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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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sagte:
    »Ich bin der gleichen Meinung, Jerry. Und wir müssen uns darüber im klaren sein, daß Butch Wilker sofort ins Ausland verschwindet, falls.es ihm gelingt, die halbe Million für Peggys Freilassung zu erpressen.«
    »Richtig. Und Wanda Frazer will nunmehr zahlen — aus Angst. Das hat die Ermordung ihres Mannes bewirkt. Sie besteht allerdings nicht darauf, daß wir uns heraushalten.«
    »Wie beurteilst du Peggys Chancen?« Ich zuckte die Achseln. »Butch Wilker hat nichts mehr zu verlieren. Auf der anderen Seite wissen wir ohnehin, daß er dahinter steckt. Es wäre also auch aus seiner Perspektive sinnlos, das Mädchen zu ermorden. Denn ob sie noch gegen ihn aussagt oder nicht, bleibt sich im Endeffekt für ihn gleich.« /
    Phil nickte. Dann stand er auf und murmelte: »Ich muß für die Ablösung sorgen.«
    Er ging hinaus, um zwei weitere Kollegen für Cliff Wilkers Beschattung einzuteilen. Denn selbstverständlich stand der Hundezüchter im,Verdacht, an dem Verbrechen beteiligt zu sein.
    Es war jetzt 3 Uhr nachmittags, und ich wartete auf den Haussuchungsbefehl, der mich ermächtigen würde, Cliff Wilkers Hundefarm zu durchsuchen. Noch heute wollte ich hinausfahren.
    In Pittsburgh waren Kollegen zur Zeit damit beschäftigt, das Alibi des Gärtners Chas Ronson zu überprüfen. Es war nur eine Formsache. Aber man durfte nichts unversucht lassen, denn möglicherweise steckte Ronson mit Butch Wilker unter einer Decke. — Jack Metzky, der zwei Tage Urlaub genommen hatte und sich an unbekannter Adresse in New York aufhalten sollte, war noch nicht gefunden worden. — Das Verhör der Köchin Amely Joyce hatte keinen Anhaltspunkt ergeben. Die Frau machte einen ehrlichen Eindruck und war seit über zwanzig Jahren bei Emmett Frazer in Stellung.-Wir hatten versucht, die Entführung zu rekonstruieren, waren dabei jedoch zu keinem brauchbaren Ergebnis ge- kommen. Nur soviel stand fest: Butch Wilker hatte das Mädchen bereits gestern abend verschleppt. Peggy war bei Bekannten in Brooklyn gewesen und dort kurz vor Mitternacht weggefahren. Da es häufig geschah, daß das Girl spät nach Hause kam, hatten weder die Frazers noch Amely Joyce auf Peggy gewartet. Butch Wilker mußte sie vor dem elterlichen Grundstück abgefangen und samt Wagen — einem gelben Chevrolet Corvette — entführt haben.
    ***
    Ich war allein im Office. Aus der 69. Straße drang der Verkehrslärm herauf. Die Fensterflügel waren geöffnet, und eine dicke, grünlich schillernde Brummfliege kam herein, zog eine elliptische Bahn durch das Zimmer, prallte gegen die Innenseite der Fensterscheibe, taumelte und flog dann dicht an mir vorbei. Als sie Anstalten machte, sieh auf dem Rand meiner Kaffeetasse niederzulassen, schlug ich 'Peggys Bild nach dem Insekt. Ich traf nicht, und der Brummer summte davon und verschwand durch das Fenster in die New Yorker Nachmittagsluft.
    Das Farbfoto, das mir Wanda Frazer gegeben hatte, war postkartengroß. Es zeigte das Girl in einer gestellt wirkenden Pose. Nur der Kopf, der rechte Unterarm — sie berührte mit der Hand die Haare hinter dem Ohr — und ein Streifen nackter Schultern waren zu sehen.
    Das Mädchen mußte eine außergewöhnliche Schönheit sein. Die etwas schräggestellten, langbewimperten Augen schillerten in einem hellen Grün. Die schmale, gerade Nase hätte aus dem Katalog eines Schönheitschirurgen stammen können. Der volle Mund stand eine Winzigkeit offen und zeigte perlenweiße Zähne. Peggy war honigblond und schien im Nacken einen Knoten zu tragen. Das Gesicht ließ die Vermutung zu, daß Peggy kühl und vielleicht eine Spur hochmütig war.
    Ich schob das Foto in meine Brieftasche — neben Butch Wilkers Bild. Von Peggys Foto waren bereits Vervielfältigungen gemacht und an alle Kollegen, die sich an der Suche nach dem Mädchen beteiligten, verteilt worden.
    Phil kam zurück.
    »Der Chef hat mir sieben Kollegen zugeteilt. Wir fahren jetzt zur Smithtown Bay und filzen das Gelände. Ich habe wenig Hoffnung, daß sich Butch Wilker dort mit Peggy versteckt hält. Aber immerhin…«
    Mein Freund zuckte die Achseln und ließ den Satz unvollendet »Ich fahre .zur Hundefarm, sobald ich den Haussuchungsbefehl habe.«
    »Wen nimmst du mit?«
    »Ich fahre allein.« Ich trank einen Schluck Kaffee und sagte dann: »Auf dem Rückweg werde ich dieser Florence Kovar noch mal auf die Bude rücken Vielleicht kann sie sich an ein paar Worte entsinnen, die damals zwischen Cliff und Peggv

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