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037 - Enthüllungen

037 - Enthüllungen

Titel: 037 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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die Station besetzt wäre, hätten sich die Hydriten sicher längst gemeldet.
    Irgendwie musste er aber dort hinein, um sich aufzuwärmen. Seine nassen Sachen klebten ihm am Körper und er fror ganz erbärmlich in der schattigen Röhre. Wenn er nicht schnell einen Weg ins Warme fand, würde er sich eine Lungenentzündung zuziehen.
    Erneut tastete Matt über die bionetische Wand. Auf was mochte der Öffnungsmechanismus der Hydriten ansprechen? Vielleicht auf telepathische Rufe?
    Das war eigentlich Aruuals Ressort trotzdem versuchte er Quart'ols Gedächtnisengramme zu aktivieren.
    Na los, geh schon auf, ließ er seinen Wunsch in einer endlosen Schleife durch die Hirnwindungen pochen. Sesam öffne dich, Möge die Macht mit dir sein, Sprich Freund und tritt ein, oder wie auch immer die Parole lautet! Gleichzeitig drückte er mit den Händen gegen verschiedene Stellen der Wand, um vielleicht auf einen verborgenen Sensor zu stoßen.
    Er wollte schon aufgeben, als ein Geräusch erklang, als würde Stein auf Stein schleifen.
    Und tatsächlich: Langsam drehte sich ein Stück der Wand um seine Längsachse und gab den Blick auf einen dahinter liegenden Raum frei. Matter Lichtschein drang daraus hervor. Die Station der Hydriten! Er hatte es wirklich geschafft!
    Erfreut trat Matthew ein erstarrte aber, noch bevor er sein zweites Bein nachziehen konnte.
    Der harte Druck, den er plötzlich hinter seinem rechten Ohr spürte, stammte zweifellos von der Mündung eines Gewehrlaufes.
    »Keine Bewegung«, warnte eine dunkle Stimme, »oder ich puste dir den Kopf weg!«
    ***
    Die Deckenlampen im Hauptquartier der Running Men waren erloschen, um Strom zu sparen. Nur ein halbes Dutzend flackernder Monitore tauchte die Kommandozentrale in ein stroboskopartiges Licht, das die Konturen von Hacker und Hollyday hart hervortreten ließ. Gebannt blickten die beiden Männer auf die Bilder, die von den angezapften Überwachungskameras übertragen wurden.
    Was sie zu sehen bekamen, war eine pure Machtdemonstration der WCA. Panzerfahrzeuge fuhren an der Theodore Roosevelt Brücke auf, um sie gegen unbefugten Zutritt zu schützen. Bewaffnete Einheiten durchkämmten jeden Winkel der Innenstadt; selbst Downtoon vor den Toren Waashtons war nicht sicher vor ihren brutalen Säuberungsaktionen. General Crow schien fest entschlossen, den geheimen Stützpunkt der Running Men endlich aufzuspüren, doch niemand in den Reihen des Weltrates wäre wohl auf die Idee gekommen, in Sichtweite des zerstörten Stadttores unter den Ruinen des Kennedy Centers zu suchen.
    Hacker stützte sein Kinn auf die Hände und verfolgte mit unbeweglicher Miene die sich ständig wechselnden Szenen aus über fünfzig Kameras des WCA-Überwachungsnetzes.
    »Scheint so, als wäre C ganz schön angepisst«, ließ er sich endlich zu einem Kommentar herab. »Unsere Aktion hat ihm wohl zu denken gegeben.«
    Hollyday wog seinen Kopf unentschlossen von einer Schulter zu anderen. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Mir scheint, da ist noch etwas Anderes im Busch. Unseren Feldagenten zufolge zieht Crow große Verbände an der Bucht zusammen, die jeden Schilfhalm durchkämmen. Dort muss irgendetwas vorgefallen sein.«
    Hacker kratzte seinen kahlen, hochgewölbten Schädel. Silberne Hautschuppen trudelten in die Tiefe. »Wird Zeit, dass sich unser Maulwurf meldet.«
    »Dafür ist es zu früh«, winkte der falsche David McKenzie ab. »Wir verhalten uns am besten einige Tage vollkommen ruhig, bis die Lage etwas abgekühlt ist. Danach sondieren wir in aller Ruhe den Wissensstand der WCA. Wenn sie weiterhin im Dunkeln tappen, tauche ich aus der Versenkung auf und erzähle ihnen das Märchen von den bösen Running Men, die unseren 3-MAT überfallen haben. Wirst schon sehen, danach ist alles im Lot und Drax kann mir auch nicht mehr dazwischen funken.«
    »Du willst zurück ins Pentagon?«, fragte Hacker ungläubig. »Du bist wohl lebensmüde?«
    »Nur von meiner Sache überzeugt«, knurrte Phil. »Solange sich Mr. Black in Gefangenschaft befindet, ist unsere Gruppe nur noch die Hälfte wert. Sieh dir doch nur das Desaster an der Rooseveltbrücke an! Unser Anführer muss befreit werden, koste es was es wolle. Wenn ich dafür mein Leben gegen seins eintauschen muss, soll es mir Recht sein.«
    Einen Moment lang konkurrierte der fanatische Glanz in Phils Augen mit den flackernden Monitoren, dann zerfielen die Schwarzweißbilder plötzlich zu grobem Schneegestöber, das von lautem Rauschen begleitet

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