0370 - Alptraum-Comic
blicken.
Der erste Wolfskörper hing noch halb auf dem Sitz und damit im Wagen. Ich packte zu und schleuderte ihn raus. Sein Fell war dicht, fühlte sich aber auch strohig an, so daß ich froh war, als er vor meinen Füßen lag.
Die Überraschungen rissen tatsächlich nicht ab. Bisher jedoch hatte ich mich gut gehalten.
Eines allerdings bereitete mir Sorgen. Wie hatten es die beiden Wölfe geschafft, von mir ungesehen, in den Bentley zu gelangen.
Schließlich hatte ich den Wagen nicht aus den Augen gelassen, und die beiden Tiere wären mir aufgefallen.
Diese Tatsache war es, die die Welt Dämonia für mich so unberechenbar und unheimlich machte. Andere Dimensionen und Welten hatte ich genügend kennen und auch begreifen gelernt, nur diese Welt stellte mich, je tiefer ich in sie eindrang, vor immer größere Rätsel.
Wenn das so weiterging, würde ich irgendwann daran verzweifeln. Mein unbekannter Gegner schien recht zu behalten.
Als ich an ihn dachte, hob ich automatisch wieder den Blick.
Suchte ihn, wollte auch seine Stimme hören, diesmal hielt er sich seltsamerweise akustisch zurück.
Kein Fluch, kein Lob. Er wartete ab, was mir wiederum überhaupt nicht gefiel.
Sicherlich heckte er bereits eine neue Gemeinheit aus, mit der er mich quälen wollte. Ob er die Waffe schickte oder andere Geschöpfe, im Prinzip war es gleich, ich mußte mich gegen alles verteidigen können, was auf mich zukam.
Darauf konnte und wollte ich auch nicht warten. Ich rief mir seine Worte wieder ins Gedächtnis zurück. Er hatte von einem Haus gesprochen, in dem ich angeblich Schutz finden konnte. Gut, ich wollte hinfahren, um ihn nicht zu enttäuschen.
Sicherheitshalber ging ich um den Bentley herum. Dabei schaute ich auch durch die Scheiben, noch einmal wollte ich keinen unangemeldeten Besuch bekommen.
Es waren keine Wölfe mehr zu sehen. Auch weiter entfernt hoben sich die Körper nicht von der Oberfläche ab.
Sollte diese fremde, unheimliche Welt Dämonia mich tatsächlich in Ruhe lassen?
Es wäre zu schön gewesen. Sehr vorsichtig und auch ungemein wachsam ging ich auf meinen Silbergrauen zu. Es waren nur wenige Schritte, und ausgerechnet während dieser Augenblicke erwischte es mich wieder.
Es waren glühende Lanzen, die aus dem Dunkelgrau des Himmels nach unten jagten.
Der ersten konnte ich durch einen raschen Sprung entgehen, so daß sie rechts neben mir in den Boden raste. Die zweite Lanze erwischte mich auch nicht, da mein Bocksprung fast zirkusreif war. Der dritten entkam ich ebenfalls, doch an den Bentley und damit an die Flucht kam ich nicht heran.
Diese feurigen, langen Gegenstände sausten wie abgeschossene Pfeile vom Himmel. Sie rahmten mich ein, und ich hatte eingesehen, daß es am besten war, überhaupt nichts zu tun.
So blieb ich stehen.
Steif, den Rücken hart durchgedrückt, innerlich zitternd, in Schweiß gebadet und darauf lauernd, daß ich irgendwann einmal von den Feuerlanzen durchbohrt wurde.
Das geschah nicht. Sie rahmten mich nur ein, und bildeten tatsächlich einen rechteckigen Käfig.
Eine letzte Lanze fiel. Ich hörte, wie sie in den Boden hämmerte, dann war es still.
Ich starrte auf die feurigen Stäbe vor mir. Sie waren sehr lang, jedenfalls größer als ich, dabei nicht glatt, weil sie vom Feuer umtanzt wurden. Es waren zitternde, kleine Flämmchen, und ich hütete mich, auch nur nach einem Stab zu greifen.
Wahrscheinlich spekulierte nur mein unbekannter Feind darauf, ich jedenfalls wollte mir meine Hände nicht verbrennen.
So wartete ich.
Der Käfig war dicht. In den Raum zwischen den Stäben hätte nicht einmal mehr eine schräggelegte Hand von mir gepaßt. So war an einen Ausbruch nicht zu denken.
Nur nach oben hatte ich freie Sicht. Es gab keine waagerecht liegenden Flammenspeere, die über mir ein Dach gebildet hätten.
Um das Gitter jedoch zu überspringen, war es zu hoch.
Die Stäbe warfen einen flackernden Schein. Unruhig bewegte er sich über den Boden, erhellte auch die Dunkelheit, schuf allerdings mehr Schatten als Licht, dessen Ränder sich bewegten.
Und das Feuer lockte sie an.
Es waren die Wölfe.
Aus dem Hintergrund näherten sie sich. Da die Flammen ziemlich ruhig flackerten und außer meinem Atem nichts zu hören war, vernahm ich das Klatschen der Pfoten.
Es war ein Rhythmus, der mir das Blut schneller durch die Adern trieb. Ich war gespannt darauf, was die Wölfe unternehmen würden, wenn sie ihre beiden toten Artgenossen sahen.
Zunächst einmal gerieten
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