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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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Stunde gesehen, daß er weggefahren ist. Wie kommen Sie denn eigentlich auf die Idee, daß der Pfleger auch von Ihnen einen Scheck gefälscht hat? Sie haben doch keine Post bekommen.«
    In diesem Punkte war die Anderson sicher, denn sie hatte den Bankauszug abgefangen und zu den anderen Unterlagen in die Weinbrandkirschen-Schachtel gelegt.
    »Ich habe eben mit meinem Anwalt gesprochen«, erklärte Rudington. »Ich mußte mit ihm verhandeln, weil meine Familie mich ja unter Kuratel stellen will. Er hatte eine genaue Vermögensaufstellung bei sich. Auch die letzten Bankauszüge. Der Saldo bei der Manhattan Bank kam mir unwahrscheinlich vor. Ich habe zuerst gedacht, ich irrte mich. Als der Anwalt weg war, habe ich in meinem Scheckbuch nachgesehen.«
    »Sie dürfen sich auf keinen Fall aufregen!« sagte die Schwester beschwichtigend. »Sie wissen, daß jede Aufregung bei der Kur sehr schädlich sein kann, Mr. Rudington.«
    »Soll ich mich etwa nicht aufregen!« fuhr der Mann mit dem Silberhaar auf. »Ein Scheck ist weg! Jawohl, ich hab’s zuerst gar nicht gemerkt. Der Bursche hat das ganz raffiniert gemacht. Aber ich bin ihm doch auf die Schliche gekommen, als ich die Nummern der einzelnen Schecks kontrolliert habe.«
    »Das… das ist ja unglaublich«, stotterte die Frau, und ihre Stimme zitterte leicht. »Ich werde das natürlich sofort dem Chef sagen. Das heißt, wenn er wieder zurückkommt.«
    »Jawohl, ich will ihn dann sofort sprechen«, verlangte Rudington. »Und die Polizei müssen wir auch sofort anrufen.«
    »Die Polizei?« ächzte die Schwester. »Ja, die Polizei«, wiederholte Rudington. »Glauben Sie vielleicht, ich lasse mir mein Geld stehlen? Meine Familie versucht schon, mir alles abzunehmen. Aber es wird ihnen nicht gelingen. Und dieser Pfleger soll auch nicht viel Freude daran haben.«
    »Gut«, sagte die Schwester entschlossen. »Wir werden die Polizei verständigen. Doch erst gebe ich Ihnen die Spritze. Wenn wir die Zeit nicht genau einhalten, wirft uns das wieder zurück. Machen Sie doch bitte den linken Ärmel frei, Mr. Rudington!«
    Der Silbergraue krempelte den Ärmel seines Hemdes auf und schob ihn bis über den Bizeps hoch. Die Schwester trat an den runden Tisch und stellte sich so, daß Rudington nicht sehen konnte, was sie machte.
    Es lagen mehrere Ampullen auf dem Tablett. Die Frau schob sie zur Seite.
    Sie biß sich auf die Lippen und zögerte einen Augenblick.
    Dann nahm sie die große Ampulle mit der violetten Aufschrift und feilte entschlossen den Kopf ab. Sie zog die Spritze auf.
    Dann drehte sich die Frau um, desinfizierte die Injektionsstelle und setzte Rudington die Spritze an.
    Die Schwester atmete heftig, als sie die Nadel wieder herauszog.
    Den Tupfer preßte sie einen Augenblick gegen den Einstich, wo ein kleiner Bluttropfen ausgetreten war.
    »Sie müssen jetzt noch einen Moment ruhig liegen«, sagte sie beschwörend.
    Sie legte die Spritze auf das Tablett zurück.
    Der Tupfer kam in die kleine runde Porzellanschale.
    Der Deckel klappte, als sie ihn hochnahm. Ihre Hand zitterte noch immer.
    »Aber dann müssen wir… die Polizei… der Doktor soll auch«, murmelte Rudington, dann sank sein Kopf zur Seite.
    Der Mann atmete jetzt tief.
    Die Frau huschte neben ihn und bückte sich.
    Vorsichtig schob sie eines seiner Lider hoch und verzog dann ihr häßliches Gesicht triumphierend.
    Sie legte die Couchdecke über den Mann und nahm das Tablett vom Tisch.
    Die leere Ampulle rollte zur Seite und klirrte an den kleinen Porzellantopf.
    Die Frau nahm die leere Ampulle, ging zur Tür und warf die Ampulle in den Papier korb, der neben dem Waschbecken stand.
    Aufatmend stieß die Schwester die Luft durch die Zähne.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand Biddle vor ihr!
    ***
    Ich raste zum Jaguar zurück und hechtete hinter das Steuer.
    Phil hatte den Schlüssel abgezogen.
    »Schnell den Schlüssel her!«
    Er reichte ihn mir durchs Fenster und rannte um den Wagen herum.
    Ich startete den Motor.
    Phil saß noch nicht ganz, da fuhr ich schon an.
    Bevor er die Tür auf seiner Seite zugeknallt hatte, schaltete ich in den zweiten Gang.
    »Da hinten ist der Schlitten«, sagte Phil und deutete nach vorn. Der Mercury kurvte gerade nach rechts und verschwand hinter einer Ecke.
    »Wie die ersten Menschen haben wir uns angestellt«, sagte ich. »Wir sind verteufelt leichtsinnig gewesen.«
    »Wer saß denn in der Kiste? Ich habe nichts mitbekommen.«
    »Es muß der Mann mit den verbrühten Händen sein, den

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