Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
037 - Das Geheimnis der Knochengruft

037 - Das Geheimnis der Knochengruft

Titel: 037 - Das Geheimnis der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
führen. Aber die nächsten zwei oder drei
Stunden dürfte es wohl kaum zu dieser Unterhaltung kommen, nicht wahr, Monsieur
Brent? Schlafen Sie erst mal Ihren Rausch aus! Wir haben im Polizeigefängnis
eine Zelle für Sie reserviert!«
    Sie schleppten den PSA-Agenten nach unten.
    Larry Brent sah ein, dass man ihm keinen Glauben schenken würde, und er
gestand sich ein, dass er an Perdells Stelle nicht anders gehandelt hätte.
    X-RAY-3 saß mit Handschellen gefesselt im Fond des Polizeiwagens.
    »Sie sind an der Aufklärung des Falles interessiert, Kommissar«, sagte
Larry, und er sah seinen Nebenmann ruhig an. »Ich auch, mehr noch als Sie.
Können Sie sich eine Telefonnummer merken?«
    »Ich werde sie mir sogar notieren, wenn Sie sich etwas davon versprechen.«
    »Ich verspreche mir sogar sehr viel davon.
Ich möchte spätestens in einer Stunde wieder aus der Zelle heraus sein, in die
Sie mich sperren wollen.«
    »Sie haben sich viel vorgenommen. Erwarten Sie ein Wunder?«
    »Nein, aber vielleicht erwartet Sie eines!« Larry nannte die Telefonnummer,
die sich Perdell notierte. »Es ist nicht ausgeschlossen, dass Sie direkt mit
dem Innenministerium verbunden werden«, fuhr er fort.
    Perdell grinste. »Und wenn gerade der Staatspräsident bei ihm zu Besuch
ist, dann ist es wohl nicht ausgeschlossen, dass auch er wahrscheinlich
höchstpersönlich verlangen wird, Sie sofort auf freien Fuß zu setzen.«
    Larry nickte. »Ja«, sagte er ernst. »Das wäre auch möglich!«
     
    ●
     
    Armande de Moulliere fand keine Ruhe. Er hatte sich nach dem Abendessen
sofort in sein Zimmer zurückgezogen und sich vorgenommen, noch ein wenig zu
lesen. Es war dem jungen Vicomte aufgefallen, dass sein Vater offensichtlich zu
kämpfen hatte. Doch das war in diesem Haus, wie die Erfahrung lehrte, nichts
Außergewöhnliches. Der alte Vicomte quälte sich oft mit schweren
Entscheidungen. Armande erhielt selbst nur wenig Einblick in die Forschungen
des Vaters. Doch er kümmerte sich im Augenblick nicht um diese Dinge, denn er
hatte seine eigenen Sorgen.
    Unruhig legte er das alte Buch zur Seite, in dem er zu lesen beabsichtigt
hatte und erhob sich, ging durch das Zimmer, in dem verloren die kleine Lampe
neben der Bettstelle brannte und gerade einen hellen Lichtkreis in Höhe des
Bettes schaffte.
    Armande de Moullieres Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Er ging zum
Fenster. Der Vorhang war nur zur Hälfte zugezogen. So weit das Auge bei der
Dämmerung und dem immer noch herrschenden Dunst reichte, waren die
dichtstehenden, fast kahlen Bäume zu sehen, und der gepflegte Weg, der vor dem
Haus entlang führte.
    Irgendwo klappte ein Tor. Dann wurde ein Schlüssel im Schloss gedreht.
Knirschende Schritte erfolgten.
    Der junge Vicomte sah von seinem Zimmer aus eine schemenhafte Gestalt. Es
war Bertrand Roussell, der Gärtner! Vom Seiteneingang her betrat dieser das
Schloss. Die Bluthunde streiften durch den Park. Es gab nur noch drei Hunde im
Haus, Armande hatte es im Lauf des Tages gehört. Die beiden anderen seien
vergiftet worden, hatte ihm sein Vater erzählt.
    Aber der junge Vicomte glaubte nicht so recht daran.
    Unruhig wanderte er auf und ab. Dann zog er hastig ein Jackett über,
huschte durch die düsteren Schlossgänge und näherte sich dem Zimmer seines
Vaters, in dem gerade das Licht verlosch. Sofort blieb Armande stehen, suchte
Schutz hinter einer der Sandsteinsäulen und beobachtete die Zimmertür, die sich
öffnete.
    Sein Vater trat auf den Gang hinaus und entfernte sich mit humpelnden
Schritten. Hell und metallen hallte das Geräusch, das durch den aufschlagenden
Stock verursacht wurde, durch den langen Gang.
    Der Vicomte näherte sich dem Trakt, von dem aus sein geheimes Labor zu
erreichen war. Er ließ sich durch nichts und niemand von seiner Arbeit
abhalten. Armande wusste, dass er seinem Vater vieles zu verdanken hatte, aber
auch dieser war schon in mancher Situation von seinem Sohn abhängig gewesen.
Armande hatte nach dem grässlichen Unfall in diesem Haus sofort seine
medizinischen Kenntnisse auf einem Spezialgebiet erweitert. Er hatte die
wichtigsten Lehrbücher gewälzt und war durch eigene Versuche in eine Welt
eingedrungen, die erst wenige Kapazitäten nur vage erfasst hatten.
    Für seine Jugend war Armande de Moulliere ein Phänomen. Die
Forschungsergebnisse seines Vaters, das Geld, und vor allen Dingen seine
Zähigkeit und Energie hatten ihm Erkenntnisse gebracht, die manchen älteren
Kollegen, der sich mit der

Weitere Kostenlose Bücher