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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte er, hob langsam die Hände, um Zeit zu gewinnen und hoffte, dass der Verdacht, den er zu hegen begann, sich als Irrtum herausstellte. Aber tief in seinem Inneren wusste er, dass das nicht der Fall war. Und dass der Mann hinter ihm nicht nur Ridgemoor ermordet, sondern auch Simon betrogen hatte und, schlimmer noch, auch sein Land.
    „Sie sind der Richtige, Kilburn. Traurig für Sie, aber Sie sind am falschen Ort.“
    In einem Tonfall, der nichts von seinem Zorn und seiner Enttäuschung verriet, sagte Simon: „Nicht gerade die herzlichste Begrüßung für einen alten Freund, Waverly.“
    Hinter ihm lachte John Waverly, sein Vorgesetzter, sein Mentor, der Mann, den er mehr als jeden anderen respektiert und dem er vertraut hatte, kurz und freudlos auf.
    „Wir sind keine Freunde, Kilburn.“
    Simon hatte das Gefühl, jemand raubte ihm die Luft zum Atmen. Er drehte sich um.
    „Ja, das ist offensichtlich.“
    „Ich sagte, Sie sollten sich nicht bewegen.“
    „Ja, ich weiß, aber ich muss mich umdrehen. Ein Mann kann sich schließlich nicht selbst in den Rücken schießen, und ich vermute, dass das Ihr Plan ist – mich zu erschießen und mir dann die Waffe in die Hand zu geben, damit es so aussieht, als hätte ich mir das Leben genommen.“
    „Aus Schuldgefühlen, weil Sie Ihr Land verraten und Ridgemoor erschossen haben“, stimmte Waverly zu, als würden sie über das Wetter sprechen. „Ihr Abschiedsbrief wird das alles erklären.“
    „Niemand wird das glauben“, sagte Simon und wünschte sich, es würde stimmen, obwohl er wusste, dass das nicht der Fall war. Eine glaubhafte Nachricht in Simons Handschrift zu verfassen würde kein Problem sein für einen Mann von Waverlys Geschick.
    „Doch.“ Waverly trat vor, die Pistole auf Simons Kopf gerichtet, genau dorthin, wo jemand, der Selbstmord begehen wollte, schießen würde. Waverly war ein ausgezeichneter Schütze, aber selbst wenn er das nicht wäre, würde es schwierig sein, aus dieser geringen Entfernung das Ziel zu verfehlen. Simon wäre tot, noch ehe er den Boden berührte.
    „Es war nicht nötig, Ridgemoor umzubringen, John.“
    „Ich fürchte, doch. Die Wahrscheinlichkeit, dass er der nächste Premierminister würde, wurde mit jedem Tag größer. Seine radikalen Reformen hätten für einige meiner äußerst lukrativen Unternehmungen den Ruin bedeutet. Ich habe überall in London meine Finger. Sie wären erstaunt zu hören, welch hübsche Summe mir allein die Arbeitshäuser einbringen. Ridgemoor mit dem weichen Herzen wollte all dem ein Ende setzen. Ich brauchte nur noch ein paar Jahre, dann hätte ich das Spionagegeschäft als außerordentlich reicher Mann verlassen können.“
    Wut stieg in Simon auf. „Mit Geld, das mit dem Leid anderer verdient wurde, einem Leid, das Ridgemoor beseitigt sehen wollte.“
    Waverly zuckte die Achseln. „Jeder leidet. Außer vielleicht Leute wie Sie, die mit Reichtum und Privilegien geboren wurden. Aber weder Ihr Reichtum noch Ihr Titel werden Sie davor bewahren, jetzt zu leiden. Auch wenn Sie mir vermutlich dankbar sein sollten, weil ich Ihnen ein schnelles Ende bereite.“
    „Meine Dankbarkeit ist grenzenlos.“
    Waverly schüttelte den Kopf. „Sarkasmus steht Ihnen nicht, Simon.“
    „Vielleicht wäre Ridgemoor nicht Premierminister geworden.“
    „Es spielt keine Rolle. Selbst wenn er das Amt nicht bekommen hätte, so besaß er doch viel zu viel Einfluss. Sein Verdacht gegen mich reichte, um seinen Tod notwendig werden zu lassen. Bedauerlicherweise scheiterte mein erster Anschlag.
    Als er mir ins Gesicht sagte, er hätte nicht nur Beweise für meine illegalen Aktivitäten, sondern auch für meinen ersten Mordversuch, war sein Schicksal besiegelt.“
    „Beweise, die er in einem Brief aufgeschrieben hatte.“
    Waverly nickte. „Ja. Das war sehr ärgerlich. Trotz meines nachdrücklichen Drängens weigerte er sich, mir zu sagen, wo sich der Brief befand. Sie wurden erwartet, daher konnte ich es mir nicht leisten, noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ich redete mir ein, er hätte nur geblufft – bis Sie kamen und mir sagten, Sie benötigten zwei Wochen, um Ihre Unschuld zu beweisen. Ich wusste, dass Sie das nur mit dem Brief tun konnten, dass Ridgemoor bei Ihrer Ankunft noch am Leben gewesen sein und Ihnen davon erzählt haben musste.“
    „Also folgten Sie mir hierher.“
    „Ja.“ Er schnaubte verächtlich. „Ich hätte wissen müssen, dass er den Brief seiner Hure schickt, damit sie ihn

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