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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah, wie er erstarrte. Er versuchte zu nicken, überlegte es sich dann aber anders.
    „Ja. Ist er ...“
    „Er ist tot, Simon“, sagte sie beschwichtigend. Behutsam strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn, die sich dunkel von seiner bleichen Haut abhob.
    Diese Neuigkeit schien ihn zu entspannen. „Gut.“
    Baxter kam herein. „Alles in Ordnung. Ich komme gleich mit dem Arzt und dem Friedensrichter wieder.“ Er ging davon und schloss die Tür hinter sich.
    Simon holte noch ein paar Mal tief Luft, dann fragte er: „Wie hast du mich gefunden?“
    „Als du bei Sonnenaufgang nicht zurück warst, haben Baxter und ich uns Sorgen gemacht. Wir kamen hierher und fanden dich blutend und ohne Bewusstsein vor.
    Und den anderen Mann tot, mit deinem Messer in der Brust.“
    Simon hielt die Augen geschlossen und wartete darauf, dass der Raum aufhörte, sich zu drehen. Und darauf, dass der dröhnende Schmerz in seinem Kopf und der Schwindel nachließen. Nach mehreren langsamen, vorsichtigen Atemzügen öffnete er wieder die Augen und schaute Genevieve an. Die Sorge, die ihr schönes Gesicht verdunkelte, weckte Schuldgefühle in ihm – und böse Ahnungen. Er bezweifelte nicht, dass all die Sorge und Zuneigung aus ihrer Miene verschwinden würde, wenn er ihr erst gesagt hatte, was er sagen musste.
    „Kannst du mir erzählen, was passiert ist?“, fragte sie.
    Als der Schwindel vorüber war und das Dröhnen in seinem Kopf einem dumpfen Druck gewichen war, nickte er, dann begann er, sich aufzurichten. Selbst mit Genevieves Hilfe ging es langsam voran, und nach der Anstrengung atmete er noch schwerer als vorher und war schweißbedeckt. Nach einigen Minuten aber fühlte er sich besser, und er zwang sich dazu, ihr in die Augen zu sehen. Ihm stockte der Atem, als er ihre Gefühle in ihren schönen blauen Augen sah. Nichts in ihrer Miene war verborgen – selbst ein Blinder hätte sehen können, dass die Zärtlichkeit in ihrem Blick bedeutete, dass ihr etwas an ihm lag. Viel. Ihm sank der Mut. Ja, ihr lag viel an dem Mann, von dem sie weder den richtigen Namen noch den Beruf wusste. Einem Mann, der sie angelogen hatte. Und von dem sie glauben würde, dass er sie ausgenutzt hatte.
    Verdammt.
    Er blickte zu Waverlys Leichnam hinter ihr. Dann warf er einen Blick auf ihre Pelerine, deren blassgraue Wolle er mit seinem Blut ruiniert hatte. Die Kompressen wiesen alle möglichen Farben auf, von Scharlachrot bis zu hellem Rosa. Endlich blickte er dorthin, wo sie seine Hände festhielt, ihre Hände ohne Handschuhe und mit seinem Blut beschmiert. Würde dies das letzte Mal sein, dass er sie berührte?
    Er schluckte, dann sah er ihr in die Augen. „Gestern hast du mir gestanden, dass du nicht ganz ehrlich zu mir gewesen bist, dass deine Lebensumstände anders waren, als du es mich glauben machen wolltest. Jetzt muss ich dir dasselbe sagen. Ich arbeite nicht für einen Mr. Jonas-Smythe. Tatsächlich gibt es niemand dieses Namens. Ich arbeite für die Krone.“
    Sie sah ihn verwirrt an. „Du bist ein Verwalter der Krone?“
    „Nein. Ich sammle Informationen und helfe dabei, Menschen zu stellen, deren Handlungen unserem Land Schaden zufügen könnten.“
    Sie blinzelte. „Du bist – ein Spion?“
    „Ja.“
    „Ein Spion“, wiederholte sie verwirrt. „Wie lange schon?“
    „Acht Jahre.“
    „Und wie bist du dazu gekommen?“
    „Ich habe mich freiwillig gemeldet.“ Er zögerte und fuhr dann fort: „Meine Familie ist sehr reich, und mir hat es nie an etwas gefehlt. Bis vor acht Jahren habe ich stets nur meine eigenen Interessen verfolgt, mir alle Wünsche erfüllt und mir nichts versagt.
    Eines Nachts, während ich mit einer Gruppe von Freunden umherzog, gingen wir in eine Schenke, eine in einer weniger angesehenen Gegend als die, die wir sonst besuchten. Ich begann ein Gespräch mit dem Mann, der hinterm Tresen stand. Sein Name war Billy. Ich fragte ihn, wie er dazu gekommen war, dort zu arbeiten – nicht, weil es mich wirklich interessierte, sondern weil ich dachte, seine Worte könnten mich vielleicht zum Lachen bringen. Stattdessen hat er mich – verändert.“
    Er hielt inne, von Scham erfüllt wie jedes Mal, wenn er sich an seine oberflächliche, selbstsüchtige Jugendzeit erinnerte. „Wie das?“, wollte sie wissen.
    „Er hat mir von seinem Leben erzählt. Er diente bei der Marine und wäre um ein Haar im Kampf gestorben. Er überlebte, verlor aber ein Bein. Als er heimkam, brauchte er Arbeit. Er hatte eine Frau und

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