0370 - Alptraum-Comic
erschießen, weil er das Grauen einfach nicht vertragen konnte. Er wollte Sinclair zerbrechen, das hatte er dem Teufel versprechen müssen. Aber zuvor mußte der Geisterjäger gequält werden.
Painter hatte nicht vergessen, sich über seinen Feind zu informieren. Er wußte, daß John Sinclair Freunde besaß, die für ihn durchs Feuer gingen. Aber in der Welt Dämonia stand er mutterseelenallein. Da gab es niemand, der ihm helfen konnte. Sinclair mußte sich schon auf sich selbst verlassen.
Und er würde in die tödliche Falle rennen, die er, Painter, sich für ihn ausgedacht hatte.
Die Brücke lag hinter dem Geisterjäger. So war es auch gewollt worden. Painter sah Sinclair aussteigen. Er hatte sich längst an das Phänomen gewöhnt, eine fremde, von ihm nicht erschaffene Person, in seinem Comic sich bewegen zu sehen.
Jetzt konnte er sich Möglichkeiten ausdenken, um Sinclair zu quälen. Da wäre vielleicht ein Käfig gut gewesen, in dem sich Sinclair verfangen konnte.
Painter bewegte bereits seinen Malstift auf das Blatt zu, als er die Hand wieder zurückzog.
Nein, vorerst wollte er den Geisterjäger kämpfen sehen. Man sagte ihm ja Mut und Entschlossenheit nach. Vielleicht konnte Sinclair dies unter Beweis stellen.
Und so zeichnete er eine andere Szene in den Kasten hinein.
Schon immer hatte Painter ein Faible für Wölfe gehabt. Dies spielte er nun aus. Während Sinclair noch dastand und überlegte, schuf der Zeichner in Windeseile die Wölfe. Und er setzte sie so, daß sie hinter dem Bentley in Deckung lagen.
Kaum hatte er eine Zeichnung beendet, als die Kraft der höllischen Magie ihr schon Leben einhauchte.
Und Painter machte weiter.
Dann fiel ihm noch ein Gag ein.
Weshalb sollte er die Tiere noch außerhalb des Wagens zeichnen.
Im Innern waren sie ebenfalls gut aufgehoben.
Das tat er auch, wobei er sich diebisch darüber freute…
***
Ich hatte mich schon öfter gegen blutgierige Wölfe zur Wehr setzen müssen, aber nie in der Enge eines Wagens. Da konnte ich einfach nicht der Gewinner sein, vor allen Dingen dann nicht, wenn ich es mit mehreren Gegnern zu tun hatte.
Nein, der Wagen war schlecht.
Also raus!
Dieser Gedanke wurde von mir sofort in die Tat umgesetzt. Bevor die Wölfe noch dazu kamen, ihre Zähne in meinen Nacken zu schlagen, hatte ich bereits den Wagenschlag aufgestoßen und ließ mich aus dem Fahrzeug rollen. Ich kam sicher auf und wollte die Tür wieder zutreten. Das ließen die Wölfe nicht zu.
Das erste Tier befand sich bereits auf dem Vordersitz und stemmte sich gegen die zufallende Wagentür.
Sie schwang wieder auf, der Wolf erschien voll in meinem Blickfeld, denn ich lag jetzt auf dem Rücken und mit schußbereiter Waffe.
Das Tier sprang.
Streicheln wollte es mich bestimmt nicht, und so handelte ich, wie ich handeln mußte. Mein Zeigefinger brauchte nur den Druckpunkt zu überwinden, und das tat ich.
Die geweihte Silberkugel war schneller als der Wolf. Er kam nicht einmal dazu, seinen Körper aus dem Wagen zu wuchten, da schlug das Geschoß bereits ein.
Plötzlich wuchtete er seinen Körper in die Höhe. Mit dem Schädel stieß er gegen die obere Türkante, ich vernahm einen keuchenden Grunzlaut und sah auch die Blutfontäne, die aus seiner Halswunde strömte und vor dem Wagen eine Lache bildete.
Der Körper selbst sackte zusammen. Er wurde so klein, daß er für den zweiten genügend Platz schaffte.
Und der sprang.
Er hatte mich praktisch kalt erwischt. Genau in dem Augenblick, als ich auf die Füße kam, verließ der lange, graue Schatten den Wagen und drang in einem Halbbogen auf mich zu.
Nicht einmal einen Schnappschuß konnte ich abgeben. Ich warf mich nur nach hinten und hoffte, daß mich das Tier und vor allen Dingen seine Zähne verfehlten.
Ich war schnell.
Noch schneller als der Wolf, denn er landete nicht auf meinem Oberkörper, sondern erwischte die Beine. Sein böses Knurren zwang mich zu einer schnellen Reaktion.
Ich richtete mich auf, das Gewicht des Wolfes lag auf meinen Beinen, und ich spürte schon die Zähne am Stoff der Hose.
Als ich abdrückte, blendete mich das Mündungsfeuer. Auf diese Distanz konnte ich einfach nicht fehlen, und das Tier wurde von der Silberkugel getroffen. Es warf seinen Kopf in die Höhe, die beiden Kiefer klackten zusammen, aber zwischen den Zähnen befand sich zum Glück nichts von mir.
Dann kippte die Bestie zur Seite.
Ich federte wieder hoch, wartete auf die anderen Tiere, die jedoch ließen sich nicht
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