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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du mir heute mittag im ›Holiday Inn‹ gestohlen hast«, sagte Gryf.
    »Ich weiß von keinem Schwert«, behauptete sie.
    Gryf seufzte.
    »Ich kann deinem Gedächtnis nachhelfen«, sagte er.
    »Verschwindet! Sofort«, fuhr Anica ihn an. »Ihr seid Einbrecher! Ich hetze euch die Polizei auf den Hals! Haut ab, oder ich schreie das ganze Haus zusammen…«
    »Nur zu«, bot Gryf an. »Was glaubst du, wie sich die Leute wundern, wenn sie hereinstürmen und das hier sehen.« Er deutet auf die magischen Zeichen.
    Sie ballte die Fäuste und wollte ihn anspringen. Teds Hand zuckte vor.
    Er hielt Anica fest.
    »Rede«, sagte er. »Oder du bereust es.« Er holte seinen Machtkristall aus der Tasche. »Das hier kennst du?«
    Ihre Augen weiteten sich. Sie sah, daß der Kristall jenem glich, der in den Schwertgriff eingelassen gewesen war. »Was – was bedeutet das?« stieß sie hervor.
    »Ah, sie hat die Macht der Kristallmagie schon erlebt«, sagte Gryf.
    »Ich lese die Erinnerung in ihren Gedanken.«
    Sie sah ihn entsetzt an, als sei er der Gehörnte selbst. »Was… was…«
    Ihre vorherige Selbstsicherheit war wie weggeblasen. Plötzlich war sie nur noch ein kleines, hilfloses Mädchen, das Angst hatte. Sicher, sie war eine Hexe. Aber um ihre Hexenkräfte einzusetzen, brauchte sie Zeit, um sich auf die Formeln zu konzentrieren. Aber sie war verwirrt und verschreckt.
    Sie war im Augenblick wehrlos. Und dieser Gryf, der ihr gerade etwas von einem von magischer Hand gelöschten Schutzkreis erzählte, entsetzte sie. Er konnte es nur aus ihren Gedanken wissen, denn er formte seine Worte so, wie sie sich an das Unglaubliche erinnerte!
    Er war ein Gedankenleser… Und der andere hielt einen Kristall in der Hand wie jenen, der den Kreis ausgelöscht hatte…
    »Wer seid ihr?« keuchte sie. Sie begriff nicht, daß sie mit diesem blonden Mann im Jeansanzug noch vor ein paar Stunden zusammengewesen war, daß sie sich geliebt hatten. Jetzt – war alles so furchtbar anders…
    »Man kann mit diesen Kristallen nicht nur magische Kreise löschen«, sagte Gryf. »Man kann auch noch andere, schlimmere Dinge tun…«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. Es mit Magiern zu tun zu haben, die ihre Gedanken lesen konnten und die einfach so in ihrer Wohnung erschienen waren, flößte ihr Angst ein. Panische Angst. Denn diese beiden Männer standen nicht auf ihrer Seite.
    »Ein Abgesandter des Herrn der Hölle holte das Schwert ab«, murmelte sie. »Der Teufel will es haben.«
    »Es gibt mehrere Teufel, wie man weiß«, setzte Ted nach. »Welcher? Der Fürst der Finsternis?«
    »Nein… der oberste…«
    »Eysenbeiß«, sagte Gryf. »Ausgerechnet. Er also war hier?«
    »Ich weiß nicht, welcher Dämon es war«, stieß Anica hervor. »Er zeigte mir das Siegel von Satans Ministerpräsidenten.« Sie deutete auf den eingebrannten Abdruck des Sigills im Fußboden.
    »Leg’ einen Teppich drüber«, empfahl Gryf ungerührt. »Er also hat jetzt das Schwert. Das ist alles andere als gut. Es wird schwerfallen, es zurückzubekommen. Aber du könntest uns dabei helfen.«
    »Wie – wie meinst du das?«
    »Wir geben dir eine Chance, deine Tat zu sühnen«, sagte der Druide.
    »Du kannst den Schaden wiedergutmachen – zumindest es versuchen. Du wirst uns unterstützen.«
    »Aber…«
    »Es gibt kein ›aber‹«, erwiderte Gryf. »Du bist eine Hexe, nicht wahr? Eine, die sich dem Teufel verschrieben hat. Du wirst brennen, Hexe. Die Zeit der Scheiterhaufen ist noch nicht vorbei, auch nicht im zwanzigsten Jahrhundert.«
    Ihre Augen flackerten. »Das kannst du nicht tun, Gryf«, stieß sie hervor.
    »Ich kann«, sagte er. »Entscheide dich. Aber entscheide dich schnell, Mädchen. Sehr schnell. Du hast keine Bedenkzeit.«
    »Gryf… du bist doch kein Mörder…«
    »Ich bin ein Druide vom Silbermond. Ist dir das ein Begriff?«
    »Silbermond…«, flüsterte sie. Sie sank in sich zusammen.
    »Ja oder Tod?«
    »Ich… ich helfe euch«, flüsterte sie. »Aber du mußt… du mußt mich schützen, Gryf. Denn sie werden mich jagen, wenn sie merken, daß ich abtrünnig werde.«
    »Das ist das geringste der Probleme«, sagte Gryf. »Los jetzt. Zwischenzeitlich darfst du dich auch mal ein wenig anziehen. Oder willst du uns nackt begleiten?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »Mach dich fertig«, sagte der Druide. Sie ging ins Schlafzimmer, wo ihre Kleidung lag.
    Gryf überwachte sie telepathisch.
    »Sag mal«, murmelte Ted. »Was hast du denn jetzt schon wieder für einen

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