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0368 - Von Galaxis zu Galaxis

Titel: 0368 - Von Galaxis zu Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Allgemeiner Zeit, kam über Rundsprech die schicksalsschwere Ankündigung: „Mit dem Ausbrennen des letzten Kalup-Aggregates ist im Laufe der nächsten neunzig Minuten zu rechnen. Die Vorbereitungen zur Ausschiffung beginnen nach dem allgemein bekannten Schema um eins-sieben-eins-null. Ich bitte um Zeitvergleich."
     
    *
     
    Die riesigen Decks leerten sich schnell. Dem bis ins letzte Detail ausgearbeiteten Plan zur Evakuierung des Schiffes folgend, ergossen sich Ströme von Tausenden von Männern und Dutzenden von Frauen durch die großen Lastschleusen der CREST und schwebten, die Antriebsaggregate ihrer Kampfanzüge benutzend an der stählernen Wandung entlang auf die beiden halutischen Fahrzeuge zu, die nach wie vor mit dem terranischen Flaggschiff fest verankert waren.
    Major Lansbury und seine Gruppe bildeten die Nachhut. Paol Haines in seiner Eigenschaft als Technischer Offizier fiel die Aufgabe zu, die schon vor Stunden getroffenen Einstellungen des Hauptschaltpults im Kommandostand ein letztesmal zu überprüfen und sich zu vergewissern, daß hauptsächlich der Autopilot so geschaltet war, wie es seiner Aufgabe entsprach.
    Es war neunzehn Uhr dreißig, als er in Eller Mainarts Begleitung zum letztenmal die riesige Halle des Kommandostands betrat. Das Summen von tausend positronischen Geräten schwebte in der Luft, jetzt zum erstenmal deutlich hörbar, nachdem das Stimmengewirr der Offiziere und Mannschaften, deren hektische Aktivität diesen Raum sonst erfüllt hatte, für immer verstummt war. Betreten blieb Paol unter dem Eingangsschott stehen und sah sich um. Die Leere der Halle erfüllte ihn mit ungläubigem Schreck, als würde er sich in diesem Augenblick zum erstenmal der Tatsache bewußt, daß die CREST aufgegeben wurde.
    Es fiel ihm schwer, sich aus dem Bann zu lösen, mit dem der Anblick des verödeten Raumes ihn geschlagen hatte. Kopfschüttelnd, als wolle er einen bösen Traum vertreiben, sah er auf das Chronometer. Um zwanzig Uhr hatte der letzte Mann das Schiff verlassen. Er mußte sich beeilen, wenn er rechtzeitig an Ort und Stelle sein wollte.
    Gemeinsam mit Sergeant Mainart überprüfte er das zentrale Kontrollpult. Der Liste folgend, die Lansbury ihnen gegeben hatte, untersuchten sie knapp sechzig Funktionen des Pultes und fanden sie zufriedenstellend. Paol machte sich dann an die Prüfung des Autopiloten. Es kam ihm in den Sinn, daß es nützlich wäre, das Verteileraggregat zu examinieren, das sowohl das Schaltpult als auch den Autopiloten mit Strom versorgte, und er schickte Mainart, den Verteiler zu untersuchen. Das Aggregat lag in einer kleinen Kammer auf der gegenüberliegenden Seite des Rundgangs, der den Kommandostand umgab. Paol, mit der Überprüfung des Autopiloten vollauf beschäftigt, sah Mainart durchschreiten und kümmerte sich nicht mehr um ihn.
    Zehn Minuten später war er sicher, daß der Autopilot allen Aufgaben die man ihm gestellt hatte, vollauf gewachsen war. Er sah auf die Uhr. Es war neunzehn Uhr dreiundfünfzig. In sieben Minuten hatte er sich bei Lansbury in der östlichen Äquatorialschleuse einzufinden. Er fragte sich, wo Mainart blieb. Er rief seinen Namen und erschrak bei dem hohlen Echo, mit dem die Wände den Klang seiner Stimme reflektierten erhielt jedoch keine Antwort.
    Er ging zum Schott. Als er sich dem breiten, ovalen Ausstieg näherte hörte er von draußen ein schlürfendes, schabendes Geräusch. Instinktiv griff er nach der Waffe und hielt seitwärts, um sich der Schottöffnung aus sicherer Deckung heraus zu nähern. Er war noch zwei Meter davon entfernt, als ein mächtiger Schatten den Eintritt verdunkelte. Paol blieb stehen, und das Blut gefror ihm in den Adern.
    Unter dem Schott stand Eller Mainart und klammerte sich mit beiden Händen an die Metallwandung. Er wankte, und die langen Beine hatten eine merkwürdig verrenkte Haltung eingenommen, als wäre alle Kraft aus ihnen gewichen. Quer über Mainarts Wange zog sich eine klaffende Wunde, aus der Blut ihm über das Gesicht troff. Die Augen waren weit und groß und von Entsetzen erfüllt.
    „Die... verdammte Elster... „, stieß er keuchend hervor, dann schlug er vor Paol zu Boden.
     
    *
     
    Paol reagierte blitzschnell. In weiten Sätzen eilte er zum nächsten Schaltpult und schlug die Faust auf den grellroten Schaltknopf, der den allgemeinen Alarm auslöste. Eine Zehntelsekunde später drang das schrille Pfeifen der Sirenen durch die leeren Gänge und Hallen des Schiffes - Laute, von denen man

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