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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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seine Achse.
    Er rutschte etwas weiter, als mir lieb war. Hinter dem Heck war noch so viel Platz, daß der Mercury zwischen dem Jaguar und dem Bauzaun durchkommen konnte.
    »Der Fahrer muß verrückt sein!« entfuhr es Phil. »Er stoppt nicht!«
    Ich warf den Rückwärtsgang hinein und einen schnellen Blick nach rechts.
    Der Mercury kam auf uns zu und beschrieb eine leichte Schlangenlinie.
    Ich stieß zurück bis fast an den Bauzaun.
    Zwanzig Yard war der Mercury noch entfernt.
    »Schieß auf die Reifen, Phil!«
    Im gleichen Augenblick bellte auch schon der Schuß auf.
    Entweder ein platzender Reifen oder ein schneller Lenkradausschlag riß die Räder des Mercury herum.
    »Er versucht vorn durchzubrechen!« rief Phil und zielte auf den anderen Reifen.
    Ich ließ den Jaguar ein Stück vorpreschen. Jetzt konnte der Mercury nicht mehr vorbei.
    An dieser Stelle stand ein dicker Baum.
    Aber der Mercury fuhr weiter.
    Ich erkannte Ballister hinter der Windschutzscheibe.
    Sein Gesicht war verzerrt. Norman streckte die Hand aus dem Fenster und ballerte zwei Schüsse los.
    Ich sah, daß Ballister uns rammen wollte.
    »Achtung!« brüllte Phil und duckte sich.
    Dann war der schwere Wagen auch schon heran.
    Mit ohrenbetäubendem Krachen prallte er gegen den leichteren Jaguar.
    Ich wußte auf einmal nicht mehr, wo oben und unten war, und hatte das Gefühl, durch die Luft zu fliegen.
    Ich erhielt einen gewaltigen Stoß ins Kreuz und krachte mit dem Schädel gegen etwas Hartes.
    Splitter von zerborstenem Glas schlugen mir ins Gesicht. Dann wurde mir schwarz vor den Augen.
    ***
    Die Schwester zuckte erschreckt zusammen und ließ das Tablett fallen.
    Biddle schob sich blitzschnell an ihr vorbei und bückte sich zu dem Papierkorb hinunter.
    Er war fast leer.
    Biddle fand die Ampulle sofort.
    Er las die Aufschrift und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Das habe ich mir so ungefähr gedacht«, flüsterte er heiser. »Statt der Entwöhnungsspritze haben Sie ihm ein starkes Betäubungsmittel gegeben. Davon wacht der Silberlöwe so schnell nicht auf.«
    »Was… was wollen Sie überhaupt?« fragte die Anderson, immer noch entsetzt.
    »Was glauben Sie wohl, was Dr. Wester dazu sagt, wenn ich ihm jetzt die leere Ampulle zeige?«
    Er weidete sich an dem Entsetzen der Schwester. Sie stand da, vom Schreck gelähmt.
    »Ich will Ihnen verraten, was ich will«, fuhr Biddle leise fort und trat nahe an die Schwester heran. »Rauschgift will ich. Verstanden? Und keine kleine Menge! Räumen Sie den ganzen Schrank aus, und bringen Sie mir das Zeug!«
    »Den ganzen Schrank?« stotterte die Frau entsetzt. »Das… das kann ich doch nicht machen!«
    Biddle lachte meckernd. Er hielt die leere Ampulle, die er aus dem Papierkorb gefischt hatte, dicht vor ihre Augen.
    »Sicher können Sie«, höhnte er. »Und Sie müssen! Das ist nämlich wahrscheinlich die letzte Lieferung, die Sie mir verschaffen können. Wenn Rudington wach wird, müssen Sie verschwunden sein, sonst bringt er Sie um. Oder er schlägt Krach, und dann sind Sie geliefert. Sehen Sie, deswegen soll sich Ihre letzte Lieferung an mich auch lohnen. Zum Abschied werde ich Ihnen gewisse Papierchen schenken und diese kleine Ampulle, die sehr verhängnisvoll für Sie werden könnte. Und jetzt machen Sie schon! Ich warte in meinem Zimmer auf Sie. Räumen Sie den ganzen Schrank aus!«
    Biddle drehte sich um und schlenderte den Gang hinunter. Er ging in sein Zimmer.
    Die Frau blieb einen Augenblick wie erstarrt stehen. Dann fiel ihr Blick auf das Tablett.
    Sie mußte erst noch die restlichen beiden Patienten versorgen.
    Die Frau hielt sich nicht eine Minute länger als unbedingt nötig in den Krankenzimmern auf.
    Sie war sich über das, was Biddle schon ausgesprochen hatte, klar geworden.
    Sie konnte hier nicht länger bleiben!
    Bevor Rudington wieder zu sich kam, mußte sie das Sanatorium verlassen haben.
    Sie hatte Rudington ein starkes Mittel gegeben und wußte, daß sie noch fast die ganze Nacht Zeit haben würde.
    Aber ihr Verschwinden durfte nicht sofort auffallen.
    Ihr Plan stand fest.
    Sie hatte am nächsten Tag frei. Das wollte sie ausnutzen.
    Sie kam an dem Zimmer Rudingtons vorbei. Ihr fiel etwas ein.
    Sie brachte das Tablett rasch in das Schwesternzimmer und stellte es ab. Dann ging sie zurück.
    Rudington atmete tief.
    Als die Frau ihn anstieß, reagierte er nicht.
    Zufrieden ging die Schwester zum Schrank.
    Der Anzug hing ordentlich auf dem Bügel.
    Sie fuhr mit der Hand in die Innentasche

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