Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0371 - Karawane der Dschinns

0371 - Karawane der Dschinns

Titel: 0371 - Karawane der Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Freunde der Kopten gewesen«, sagte ich.
    »Da haben Sie recht, Mr. Sinclair.«
    »Das hat nichts mit unserem Fall zu tun«, erklärte ich. »Könnte ich durch die gnostische Gemme etwas gegen unsere Feinde erreichen? Sie damit beschwören?«
    »Das müßten Sie versuchen.«
    »Wenn Sie mir helfen.«
    »Es ist fraglich, ob ich das kann. Wie ich schon erwähnte. Gnostiker und Kopten haben sich nie verstanden. Wir waren praktisch Feinde. Deshalb möchte ich mich damit nicht belasten, wenn Sie verstehen.«
    »Im Prinzip schon. Nur sollte man bei dieser Gefahr über den eigenen Schatten springen.«
    »Versuchen Sie es.«
    »Und Sie sind nicht dabei?« erkundigte sich Suko.
    »Nein, ich kann es nicht.« Er verzog das Gesicht und wand sich wie ein Wurm. »Ich kann Ihnen gern die alten Schriften überlassen, wo auch Beschwörungsformeln der Gnostiker verewigt sind. Wir haben einige Bücher retten können. Das heißt, Mönche haben sich die Arbeit gemacht und die Berichte, die auf alten Steintafeln verewigt waren, übersetzt.«
    »Was war das?« wollte ich wissen. »Ich habe bisher nur von irgendwelchen Gebeten gehört.«
    »Die gab es auch. Doch schon damals existierte der Unterschied zwischen Gut und Böse. Das wußten auch unsere Vorfahren, und sie handelten entsprechend. Sie haben ebenfalls versucht, den Kreislauf der Welt oder die Unterschiede zwischen Gut und Böse zu begreifen. Die Natur war damals noch stärker als heute. Aus ihr haben sie die Kraft der alten Beschwörungen und Formeln genommen.«
    Die Erklärung befriedigte uns beide nicht, denn auch Suko schüttelte den Kopf.
    »Es ist alles sehr vage«, meinte er.
    »Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Versuchen Sie es. Nehmen Sie die Gemme und vielleicht auch das Koptenkreuz. Ich hole Ihnen jetzt die alte Schrift.«
    »Danke.«
    Der Ägypter verschwand. Suko schaute auf die Tür, die Al-Acham hinter sich geschlossen hatte. Das nachdenkliche Gesicht meines Freundes veranlaßte mich zu einer Frage.
    »Was hast du?«
    »Mir gefällt seine Reaktion nicht.«
    »Wieso?«
    »Er ist richtig nervös geworden.«
    »Stimmt.«
    »Mehr sagst du nicht dazu?«
    »Was soll ich noch alles sagen? Vielleicht will er nicht an die Vergangenheit erinnert werden. Möglicherweise steigt ihm das Ganze auch über den Kopf. Wichtig ist nur, daß es uns gelingt, die Dschinns zu beschwören und ihre Karawane damit zurückzuhalten. Wenn die über London herfallen, nicht auszudenken.«
    »Du willst sie also konzentrieren?«
    »Ja. Und zwar hier.«
    »Und wenn sie tatsächlich aus dem anderen Reich geholt werden können. Was machst du dann?«
    »Werden wir sie uns vornehmen. Aber richtig, das kann ich dir versprechen. Du mußt nur auf die verdammten Krummschwerter achtgeben. Diese Dschinns sind mit ihren Waffen eine Verbindung eingegangen. Als ich gegen das Schwert kämpfte, war die Klinge vom Geist des Wesens durchdrungen. Beide bildeten eine Einheit.«
    »Wenn du das sagst, mußt es so sein.« Suko wechselte das Thema.
    »Wo ist eigentlich das Koptenkreuz?«
    Ich hatte es auf einen kleinen Tisch gelegt und zeigte es Suko.
    Mein Freund bekam große Augen. »Verflixt, das hat ja die gleiche Form wie das von dir.«
    »Ja.«
    »Und wie ist das möglich?«
    »Dieser Chamal Gossarah, der Schmied des Kreuzes, wußte bereits von meinem. Und er wollte ein ähnliches Kreuz nachbauen. Hesekiel hat ja einige hundert Jahre früher gelebt, aber die Herstellung des Kreuzes in der babylonischen Gefangenschaft muß so etwas Eklatantes gewesen sein, daß es sich schon im Altertum herumgesprochen hatte. Wer weiß heute schon, welche Geschichten man sich an den Lagerfeuern erzählte?«
    »Babylon ist gut«, murmelte Suko. »Denk mal an deinen Dolch, der noch immer verschwunden ist.«
    »Hör nur auf!« Ich winkte ab.
    »Willst du ihn nicht mehr?«
    »Doch, und ich bin sicher, daß ich ihn auch wieder zurückbekomme. Wie auch den Würfel des Unheils.«
    »Dann reiß ihn dem Spuk mal aus den Klauen.«
    Das Thema schlossen wir ab, denn Al-Acham kehrte zurück. Er trug ein dickes Buch unter dem Arm. Neu war es nicht mehr. Der alte Ledereinband sah schon sehr mitgenommen aus. Das Buch legte der Ägypter auf einen kleinen Tisch.
    »So, das ist es.«
    Ich schaute mir das Werk an. »Hat es keinen Titel?« Auf der Vorderseite und dem Buchrücken hatte ich nichts davon entdeckt.
    »Nein.«
    »Weshalb nicht?« fragte Suko.
    Al-Acham hob die Schultern. »Es tut mir leid, da kann ich Ihnen keine Auskunft geben.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher