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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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zwischen Schulter und Ohr ein und zog die Zigarettenschachtel aus der Jackentasche. Als er eine Zigarette angezündet hatte, fragte er: »Wer spricht? Bitte, wiederholen Sie Ihren Namen, Mister.«
    »Belani«, sagte ein tiefe, sonore Stimme, »Robert Belani. Ich bin Autohändler - allerdings nur Gebrauchtwagen.«
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Belani?«
    »Vielleicht kann ich etwas für Sie tun, Lieutenant. Warten wir’s ab. Ich bin erst vor einer Viertelstunde nach Hause gekommen und habe gerade im Fernsehen die Spätnachrichten gehört. Da wurde auch von der Peabody-Geschichte gesprochen. Es hieß, dass Peabodys Wagen gesucht würde.«
    »Ein Buick Le Sabre, ja. Wissen Sie etwas von dem Fahrzeug?«
    »Nein, Lieutenant, da muss ich Sie enttäuschen. Aber ich habe eine Ahnung, als ob mich gewisse Leute in eine dunkle Geschichte hineingezogen hätten. Macht’s Ihnen was aus, Lieutenant, wenn ich Ihnen die Sache mal erzähle?«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Kendly und zog wieder an seiner Zigarette.
    »Es ist nur ein absolut unbestimmter Verdacht, wissen Sie? Aber es lässt sich schnell sagen. Auf dem Grundstück meiner Autohandlung steht ein kleiner Bau, den ich vor einiger Zeit als Büro an einen Makler vermietet habe. Der Kerl heißt Carlo Rucci. Er erkundigt sich ab und zu bei mir, ob ich unter den herumliegenden Autowracks diesen oder jenen Typ hätte.«
    »Was will er mit Autowracks?«
    »Das habe ich ihn auch schon gefragt. Er sagt, er kennt ein paar Männer, die als Hobby uralte Schinken wieder zusammenbauen und zum Fahren bringen. Es soll ja sogar Leute geben, die mit solchen Autoveteranen Rennen austragen.«
    »Ja, so etwas gibt es«, bestätigte Kendly. »Wie geht Ihre Geschichte weiter, Mister Belani?«'.
    »Rucci hat acht Autowracks bei mir gekauft, immer für spottbilliges Geld, so zwischen zwanzig und fünfzig Dollar pro Wagen. Ich drückte ihm den Kraftfahrzeugbrief in die Hand, und er blätterte mir den Kaufpreis bar auf den Tisch. Heute Mittag fragte er nach einem Buick Le Sabre. Und vor ein paar Minuten höre ich, dass Peabodys Buick vermutlich gestohlen wurde. Geht Ihnen ein Licht auf, Lieutenant?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Kendly unschlüssig.
    »Wenn jemand ein Auto stiehlt und es verkaufen will, fehlt ihm gewöhnlich der Kraftfahrzeugbrief, nicht wahr? Jetzt nehmen Sie mal an, die Leute hätten den'Diebstahl von Autos im Großen organisiert. Und sie hätten ein Heer von Mittelsmännern, das jeweils passende Autowracks aufkauft, um in den Besitz der Fahrzeugpapiere zu kommen. Ein Kraftfahrzeugbrief lässt sich doch sicher auf einen anderen Wagen des gleichen Typs umfrisieren. Es kommt mir nämlich merkwürdig vor, dass Rucci immer gleich die Papiere haben wollte, dass aber von all den Wracks, die er bisher gekauft hat, nicht ein einziges abgeholt worden ist. Ich frage Sie, Lieutenant: Welcher Bastler baut sich ein Auto aus Papier, he?«
    ***
    Craigh kam nur langsam voran, weil er rückwärtsging und die Frau mit sich zog. Ich schob mich ebenso langsam nach links, um früher aus seinem Blickfeld zu verschwinden. In dem Augenblick, als die ziehharmonikaartig zusammengeschobene Verbindungstür zwischen uns geriet, machte ich lautlos kehrt und eilte hinaus in den kurzen Flur. Ich rannte in die Herrentoilette und entdeckte ein hochgelegenes Fenster. Den linken Fuß stützte ich auf die Klinke einer Kabine, mit der rechten Hand zog ich mich hoch. Es gelang mir, das Fenster aufzustoßen.
    Zwei kurze Signalpfiffe hallten durch das nächtliche Schweigen des Hinterhofes. Gleich darauf wurden leise Schritte hörbar, und dann fragte die Stimme von Steve Dillaggio: »Hallo? Wer ist da?«
    »Ich bin es, Jerry. Sag den anderen Bescheid, Steve: Craigh hat sich eine Frau als Geisel genommen und bedroht sie mit einem Colt! Er muss jeden Augenblick durch die Seitentür kommen!«
    »Okay, Jerry!«
    Ich ließ mich hinabfallen, federte aus den Knien wieder hoch und lief zurück in die eigentliche Spielhölle. Phil schien erraten zu haben, um was es mir gegangen war, und hatte inzwischen versucht, Craigh aufzuhalten. Als ich den ersten Raum zur Hälfte durchquert hatte, hörte ich seine Stimme.
    »Sie machen alles nur noch schlimmer, Craigh! Sie können uns doch nicht entkommen! Seien Sie vernünftig!«
    Ich ging zwei Schritte weiter und sah Craigh kurz vor der hintersten Wand stehen, wo eine Metalltür unmittelbar hinaus in den Hof führte. Mit einem leisen Räuspern machte ich Phil klar, dass ich wieder

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