037 - Sieg der Schwarzen Magie
Griff des Colts in die Nieren, daß ich in die Knie ging.
»Lügen Sie mich nicht noch einmal an. Hunter! Ich weiß, daß Sie anhand dieser Aufzeichnungen einen Dämon beschwören können. Und genau das werden Sie auch tun.«
»Wissen Sie, was Sie da von mir verlangen? Sie kennen die Dämonen nicht, Griffith. Wer sich ihnen ausliefert, der liefert sich der Hölle aus. Er wird immer der Verlierer sein und ein Schicksal erleiden, das weit schlimmer ist als das, dem er entgehen wollte. Die Dämonen und der Teufel spenden keinen Segen, nur Fluch.«
»Geschwätz!« Der Milliardär setzte sich auf. »Ich spüre, wie der Tod nach mir greift. Ich will um jeden Preis leben. Und ich bin nicht der einzige. Es ist mir egal, ob Sie den Satan selbst beschwören und sich und uns ihm auf ewig ausliefern müßten, Dorian Hunter. Sie werden uns zur ewigen Jugend verhelfen.«
Ich dachte daran, wie ich mich als Baron Nicolas de Conde 1484 dem Teufel ausgeliefert hatte und welches Elend daraus entstanden war. Mein Entschluß stand fest: Nie wieder wollte ich so etwas tun. Nie wieder! Eher wollte ich sterben.
Genau das sagte ich auch Lewis D. Griffith und fügte hinzu: »An Ihren Anstand und Ihre Moral kann ich nicht appellieren, denn Sie haben mir gezeigt, daß Sie beides nicht besitzen. So appelliere ich an Ihren Stolz. Ihre Zeit ist gekommen. Treten Sie würdig ab, wie es alle Menschen müssen, und lassen Sie diese schreckliche dämonische Farce. Sie waren im Leben ein großer Mann, wollen Sie im Tod ein jämmerlicher Halunke und Versager sein?«
Er sah mich an, als hätte er es noch nie von der Seite betrachtet, aber dann schüttelte er den alten Kopf. »Nein, Hunter, so kriegen Sie mich nicht herum. Ich weiß genau, was ich will. Sie werden gehorchen. Es gibt Mittel und Wege, um auch Sie gefügig zu machen.«
Da griff ich mit beiden Händen nach seinem Hals. Doch blitzschnell fuhr seine Hand unter die Bettdecke, kam mit einem kleinen Sprayfläschchen wieder hervor und sprühte mir etwas ins Gesicht.
Ich bekam keine Luft mehr. Feurige Räder kreisten vor meinen Augen. Vor Griffiths Bett brach ich röchelnd in die Knie.
»Ein K.O.-Spray«, hörte ich seine Stimme wie aus weiter Ferne. »Ein kleines Nebenprodukt meiner chemischen Forschungslabors. Kapitän, bringen Sie ihn in den Salon! Prentice und Bull sollen sich um ihn kümmern! Aber richtet ihn nicht zu übel zu, klar?« Er hatte dem Kapitän schon vorher genau gesagt, was zu tun war.
»Zu Befehl, Sir. Wir bringen Ihnen diesen Dämonenkiller so zahm wie ein dressiertes Schoßhündchen zurück.«
Die beiden Kreolen Prentice und Bull kamen. Sie trugen mich mit Hilfe des Kapitäns aus der Kabine. Die Wirkung des Lähmungssprays dauerte noch an, als sie mich im luxuriös eingerichteten Salon der Jacht an einen am Boden festgeschraubten Stahlrohrsessel banden.
Der Kapitän ging zur Brücke, um beim Steuermann nach dem Rechten zu sehen. Die beiden Kreolen bearbeiteten mich unterdessen. Später kam der Kapitän zurück, kaute auf seinem Priem herum, spuckte ab und zu eine Ladung Tabaksaft in einen Spucknapf und sah zu.
Was die beiden Kreolen mit mir machten, braucht hier nicht angeführt zu werden. Es genügt zu sagen, daß sie brutale und gemeine Sadisten waren. Sie folterten mich auf demütigende und äußerst schmerzvolle Weise. Irgendwann konnte ich die Qualen nicht mehr schweigend ertragen und fing zu stöhnen an. Ich hörte das Stöhnen eine ganze Weile, bis ich begriff, daß ich selber diese Töne hervorbrachte. Es stank nach Schweiß und versengtem Fleisch. Mir wurde vor Schmerzen so übel, daß ich mich mehrmals übergeben mußte, bis ich nichts mehr im Magen hatte und mir nur noch Speichelfäden über die Lippen liefen.
Einmal verlor ich das Bewußtsein. Sie überschütteten mich mit kaltem Wasser, ließen mich Salmiak riechen und machten mich wieder fit für weitere Folterungen. Dann gingen Sie draußen eine Zigarette rauchen. Durch die Tür hörte ich sie reden und lachen. Sie sprachen obszön über die Mulattinnen auf den Bahamas, die sie den weißen Frauen und auch den gelben und roten weit vorzogen. Sie waren Schweine und brutale Sadisten, willige Werkzeuge für einen milliardenschweren und völlig skrupellosen Mann wie Lewis D. Griffith.
Der Matrose starrte fassungslos in die Ecke, wo Augenblicke zuvor noch der Hermaphrodit Phillip gefesselt gelegen hatte. Phillip war spurlos verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst, vom einem Augenblick zum
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