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0368 - Alptraumzeit

0368 - Alptraumzeit

Titel: 0368 - Alptraumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gemacht. Es wäre Mord gewesen. Laßt mich die Fehde austragen. Ich habe die besseren Mittel.«
    »Aber…«
    »Ich habe sie verwirrt«, sagte er. »Sie hat bestimmt nicht damit gerechnet, so einfach wieder verschwinden zu können. Das ist gut. Aber wir werden vorsichtig sein müssen.«
    »Ich habe in der Handtasche etwas Eigenartiges entdeckt«, sagte Bontong. »Willst du es sehen?«
    Old Nugger legte die Stirn in Falten. »Du hast ihr die Tasche zurückgegeben.«
    »Aber nicht alles, was darin war. Ihren Ausweis, ihr Geld - aber da war noch etwas anderes, als ich die Tasche ausschüttete.«
    Er führte Old Nugger um eine Hütte herum. Im roten Sand lag ein merkwürdig funkelnder Kristall.
    »Er fiel heraus, als ich die Tasche umstülpte«, sagte Bontong. »Ein Diamant kann es nicht sein. Selbst die Weißen sind nicht so dumm, einen Diamanten dieser Größe mit sich herumzutragen. Was kann das sein?«
    Old Nugger starrte den Kristall an. Er fühlte eine seltsame Kraft, die in dem Stein wohnte.
    Dave Bontong griff zu, um den Kristall aufzuheben. Seine Hand umschloß ihn. »Nicht«, schrie Old Nugger auf. Im gleichen Moment brach Bontong wie vom Blitz gefällt zusammen.
    ***
    Hastig erklärte Joany, was während Jeromees Bewußtlosigkeit geschehen war. »Wir werden jetzt zu Bountville fahren und ihm von diesem Übergriff der Eingeborenen erzählen«, sagte sie. »Ich möchte sichergehen.«
    »Er wird uns fragen, was wir bei den Aborigines zu suchen hatten«, brummte Jeromee. Er rieb sich die schmerzende Stelle, wo ihn der Bumerang getroffen hatte.
    »Da fällt mir schon rechtzeitig etwas ein«, sagte sie. »Vielleicht wollten wir zwei, drei Leute als Hilfsarbeiter einstellen für deinen Bungalow. Da könnten wir in der Tat noch jemanden brauchen. Alex schafft nicht alles allein.«
    »Wir müßten noch jemanden ins Vertrauen ziehen«, widersprach Jeromee.
    »Er würde wie Alex mental geblockt. Du weißt, daß Alex nichts ausplaudern kann, selbst wenn er es will.«
    Jeromee nickte.
    »Glaubst du, Bountville verhaftet einen der Aborigines?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er wird sich die Sache aber merken, und er wird zulangen müssen, wenn wieder etwas passiert. Wichtig ist, daß wir stets die Unterstützung des Gesetzes auf unserer Seite haben. Je mehr uns die Menschen helfen, desto weniger brauchen wir die magische Macht. Verstehst du?«
    »Früher warst du anderer Ansicht.«
    »Man wird vorsichtiger, je länger man die Bewohner dieser Welt kennt«, sagte sie. Sie parkte den Wagen vor dem Polizeigebäude und schaltete den Motor ab. Dann begann sie in ihrer Handtasche nach dem Lippenstift zu kramen. Sie stutzte.
    »Was ist?« fragte Jeromee mißtrauisch.
    »Der Dhyarra!« stieß sie hervor. »Er ist fort! Diese verdammte Bande hat meinen Dhyarra gestohlen!«
    Unwillkürlich griff Jeromee in seine Jackentasche. »Meiner ist noch da«, sagte er erleichtert.
    Joany war außer sich. »Wir müssen sofort zurück! Ich muß den Kristall zurückhaben«, stieß sie hervor. Jeromee stoppte ihre Hand, die zum Zündschlüssel griff. Er schüttelte den Kopf.
    »Beruhige dich«, sagte er. »Wir bekommen den Kristall auf andere Weise zurück. Sie können nichts damit anfangen. Er ist auf dich verschlüsselt.«
    »Auf andere Weise! Wie denn? Soll ich Bountville erzählen, die Aborigine hätten mir den Sternenstein gestohlen? Der wird Augen machen…«
    »Unsinn. Überlaß das mir«, sagte Jeromee. »Vielleicht erinnerst du dich daran, wie ich dich aus dem Flugzeug geholt habe, als es explodierte!«
    Sie atmete tief durch.
    »Nun gut«, sagte sie mühsam. »Dennoch… dennoch werden wir jetzt den Sheriff von diesem Vorfall vorhin berichten. Du kannst ihm die Beule zeigen, die dir der Bumerang geschlagen hat… großmütig, wie wir sind, werden wir auf eine offzielle Anzeige verzichten. Aber wie ich Bountville kenne, läßt er sich trotzdem mit mahnend erhobenem Zeigefinger bei ihnen sehen. Dann wissen sie, daß sie unter Beobachtung stehen. Das behindert sie, und vor allem diesen Old Nugger.«
    Sie stieg aus dem Wagen. Sie wünschte, der Aborigine wäre tot.
    Wie hatte er sie durchschauen können? Denn es ging bestimmt um mehr als nur um Heilige Stätten und Spukplätze…
    ***
    Old Nugger fing den Zusammenbrechenden auf. Langsam ließ er ihn zu Boden gleiten. Er fühlte das Echo des magischen Schlages, der von dem blau funkelnden Kristall ausgegangen war. Dave Bontong hatte ihn ungeschützt berührt.
    Der Kristall war gefährlich.
    Der

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