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0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenigen Strichen hatte ich gesehen, wen die beiden Gesichter darstellen sollten.
    Ich kannte sie beide sogar sehr gut. Denn sie gehörten meinen Freunden Suko und Bill…
    ***
    Plötzlich saß wieder dieser verdammte Klumpen in meinem Magen.
    Das Atmen bereitete mir Mühe, und ich spürte auch die Wut, die in mir hochstieg. Nicht genug damit, daß sich HCP um mich kümmerte, nein, er mußte auch noch meine Freunde in seine teuflischen Pläne mit hineinziehen. Hatte er das getan, um mich zu schocken?
    Oder war es ihm gelungen, sie ebenfalls, wie mich, in die Welt Dämonia zu holen?
    Antworten auf diese Fragen brannten mir auf der Seele. Zunächst tat ich nichts, ich schaute weiter zu, wie die Geister entstanden und anschließend die Körper etwa bis zur Hüfte hin gezeichnet wurden.
    Es waren helle Umrisse, sie hoben sich vom Dunkel des Holzes sehr deutlich ab, ich konnte jeden Strich verfolgen. Auch die Gesichter waren fantastisch nachgezeichnet worden. Da stimmte jede Falte.
    Trotz ihrer Starrheit schien Leben in ihnen zu stecken.
    Unwahrscheinlich…
    Ich stand da und wartete darauf, daß HCP sein Werk beenden würde. Er war sehr gründlich, gab jedem Gesicht und der oberen Hälfte des Körpers noch den letzten Schliff, dann verschwand das Zittern des für mich nicht sichtbaren Malstifts.
    Dafür gab er Farbe nach.
    Rote Farbe – wie Blut…
    Damit füllte er die Umrisse aus, und ich bekam ein Bild des Schreckens von meinen Freunden geliefert. Die Gesichter verzerrten sich.
    Oft genug verteilte sich das Blut, so daß es nach innen rann und den Zeichnungen einen makabren Touch gaben.
    Bill und Suko waren nicht so existent wie ich. Wahrscheinlich würden sie es auch nicht werden. Das alles war für meinen Feind nur ein Spiel, um mich nervlich fertig zu machen oder vielleicht auf die große Überraschung vorzubereiten.
    Am Anfang hatte ich auch einen Schreck bekommen. Der war jetzt überwunden, so daß ich näher an die Wand herantrat, den rechten Arm ausstreckte und mit dem Zeigefinger die Umrisse des Körpers nachzeichnete. Kaum hatte ich das Holz berührt, spürte ich schon die Feuchtigkeit.
    Das Blut oder die Farbe waren echt!
    Ich schluckte und schüttelte mich. Was war in dieser verdammten Welt eigentlich nicht möglich? Auf einmal war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob Suko und Bill nicht doch in den gefährlichen Kreislauf mit hineingezogen worden waren. Dieser Painter war unberechenbar, er machte das Unmögliche möglich.
    Die Gesichter meiner Freunde bewegten sich. Dadurch verteilte sich das Blut noch mehr, nahm von den jetzt fratzenhaften Abbildungen Besitz und lief schräg, senkrecht oder waagrecht über die gezeichneten Gestalten. Zum Teil auch entgegen der Erdanziehungskraft.
    So etwas war eben nur in einer dämonischen Welt möglich.
    Ich trat wieder einen Schritt zurück und hob die Schultern. So kamen weder HCP noch ich weiter. Da mußte einfach etwas anderes geschehen. Ich wollte ihm auch zeigen, daß ich trotz allem nicht so wehrlos war, nahm mein Kreuz und preßte es gegen die gezeichneten Gestalten der beiden Freunde.
    Es entstanden zischende Geräusche. Plötzlich sonderte die rote Farbe Dampf ab, als würde sie erhitzt. Die gezeichneten Gesichter zerliefen, wurden zu einer klumpigen Masse, und die gesamte Chose rann an der Wand entlang nach unten.
    Vorbei war der Spuk…
    Mein Ziel war der Gang, vielmehr dessen Tiefe, aus diesem Grunde ging ich weiter.
    Einen Schritt, den zweiten…
    Ich erreichte die nächste Tür. Sie lag auf der rechten Seite. Sollte ich nachschauen?
    Ja, ich riskierte es, drückte wieder die Klinke und blieb stehen.
    Das war mein Glück.
    Zwar befand sich hinter der Tür kein Abgrund, die andere Gefahr war ebenso schlimm.
    Von oben her fiel die Axt nach unten. Ich hörte das pfeifende Geräusch, sah einen Blitz, und im nächsten Augenblick war die Waffe verschwunden. Irgendwo in der Tiefe…
    Da hätte es mich wieder erwischt. Harold Cecil Painter ließ tatsächlich keinen Trick aus.
    Ich trat wieder zurück, schloß die Tür, befand mich weiterhin in einem leeren Gang, aus dem mir keine Gefahr entgegenströmte. Als ich weitergehen wollte, hörte ich das Lachen.
    Das Lachen einer Frau…
    Zuerst war ich irritiert, HCP traute ich alles zu, jede Täuschung, aber dieses Lachen konnte nicht gezeichnet sein, das war echt, und es stammte tatsächlich von einer Frau.
    Ich bewegte mich lautlos weiter. An der linken Seite, hinter der nächsten Tür war es aufgeklungen, pausierte

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