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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sympathie an. Er hatte ein angenehmes Lächeln und war bei näherer Betrachtung recht attraktiv.
    Mariah verspürte einen Anflug von Interesse. „Ich wünschte nur, jeder würde eine Hochzeit so vorbereiten. Eine Ehe ist schließlich nicht nur ein freudiger Anlass, sondern auch eine ernste Verantwortung.“
    „Ich bin ganz Ihrer Meinung.“ Mariah betrachtete ihr Gegenüber und dachte über seine Worte nach. Ein freudiger Anlass . Vielleicht war dieser Mann es wert, ihn näher kennenzulernen.
    „Ich bin Besitzerin eines Gasthauses auf der Straße nach Edinburgh, nördlich von Lincoln, das ich nach meiner Heirat gerne weiterführen würde“, fuhr sie mit einem Seitenblick auf Jack fort. „Aber ich werde wohl auch für längere Perioden abwesend sein.“
    „Sie werden sicherlich in das Haus Ihres Gatten ziehen“, sagte Bickering, der sich unter Jacks eisigem Blick sichtlich unwohl fühlte.
    „Ja, doch es gibt da gewisse Umstände ...“ Wieder legte sie ihre Hand auf Jacks Arm.
    „Würde es dir etwas ausmachen, uns für einige Minuten alleine zu lassen? Ich möchte eine private Angelegenheit mit Mr. Bickering besprechen.“
    „Privat?“ Jack saß nun kerzengerade auf seinem Stuhl. „Alles, was du zu sagen hast, kannst du ihm vor mir anvertrauen.“
    „Ich bräuchte Mr. Bickerings Rat in einer delikaten Angelegenheit.“ Sie sah ihn durchdringend an und wartete voll Ungeduld darauf, ihre neuen Möglichkeiten , derer sie sich plötzlich bewusst geworden war, einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, war eine neue Ehe nicht das Schlechteste, was ihr passieren könnte.
    „Dann sollte ich erst recht anwesend sein.“ Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und nahm es ihr sichtlich übel, ein persönliches Tête-à-Tête mit ihrem eventuellen Ehemann zu fordern.
    „Ach was, stell dich nicht so an. Es hat nichts mit dir zu tun. Ich möchte lediglich gerne auf Mr. Bickerings Erfahrungsschatz zurückgreifen.“ Sie zog Jack am Arm und schob ihn zur Tür hinaus. Als sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte, lehnte sie sich dagegen und sah Thomas Bickering an, der ebenfalls aufgestanden war und sie sichtlich verwirrt anblickte.
    Sie lächelte.
    „Mr. Bickering, bitte sagen Sie mir Ihre ehrliche Meinung: Ist eine Ehe eine kluge Entscheidung für eine Frau mit eigenem Einkommen?“
    „Wenn sie den richtigen Mann gefunden hat, Mrs. Eller, dann kann ich nur bejahen.“
    Seine Verwirrung wandelte sich nun in aufrichtige Anteilnahme. „Eine gute Ehe ist weit mehr als ein juristisches Abkommen, um Erben zu versorgen und Besitz zu verteilen. Es ist eine Seelenfreundschaft, die von Liebe, Respekt und Hingabe gekennzeichnet ist. Und eine solch glückliche Ehe ist eines der größten Geschenke, die das Leben uns zu bieten hat.“ Er blickte in die Ferne und sein Gesicht leuchtete, als erscheine ihm etwas vor seinem inneren Auge. „Wäre das nicht meine aufrichtige Überzeugung, hätte ich nie um die Hand meiner geliebten Cynthia angehalten.“
    Mariah starrte ihn mit offenem Mund an. „Ihre Cynthia?“
    Draußen im Korridor ging Jack mit unverhohlenem Zorn auf und ab. Wenn er alleine gewesen wäre und nicht ständig Schreibkräfte der Kanzlei an ihm vorbeigelaufen kämen, hätte er schon längst an der Tür gelauscht. Wieso hatten Anwälte auch so verdammt dicke Türen?

    Doch er musste nicht lauschen, um zu wissen, was sie vorhatte. Ihr Plan war ihm völlig klar. Sie würde hin und her stolzieren, ihre parfümierten Handschuhe aufreizend langsam ausziehen und dem armen Teufel immer näher kommen wie die Schlange im Garten Eden. Dabei würde sie ihn über seine Tischmanieren, etwaige Spielleidenschaften und Korsett-Vorlieben ausfragen. Und er konnte sich lebhaft vorstellen, was dann als nächstes kam: Sie würde seine Fähigkeiten als Liebhaber testen. Oder seinen Mangel derselben.
    Er zwang sich, tief einzuatmen und legte dann die Hand auf den Türknauf – doch schaffte es in letzter Sekunde noch, sich zu beherrschen. Dort hineinzuplatzen wäre ein Eingeständnis, dass ihm etwas daran lag, ob sie sich dem Anwalt anbot oder nicht. Die Genugtuung, die ihr dies verschaffen würde, wäre einfach zu erniedrigend.
    Mit leisem Knurren entfernte er sich von der Tür.
    Nach einigen Minuten wurden die Stimmen im Büro lauter und die Tür wurde geöffnet. Jack zuckte zusammen. Der Anwalt begleitete Mariah mit einer freundschaftlichen Hand auf ihrem Arm zur Tür hinaus. Sie sah ihn nicht

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