Luft aus. »Sie sind der Geisterjäger«, flüsterte er anschließend. »Können Sie mir erklären, wer da so häßlich gebrüllt hat?«
    »Nein.«
    »Ich weiß es auch nicht. Aber ein Löwe wird es wohl nicht gewesen sein. Wir haben hier keinen Zirkus in der Nähe. War es vielleicht ein Mensch?«
    »Der schreit anders.«
    »Da Sie Dämonen jagen, kann es ein Dämon gewesen sein?«
    Ich lachte leise. »Nein, es hat keinen Sinn, darüber zu rätseln. Wir müssen schon nachschauen.«
    »Hm«, machte van Liechem. »Hätte ich doch mit meinen Freunden Karten gespielt!«
    »Sie können noch immer…«
    »War nur ein Scherz, vergessen Sie es.« Der Inspektor machte den Anfang. Vor mir ging er her und leuchtete mit seiner Lampe in den sich vor uns öffnenden Gang hinein.
    Der Untergrund war ebenso glatt wie die Wände. Ich fragte, ob das immer so bliebe, aber van Liechem machte mir einen Strich durch meine hoffnungsvolle Rechnung.
    »Nein, es gibt Stellen, wo wir praktisch über Geröll klettern müssen. Möglicherweise aber brauchen wir da nicht hin.«
    Das klang schon gut.
    Beide traten wir sehr vorsichtig und behutsam auf. Wir wollten uns nicht schon vorher verraten, denn ein zu hartes Auftreten hätte verräterische Echos an den Wänden erzeugen können.
    Manchmal erfaßte ich mit meinem Lampenstrahl auch den Inspektor. Dann sah ich jedesmal das rauhe Muster auf seiner Haut.
    Auch ihm war nicht wohl, obwohl er die Grotten kannte.
    Ich war es gewohnt, durch Stollen, Gänge oder die Finsternis zu tappen. Oft genug hatte ich Fälle erlebt, wo ich diese Strapazen auf mich nehmen mußte und in der Finsternis urplötzlich eine Gefahr erschien und mich schockte.
    Hier blieb es ruhig.
    Für meinen Geschmack zu ruhig, denn ich wußte, daß der Schrei nicht umsonst ausgestoßen worden war. Dieses Brüllen hatte seinen Grund gehabt, von dieser Meinung konnte mich niemand abbringen.
    Wir ließen den Gang hinter uns und erreichten eine erste Kreuzung. Jetzt konnten wir uns aussuchen, in welcher Richtung wir weitergehensollten, und ich sprach auch mit van Liechem darüber.
    Der Kollege aus den Niederlanden hob zunächst einmal die Schultern. »Das ist Jacke wie Hose. Wir können nach links gehen, dann erreichen wir das Grab des Mosasauriers und auch die Stelle, wo die beiden Mönche eingemauert wurden. Gehen wir in die andere Richtung, gelangen in den ersten Bereich der großen Domgrotten. Da sind beinahe haushohe Höhlen. Wie sie entstanden sind, dürfen Sie mich nicht fragen. Ich nehme sie als Tatsache hin, fertig.«
    »Wir gehen nach rechts«, entschied ich.
    »Aha. Und wieso?«
    »Weil ich das Gefühl habe, daß dieses Brüllen aus der rechten Richtung gekommen ist.«
    Van Liechem leuchtete und schaute mich an. »Mensch, haben Sie gute Ohren.«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Okay, gehen wir.«
    Und wieder schlichen wir. Immer nur bemüht, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Wir schauten dabei auf unsere Schuhspitzen, sahen auch dem Strahl der Lampe nach und hörten plötzlich Geräusche, die so gar nicht in die Stille hineinpassen wollten.
    Da wir sie zur gleichen Zeit vernommen hatten, blieben wir auch zusammen stehen.
    »Da war doch was!« wisperte van Liechem.
    »Ja, löschen Sie mal die Lampe.«
    Ich hatte es ihm schon vorgemacht und schaute zu, wie der helle Kreis neben mir verschwand.
    In der absoluten Finsternis blieben wir stehen. So konnten wir uns besser konzentrieren und sorgten auch dafür, daß unser eigener Atem zurückgedrängt wurde.
    Ich hatte kurz vor dem Verlöschen der Lampen noch einen Blick in meine nähere Umgebung werfen können und erkannt, daß der Gang nicht mehr so schmal wie der erste war. Die Wände waren zurückgetreten und sahen durch ihre andere Form auch aus wie Steinhügel, die aber nicht die Decke der Grotte berührten.
    »Hier muß etwas sein!« hauchte der Holländer aus der Finsternis.
    »Und was?«
    »Keine Ahnung, das können wir herausfinden.« Er schaltete für einen Moment die Lampe ein und informierte sich. »Lassen Sie uns ein Stück vorgehen.«
    Ich folgte ihm. Nur seine Schritte hörte ich. Sie verstummten und ich schaute nach rechts, als ich ebenfalls stehenblieb.
    Da sah ich das Licht!
    Für einen Moment nur erkannte ich einen in der Luft schwebenden roten Kreis. Ich glaubte auch, aus dem Innern des Feuerkreises etwas

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