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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umständen erzielbare Maximum an Überlebensaussicht haben. Die Kampfanzüge, komplett mit eigenen Triebwerken, Klimaanlagen, Antigrav-Projektoren und Abfall-Regeneration, boten das Höchstmaß an Sicherheit, Beweglichkeit und Unabhängigkeit von der Umgebung. Falls die halutischen Schiffe aufgegeben werden mußten, weil die Konstrukteure die Konverter so hergerichtet hatten, daß sie eine unmittelbare Gefahr darstellten, dann würde die Besatzung der CREST sich mehrere Wochen lang am Leben erhalten und diese Zeitspanne dazu ausnützen können, nach einem Ort zu suchen, an dem die für weiteres Überleben notwendigen Bedingungen herrschten.
    Natürlich hing alles davon ab, an welchem Punkt der Reise die hypothetische Teufelei der Konstrukteure entdeckt wurde. Im intergalaktischen Leerraum gab es keinen Ort, den zu suchen sich gelohnt hätte.
    Perry Rhodans Manöver hatte den gewünschten Erfolg. Die Männer wurden sich plötzlich der Tatsache bewußt, daß der entscheidende Augenblick kurz bevorstand. Sie kamen zu Sinnen, als sie Gruppe um Gruppe aufgerufen wurden, Kampfanzüge zu fassen. Sie entwickelten plötzlich Sinn und Verständnis für die Bedeutung des Augenblicks. Und dafür, daß es ihnen nur noch für wenige Stunden vergönnt war, die stählernen Decks ihres Flaggschiffes unter den Füßen zu haben.
    Männer, die die CREST niemals anders betrachtet hatten, als ein mit allen Finessen ausgerüstetes, aber dennoch seelenloses Fahrzeug, dessen Aufgabe es war, sie so schnell wie möglich und mit einem Höchstmaß an Sicherheit von einem Ort zum anderen zu bringen, entdeckten plötzlich einen sentimentalen Nerv und kehrten in sich bei dem Gedanken, daß das gewaltige Schiff in weniger als einem Standardtag aufgegeben werden würde. Man entdeckte auf einmal ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen sich und dem Schiff.
    Die hektische, fast hysterische Nervosität schlug um in eine Atmosphäre trauriger Besinnung.
    Man ging mit anderen Augen durch die Welt der Gänge, Hallen und Antigravschächte. Man ging mit dem Bewußtsein, dies alles zum letztenmal zu sehen.
    Materielle Erwägungen spielten nirgendwo eine Rolle. Nur Perry Rhodan und seinem engsten Stab war mit schmerzlicher Deutlichkeit klar, daß mit der CREST IV ein Objekt aufgegeben wurde, das den Steuerzahler des Imperiums rund fünfhundert Milliarden Solar gekostet hatte.
    Das plötzlich erwachte Gefühl der Verbundenheit mit dem Schiff und die unerwartete Wißbegierde der Besatzung bezüglich des weiteren Schicksals der CREST IV veranlaßten den Großadministrator dazu, stündlich in einem Rundspruch über den Stand der Triebwerksreserven und der Vorbereitungen zur Aufgabe des Schiffes zu berichten. Er äußerte sich außerdem im Detail über die Pläne, die den zukünftigen Status des Fahrzeugs betrafen.
    Am 19. September, um 1100 Uhr Allgemeiner Zeit, war die Ausstattung der Mannschaft mit Kampfanzügen, Waffen und sonstigen Gerätschaften abgeschlossen. Man war sich darüber im klaren, daß die unförmigen Kampfmonturen den ohnehin schon spärlichen Raum an Bord der halutischen Schiffe weiterhin empfindlich einschränken würden, und kompensierte dafür durch den Verzicht auf die Mitnahme gewisser Güter, die bislang für unersetzlich gehalten worden waren. Zu den Objekten, die auf keinen Fall zurückgelassen werden durften, zählten die Logaufzeichnungen, die die monatelangen Fahrten der CREST quer durch das Sternenmeer der M-87 mit genauen kosmographischen Daten belegten, und die Berichte, die über die verschiedenen Rassen und Zivilisationen der fremden Galaxis angefertigt worden waren. Die Aufzeichnungen hätten in ihrer Gesamtheit, wären sie in Buchform veröffentlicht worden mehrere hunderttausend Bände von Normalformat gefüllt. Auf Mikroband festgehalten, paßten sie in einen quaderförmigen Behälter der Abmessung 1 mal 1 mal 2,5 Meter.
    Größtes Interesse rief unter der Mannschaft die Schilderung der Pläne hervor, die für die Zukunft des Schiffes nach seiner Aufgabe gemacht worden waren. Mit ausgebrannten Kalup-Konvertern war die CREST IV nur noch des sogenannten Normalflugs fähig, also einer Bewegung durch das vierdimensionale Einstein-Kontinuum. Der Vorrat an Stützmasse für das konventionelle Triebwerkssystem war nahezu unerschöpflich, und es gab kein Ziel im bekannten Teil des Kosmos, das das riesige Schiff nicht erreichen konnte. Der Autopilot war so programmiert worden, daß die CREST, nachdem sie von ihrer Mannschaft

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