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0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod

0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod

Titel: 0366 - Zigeunerliebe - Zigeunertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach nicht übersehen konnten. Und auch die verbrannte Leiche, auf die wir zuvor stießen, besaß dieses Zeichen.«
    Mit der letzten Information hatte ich die Anwesenden, bis auf Shao, überrascht. Sie schauten mich verdutzt an, so daß ich mich gezwungen sah, eine Erklärung zu geben.
    Atem- und sprachlos hörten sie zu. Dem Mädchen lief ein Schauer über das Gesicht. Sie legte ihre Hand auf Larrys Arm.
    »Das ist doch nicht möglich«, flüsterte Jerry Tenbroke und wischte über seine Stirn. »Wenn Sergeant Everton nicht dabei gewesen wäre, würde ich Ihnen nicht glauben.«
    »Moment, er hat die Zigeunerin nicht gesehen«, stellte ich richtig.
    »Aber die Leiche.«
    »Ja, und die blutrote Narbe.«
    »Jetzt suchen wir natürlich nach einer Erklärung für die Vorfälle«, sagte Shao, »wobei wir hoffen, von Ihnen entsprechende Hinweise zu bekommen, Mr. Tenbroke.«
    Der Mann lachte. »Hinweise ist gut«, murmelte er. »Was soll ich Ihnen denn sagen?«
    »Ihr Dorf hat Geschichte gemacht.«
    Er schaute mich starr an. »Geschichte, sagen Sie? Das stimmt. Es hat Geschichte oder Legende gemacht. Daran ist doch nichts wahr. Ich habe noch keines der zwölf Gespenster gesehen. Früher waren es elf, aber jetzt soll ein neues hinzugekommen sein.«
    »Davon hörten wir. Wissen Sie mehr darüber?«
    »Nein. Ich habe weder das neue noch die elf anderen gesehen.«
    »Und wer ist Zeuge?«
    »Ah, da gibt es viele. Es kommen auch immer neue hinzu, je mehr Touristen hier sind und je mehr Whisky und Bier fließen. Darauf können Sie nicht bauen!«
    »Ihre Tochter hat die Zigeunerin gesehen. Wir ebenfalls. Es muß sie geben!«
    Der Stellvertreter des Bürgermeisters stöhnte auf. »Es fällt mir verdammt schwer, daran zu glauben«, sagte er. »Ich sehe auch kein Motiv für das Erscheinen der Frau.«
    »Wie und wann ist die Legende der rauchenden Zigeunerin überhaupt entstanden?« hakte ich nach.
    »Das ist die Frage.«
    »Wieso?«
    »Über die meisten Spuks weiß man Bescheid, aber nicht über den. Darum windet sich ein Geheimnis.«
    »Erzählen Sie trotzdem«, bat ich.
    Er hob die Schultern. »Sie bringen mich in eine Zwickmühle, Mr. Sinclair. Niemand weiß etwas Genaues über diese Frau. Der Legende nach soll sie an einer Straßenkreuzung erscheinen, wo sie auch verbranntwurde. Die Umstände, die zu dieser Verbrennung führten, sind nie ganz geklärt worden. Das liegt irgendwo in der Vergangenheit begraben. Keiner hat sich auch darum gekümmert. Angebliche Zeugen wollen sie gesehen haben, wenn sie an der Straßenkreuzung erschien und rauchte.«
    »Und?«
    »Nichts und. Das war alles.«
    »Hat es Tote gegeben wie in unserem Fall?«
    »Nein, nie.« Er lachte auch. »Hören Sie, Mr. Sinclair, wir sind ein Gespensterdorf. Gespenster erschrecken nur, sonst passiert nichts.«
    Ich runzelte die Stirn. »Bis zum heutigen Tage, würde ich sagen. Da hat sich dann alles verändert.«
    »Sie reden von der Leiche im Wagen?«
    »Richtig.«
    Jerry Tenbroke stöhnte auf. »Nichts, aber auch gar nichts ist bewiesen worden.« Er rang die Hände. »Machen Sie uns um Himmels willen doch nicht unser Dorf kaputt. Der Ruf wird geschädigt, wenn Sie so etwas behaupten. Bisher haben uns die Leute besucht, weil sie einen Schauer bekamen, ein leichtes Angstgefühl, aber passiert ist doch nichts. Die Gespenster erschrecken höchstens, falls es sie überhaupt gibt. Aber mehr geschieht nicht, glauben Sie mir. Und die Touristen wollen nur schauen und sich Geschichten anhören. Wir haben hier eine große Kneipe, da sitzen sie dann am Abend zusammen…«
    Ich winkte ab und unterbrach den Mann damit. »Das können Sie alles den Touristen erzählen, Mr. Tenbroke. Wir waren Zeugen, als die rauchende Zigeunerin erschien. Hat sie überhaupt einen Namen?«
    »Carmen sagen wir.«
    »Okay, Mr. Tenbroke. Der Scherz ist zu Ende. Wir sind gekommen, um Carmen einzufangen.«
    »Und dann?«
    »Werden wir sie vernichten!«
    Meine entschlossen gesprochenen Worte, erzeugten bei dem Mann einen Schauder. Er schluckte ein paarmal, schüttelte den Kopf und flüsterte: »Sie wollen dieses Gespenst, das es überhaupt nicht gibt…«
    »Dad, es gibt die Zigeunerin!« erklärte Margie. »Wir haben sie selbst gesehen.«
    »Das habt ihr euch eingebildet.«
    »Nein wir haben sie gesehen!«
    Der Stellvertreter des Bürgermeisters wollte es nicht einsehen und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Es gibt keine Gespenster und auch keine rauchende Zigeunerin.«
    Ich sah ein, daß es keinen

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