0370 - Alptraum-Comic
deutlich, denn er hatte sich verändert. Überall an seinen beiden Schwingen befandensich rote Lichter, die auf mich wie Augen wirkten.
Sie zeichneten seine Gestalt nach, die ich schräg über dem Haus schweben sah, mal deutlicher, wenn sie in das Gelände hineinstachen, wenig später überhaupt nicht, wenn sie aus meinem Blickwinkel verschwand. Daß sie dennoch in der Nähe blieb, bewies mir, wie sehr sie mich unter Kontrolle halten wollte.
War die Lücke vielleicht für diesen fliegenden Rochen geschaffen worden?
Es konnte durchaus sein. Wohler wurde mir bei dem Gedanken nicht, auf einen Kontrolleur wie ihn konnte ich gut und gern verzichten.
Plötzlich vernahm ich die Laute. Es waren seltsame Geräusche, die ich zuerst nicht einordnen konnte.
Es war das Tappen kleiner Pfoten.
Und es kam von oben!
Ich trat einen kleinen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Wand. Durch die Lücke in meiner Nähe fuhr ein leichter Wind, der auch Kühle mitbrachte und den alten, muffigen Geruch innerhalb des Hauses vertrieb.
An der Stufenfront schaute ich hoch. Die steile Treppe bereitete mir Schwierigkeiten. Ich konnte zwar ihr Ende erkennen, leider nicht viel weiter sehen. Deshalb ahnte ich den dahinter liegenden Gang mehr, als daß ich ihn sah.
Und dort war das leise Tappen erklungen.
Als es verstummte, entdeckte ich den Schatten am Ende der Treppe. Es war ein Kopf, der sich verschob. Langsam überwand er den Kantenwinkel. Innerhalb der dunklen Fläche sah ich zwei Punkte, die grünviolett leuchteten.
Augen.
Katzenaugen!
Das Tier, dessen Pfotentappen ich vernommen hatte, war eine schwarze Katze.
Manche Menschen behaupten, daß sie Unglück bringt. Ich hielt mich da raus, trotz meines Berufs war ich nicht abergläubisch. Daß die Katze dort hockte, mußte einen Grund haben, den ich herausfinden wollte. Behutsam überwand ich die ersten Stufen, hielt mich dabei dicht an der Holzwand und stellte sehr schnell fest, daß sich das morsche Holz unter meinen Füßen bog.
Zum Glück brach es nicht. Die Katze merkte natürlich, daß ich etwas von ihr wollte und zog sich zurück.
So schnell, wie der Kopf aufgetaucht war, verschwand er auch wieder. Abermals vernahm ich das Tappen der kleinen Pfoten, das allerdings sehr schnell verstummte.
Ich ging weiter – und wurde angegriffen!
Daß es so schnell ablaufen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
Ich sah einen gekrümmten Schatten, vernahm auch das Fauchen, wie es eben Katzen ausstoßen, dann war das Tier da.
Und wie es über mich herfiel!
Noch im Sprung bewegte es die Vorderpfoten mit den scharfen Krallen und hatte auch das Maul aufgerissen. Für einen Moment sah ich die Zähne. Waren sie vielleicht spitzer als die einer normalen Katze?
Ich konnte mich darum nicht kümmern und mußte zurück. Mit einem Sprung nach hinten schaffte ich dies.
Nur würde ich keinem raten, das gleiche zu versuchen. Man kann Glück haben, ich hatte es nicht und trat auf eine der Stufenkanten.
Dort verlor ich das Gleichgewicht. Mein Vorteil lag darin, daß ich mich schon fast am Ende der Treppe befand, so war der Aufprall nicht mehr so hart.
Auf dem Rücken landete ich und wäre fast noch durch die Lücke in der Mauer gerollt.
Die Katze hatte mich nicht erwischt, weil ich zu schnell gewesen war. Der nächste Sprung brachte sie wieder in meine Nähe, aber sie wollte mich nicht angreifen, huschte vorbei und verschwand mit einem Satz durch die Lücke in der Hauswand.
Ich kam wieder hoch. Schulterzuckend, da ich keinen Sinn in dem plötzlichen Auftauchen der Katze gesehen hatte. Mehr eine Irritation. Als ich das klägliche Miauen hörte, duckte ich mich und schaute durch die Wandlücke nach draußen.
Die Katze hockte nur ein paar Schritte entfernt. Das heißt, es war nur mehr ein halbes Tier, da mir mein Feind wieder einmal bewies, wie er alles in der Welt Dämonia manipulieren konnte.
So auch die Katze.
Schwanz und Unterkörper waren verschwunden. Ich sah noch den Kopf und die dunkle Brust, das weit aufgerissene Maul und die kleine Zunge, dann hörte ich ein letztes Miauen, und von dem Tier war nichts mehr zu sehen.
Weg, verschwunden!
Ich schüttelte den Kopf, weil ich es einfach nicht fassen konnte, obwohl ich es schon öfter erlebt hatte. Wie war so etwas nur möglich? Und ich dachte auch daran, daß mir unter Umständen das gleiche passieren konnte. Wahrscheinlich würde ich mich nicht einmal wehren können, wenn der Unbekannte zu seiner Magie griff.
Ich bekam einen
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