Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0371 - Karawane der Dschinns

0371 - Karawane der Dschinns

Titel: 0371 - Karawane der Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
im Hintergrund zu erkennende Sonne, und genau dieses Licht schien auch die sechs kleinen Gestalten aufgesaugt zu haben, denn sie verschwanden wie ein Spuk.
    Leer und weiß blieb die Fläche zurück.
    Aber die Schwerter waren da.
    Raketenartig und in einem nie im voraus zu berechnenden Kurs jagten sie durch den Zuschauerraum und verbreiteten unter den Besuchern eine panische Angst.
    Es war eine beklemmende, eine stille Furcht. Niemand lief schreiend davon. Die Leute blieben sitzen, sie duckten sich, schützten ihre Köpfe mit den Händen, während über ihnen, dicht unter der Decke ein wahnsinniges Schauspiel ablief.
    Die goldenen Krummschwerter führten einen Tanz auf, als würden sie von einem nur für sie sichtbaren Dirigenten geleitet.
    Die bewegten sich vor und zurück, änderten dann die Formation, bildeten einen Kreis, aus dem anschließend ein Sechseck wurde, und wenn sie mit den Spitzen gegeneinanderstießen, erklang jedesmal ein helles Geräusch, das an das dünne Bimmeln einer Glocke erinnerte.
    Dann fegten sie wieder zurück, stellten sich auf die Spitze, wirbelten um sich selbst, drehten dabei Kreise, bildeten neue Figuren, drückten sich auseinander und flogen in verschiedene Richtungen davon.
    Wie gefährliche Blitze wirkten sie, als sie über den Köpfen der Besucher herjagten, gegen die Wände flitzten, sie aber nicht berührten, sondern dicht davor kehrtmachten, sich mit einer Rolle überschlugen und einen anderen Weg nahmen.
    Zuerst sah es aus, als wollten sie sich sammeln. Sehr schnell stellte sich dies als Täuschung heraus, denn die Schwerter bekamen eine andere Richtung und jagten mit pfeifenden Geräuschen schräg in die Tiefe.
    Genau auf die Besucher zu.
    Blitzartig waren sie da. Der Vergleich des Überfalls mußte einfach verwendet werden, und Augenblicke später floß Blut.
    Einen Jungen, der seinen Kopf zu weit vorgestreckt hatte, erwischte es zuerst.
    Er wurde nicht getötet, aber ein Schwert erschien plötzlich vor seinem Gesicht, und die Spitze rasierte über die Haut an seinem Ohr, wobei sie eine klaffende Wunde hinterließ.
    Dann war sie weg.
    Der Junge fiel nach rechts. Er begann zu schreien. Sein Kopf lag auf den Oberschenkeln eines Mädchens, das automatisch seine Finger in die Haare wühlte und feststellen mußte, wie blutig die Hände plötzlich geworden waren, als es sie anschaute.
    Das Mädchen begann zu schreien. Es richtete den Oberkörper auf, Panik entstellte das Gesicht, und im gleichen Augenblick waren zwei Schwerter da.
    Von vorn jagten sie heran. Den Klingen konnte die Zuschauerin ausweichen, sie sah sogar deren flache Seiten und glaubte, die Gesichter der türkishäutigen Wesen darin zu erkennen.
    Im nächsten Augenblick brach sie zusammen. Auch sie blutete, aber sie merkte nichts mehr davon, denn der Schmerz in ihren Schultern hatte sie bewußtlos werden lassen.
    Zum Glück war sie nicht gestorben.
    Und die Krummschwerter tanzten weiter. Sie wirbelten, sie drehten sich, sie kamen immer aus verschiedenen Richtungen und jagtenhautnah über die Körper der Besucher hinweg.
    Manche Zuschauer hatten sich zwischen die einzelnen Sitze geklemmt. Der Platz war nicht groß, so lagen sie aufeinander, ihre Körper und die Gesichter zusammengepreßt. Manche Lippen murmelten Worte, die aus einem Gebet entstammten.
    Dieses Grauen machte sie sprachlos.
    Sekunden nur hatte der unheimliche Spuk bisher gedauert. Den meisten kam es vor, als wären Stunden vergangen. Die Angst relativierte eben die Zeit, und die Krummschwerter machten weiter.
    Sie brachten das Chaos, sie steigerten die Furcht, und sie kamen in regelrechten Wellenlinien.
    Einmal waren sie oben, dann wieder unten im Tal. Auf Menschen nahmen sie keine Rücksicht, denn wer zu neugierig war, bezahlte dies mit einer bösen Verletzung.
    Immer dann, wenn Schreie oder Stöhnen aufklang, wußten die anderen, daß es einen von ihnen erwischt hatte.
    Die Schwerter jagten nicht lautlos durch den Kinosaal. Das Pfeifen begleitete sie, mal hohl, wenn eines nur ankam, sonst rauschend, wenn sich drei zu einer Gruppe gefunden hatten.
    Jeder Schrecken, mag er noch so schlimm sein, hat einmal ein Ende. Auch dieser hier.
    Noch einmal formierten sich die Waffen und jagten mit einer elementaren Wucht durch den Raum. Sie hatten jetzt den Höhepunkt erreicht und starteten aus sechs verschiedenen Richtungen schräg in die Tiefe auf den Pulk der sich duckenden Zuschauer zu.
    Die Besucher schrien nicht einmal. Sie saßen starr und lauschten dem hohlen

Weitere Kostenlose Bücher