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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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In der letzten Zeit nicht. Ich hatte Angst ...“
    „Angst vor was?“
    „Zu versagen. Nicht mehr dazu fähig zu sein, etwas Schönes zu erschaffen.“ Sie runzelte die Stirn. „Aber jetzt – du hast mir Hoffnung gegeben, dass ...“ Sie sah ihm in die Augen. „Nun, vielleicht versuche ich es wieder.“
    „Ich denke, das solltest du tun. Und ich hoffe, du tust es.“ Eine Erinnerung überkam ihn, und er begriff. „Das Gemälde in deinem Salon, über dem Kamin. Das ist eine deine Arbeiten.“
    Sie nickte. „Ja. Es war immer mein Lieblingsstück.“
    „Das verstehe ich. Es ist außergewöhnlich.“ Genau wie du .
    „Danke. Simon, ich möchte, dass du etwas weißt: Er war der einzige Mann, mit dem ich je zusammen war. Bis jetzt. Bis du kamst.“
    Zur Hölle, ihm war, als würde sie ihm das Herz aus der Brust reißen. „Danke, dass du mir das gesagt hast. Ich weiß, es kann nicht leicht gewesen sein, etwas so Persönliches zu erzählen.“
    „Gern geschehen.“ Sie sah ihm in die Augen, und wieder sah er, wie verletzlich sie war. „Und jetzt, da du die Wahrheit kennst – ist der heutige Tag noch immer einer von denen, die du gern wiederholen möchtest?“
    „Ja“, sagte er ohne Zögern. „Und du?“
    „Ja.“
    Ihr Lächeln brachte ihn fast um den Verstand, und er verfluchte die Tatsache, dass ihre Zeit zumindest für diesen Tag beinahe vorbei war. Sie blickte nach unten und er folgte ihrem Blick, bemerkte, dass Beauty eingeschlafen war, den Kopf auf seinem Stiefel.
    „Wir haben den Hund so gelangweilt, dass er eingeschlafen ist.“
    „Gut. Sonst hätte sie den Weg entlangrennen wollen, und ich hätte dies hier nicht tun können.“ Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Sie war sofort dazu bereit, und mit einem Stöhnen küsste er sie leidenschaftlicher, erforschte mit der Zunge ihren Mund. Und er hoffte, dass sie noch so einen Tag erleben würden, ehe seine Mission und sein Leben in London sie voneinander trennte.

15. KAPITEL
    Simon stand in Genevieves Wohnzimmer und betrachtete das Bild, das über dem Kamin hing, das Bild, das sie gemalt hatte. Er hob die Kerze hoch, die er in der Hand hielt, und bemerkte wieder die lebhaften Farben, die ihm von der Leinwand entgegenzuspringen schienen, selbst in dem dämmerigen Licht. Den bemerkenswerten Pinselstrich. Die starken Wellen, die so lebendig wirkten, dass er beinahe zu hören glaubte, wie sie gegen die Klippen schlugen. War die blonde Frau, die über das Meer blickte, Genevieve? Er ertappte sich dabei, wie er den Finger ausstreckte, um die einsame Gestalt zu berühren. Sie war nicht nur klug, geistreich, charmant, freundlich, schön und sinnlich, sie besaß auch noch unglaublich viel Talent. Oder hatte es zumindest besessen, bis ihre Krankheit ihr das Selbstvertrauen genommen hatte.
    Mit einem Seufzen zwang er seine Aufmerksamkeit zurück auf das Nächstliegende und machte sich wieder auf die Suche. Rastlos fahndete er nach versteckten Öffnungen in der Vertäfelung, nach losen Steinen am Kamin, falschen Böden in den Schreibtischschubladen, lockeren Bodendielen – allem, das ein Versteck bieten konnte für den Brief. Er ertappte sich dabei, wie er gegen die Enttäuschung ankämpfte, dass er jetzt ebenso wenig wusste, wer Ridgemoor ermordet hatte, wie zuvor, ehe er nach Little Longstone kam. Simon erwog, Waverly eine Botschaft zu schicken, um zu fragen, ob er, Miller oder Albury irgendetwas entdeckt hatten, das seinen Namen reinwaschen würde. Rasch verwarf er die Idee wieder. Eine Botschaft konnte abgefangen werden, und er wollte nicht, dass sein Aufenthaltsort bekannt wurde. Bestimmt hatte ein politischer Gegner Ridgemoor umgebracht, nur welcher?
    Es gab Dutzende. Und Simon wurde die Zeit knapp. Zum Teufel, er brauchte diesen Brief.
    Methodisch durchsuchte er jeden Raum, konzentrierte sich auf seine Aufgabe, aber als er Genevieves Schlafgemach durchsuchte, wanderte sein Blick immer wieder zu ihrem Bett, und er stellte sich sie beide vor, ineinander verschlungen, mit forschenden Händen und Lippen, drängenden Körpern. Er kniff die Augen zusammen, um die erotischen Bilder zu vertreiben, aber damit wurden sie nur noch deutlicher. Leise fluchend wandte er sich dann bewusst vom Bett ab, um seine Aufmerksamkeit auf den Sekretär zu richten.
    Nachdem auch eine gründliche Suche den Brief nicht in dem kleinen Sekretär zutage förderte, öffnete er noch einmal die oberste Schublade. Er ließ die Hände auf den handgeschriebenen Seiten ruhen, in denen

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