037 - Enthüllungen
zugriff.
Der Ex-Commander schlug dagegen entnervt die Hände vors Gesicht. »Meine Mutter hat mich immer davor gewarnt, dass diese Ballerserien schädlich sind«, seufzte er. »Aber bis jetzt wollte ich ihr nie glauben.«
***
Bevor es jedoch ans Pläneschmieden ging, setzte sich Bel'ar endlich mit dem Vorschlag durch, dass Matt dringend eines Bades bedurfte. Nach einer kurzen Geruchsprobe an seiner Uniform erklärte er sich auch sofort einverstanden. Die Beobachterin führte ihn daraufhin in einen angrenzenden Raum, in dem die obere Hälfte einer Riesenmuschel in den Boden eingelassen war.
»Gib mir deine Sachen«, bat sie. »Ich werde sie für dich reinigen.«
Matt fühlte sich ein wenig unwohl dabei, sich in Gegenwart der Hydritin zu entkleiden, aber schließlich hatte sie ihn schon während der Kiemenoperation nackt gesehen. Falsche Scham war also fehl am Platz. Nachdem er sich ausgezogen hatte, schlüpfte er sofort in die mit klarem Meerwasser gefüllte Wanne.
Bel'ar ging mit seinen Sachen zu einem nahen Korallenbecken, in dem sich ein Schwarm fingerdicker blauer Fische tummelte. Sie tauchte Uniform und Unterwäsche einfach ins Wasser und trat einen Schritt zurück. Sofort schossen die Tiere auf den verschmutzten Stoff zu und begannen die organischen Reste zu vertilgen.
Matt schüttelte ungläubig den Kopf. Fische, die Dreck fraßen - einfach, genial und umweltschonend. Wäre er in seiner eigenen Zeit auf diese Idee gekommen, hätte er ein Vermögen damit verdienen können.
Bel'ar kehrte zu der Muschelwanne zurück.
»Kann ich dir noch etwas bringen?«, fragte sie. Gleichzeitig ließ sie ihren Blick über seinen nackten Körper hinab wandern, bis sie an der Stelle zwischen seinen Beinen verharrte, an der er sich am deutlichsten von einem männlichem Hydriten unterschied.
Matt räusperte sich laut hörbar.
Bel'ars Flossenkamm begann gelb zu pulsieren, als ob sie sich ertappt fühlte.
»Das ist rein wissenschaftliche Neugierde«, versicherte sie hastig.
»Ja sicher«, antwortete er mit säuerlichem Lächeln. »Trotzdem wäre ich für etwas mehr Diskretion dankbar. Außerdem könnte ich so etwas wie ein Badetuch gebrauchen.«
»Zum Abtrocknen?«, fragte sie verwirrt, obwohl sie als Beobachterin mit menschlichen Ritualen vertraut sein musste. Dann versicherte sie eilig: »Ich hole dir sofort etwas Geeignetes.« Lass dir nur Zeit, dachte Matt, während Bel'ar den Raum verließ. Das Patschen ihrer breiten Fußflossen hallte noch eine Weile in seinen Ohren, dann war er endlich allein. Entspannt streckte er sich in der Wanne aus und wusch sich den Dreck und die Anstrengungen der letzen Wochen vom Körper.
Er hatte sein Bad gerade beendet, als Bel'ar mit einem zwei mal zwei Meter großen Tuch zurückkehrte, das aus dem gleichen Stoff wie die Lendentücher der Hydriten gefertigt war. Matt schlang es sich um den Körper und kehrte mit ihr in den Raum mit dem Korallentisch zurück. Quart'ol, Mer'ol und Kug'or warteten schon auf ihn, begierig, einen Plan zu schmieden, wie Nag'or und McKenzie zu befreien wären.
»Zuvor müssen wir noch die Sache mit den Kiemen klären«, sagte Matt und tippte dabei mit den Fingerspitzen auf die Narben, die seinen Hals zu beiden Seiten zierten. »Ich hatte bei meiner Reise einige Probleme damit, und ich fürchte, dass mir längere Aufenthalte in großer Hitze nicht sonderlich gut bekommen werden. Ihr müsst sie mir wieder herausnehmen.«
Bel'ar sah ihn enttäuscht an. »Aber dann kannst du nicht mehr nach Hykton zurückkehren«, knackte sie enttäuscht. »Du sollst doch für uns ein Mittler zwischen Menschen und Hydriten sein!«
Matt wusste einen Moment lang nicht, was er darauf antworten sollte, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Da kam ihm Mer'ol überraschend zur Hilfe. Der mürrische Hydrit, der ihm anfangs mit vielen Vorbehalten begegnet war, sagte:
»Maddrax ist nun mal ein Mensch, der sein Leben an Land liebt, das müssen wir akzeptieren. Wir werden schon einen anderen Weg finden, ihm Besuche in unseren Heimatstädten zu ermöglichen, ohne so drastisch in seinen Organismus einzugreifen.«
Diesem Argument gab sich Bel'ar geschlagen, und so bereitete sie schon wenig später alles für eine Operation vor, um wieder Matthews ursprünglichen Zustand herzustellen.
***
Eddie presste sein Auge gegen den schmalen Mauerspalt, der als Guckloch diente, um den vor ihnen liegenden Kellerraum zu überprüfen. Erst als er sicher war, dass sich dort niemand aufhielt, öffnete er die
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