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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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verlassen«, berichtete er.
    »Sag mir Bescheid, wenn er sich regt!«
    Nagara nickte und verließ das Office. Ich nahm mir den Bericht des Polizeiarztes vor und stutzte, als ich las.
    »Gib mir doch noch mal den Befund über den Tatort, Phil.«
    Ich verglich die beiden Schriftstücke.
    »Schau mal einer an. Welches Kaliber hatte die Waffe, die man neben dem Ermordeten gefunden hatte und die die Prints von Stuby tragen? Das war eine Mauser. Und im Obduktionsbefund steht, dass der Mann durch eine Kugel vom Kaliber 45 getötet wurde.«
    »Dann kann der tödliche Schuss nicht aus Stubys Kanone abgegeben worden sein. Warum aber liegt die Waffe neben dem Toten, Jerry?«
    »Das werden wir noch klären müssen. Vielleicht sollte das vom tatsächlichen Mörder ablenken, vielleicht sollte Stuby damit belastet werden. Er scheint nicht nur Freunde zu haben. Wahrscheinlich wollte man ihm eins auswischen, ihn kaltstellen.«
    »In den acht Tagen, in denen er wieder in Freiheit ist, kann er sich aber noch nicht viele Feinde gemacht haben.«
    »Alte Konkurrenten«, murmelte ich nachdenklich. »Auf jeden Fall dürfte klar sein, dass Stuby an dem Mord unschuldig ist. Wir wollen lieber der anderen Spur nächgehen. Wie ist Stuby an das Falschgeld gekommen? Vielleicht kommen wir dabei auch in der Mordgeschichte weiter.«
    »Du meinst Merrit? Traust du ihm einen Mord zu?«
    Ich zuckte die Achseln und zog das Telefon heran.
    »Wen willst du anrufen?«, wollte Phil wissen.
    »Die Manhattan Bank. Ich möchte gern wissen, wie hoch Merrits Kontostand ist. Bitte, besorge doch inzwischen einen richterlichen Beschluss, der die Leute vom Bankgeheimnis entbindet. Sonst erhalten wir keine Auskunft.«
    Zwei Stunden später waren die Formalitäten geklärt. Ich erfuhr von dem Direktor der Bank, dass Merrit ein Guthaben von nur 500 Dollar hatte.
    ***
    »Dieser Merrit ist verdächtig«, sagte ich zu Phil. »Wenn er tatsächlich so hoch beim Rennen gewonnen hat, dann möchte ich bloß wissen, wo das Geld steckt. Auf seinem Konto ist es nicht.«
    »Vielleicht hat er gar nichts gewonnen.«
    »Das habe ich im ersten Augenblick auch gedacht. Aber das kann nicht stimmen. Wir haben doch von seinem früheren Chef gehört, dass Merrit die Anleihen alle zurückgezahlt hat und dass er außerdem noch eine Menge Geld verschenkt hat. Also wird das mit dem Gewinn zutreffen. Und trotzdem stimmt etwas nicht an der Geschichte.«
    »Wollen wir diesem Merrit nicht noch einmal auf den Zahn fühlen?«
    »Das wollte ich gerade vorschlagen.«
    Ich packte die Unterlagen von der City Police zusammen, nahm den Hut vom Haken und verließ mit Phil das Office.
    Wir nahmen den Jaguar und fuhren los. Kurz vor der Vandam Street fiel mir etwas ein.
    »Lass den Kollegen verständigen, dass wir kommen«, sagte ich zu Phil und deutete auf das Sprechfunkgerät.
    Phil schaltete es ein und gab die Meldung durch. Dann ertönte die Stimme des Kollegen aus der Zentrale.
    »Der Mann verlässt gerade das Haus. Er geht eilig in Richtung Spring Street.«
    »Der Kollege soll ihn verfolgen und nicht aus den Augen lassen«, sagte Phil.
    »Verstanden!«, kam es aus dem Lautsprecher.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt!«, schimpfte Phil leise. »Jetzt geht uns der Kerl womöglich durch die Lappen.«
    Ich überquerte gerade die Christopher Street. Ich änderte meinen Plan, riss das Steuer herum und fuhr bis zur nächsten Ecke. Hier bog ich in die Hudson Street ein und drückte ordentlich auf die Tube.
    Das Funksprechgerät war auf Empfang geschaltet.
    »Der Mann hält auf den Taxistand in der Spring Street zu«, kam die nächste Meldung.
    Uns trennten nur noch zwei Straßenzüge von der Stelle.
    »Merrit verhält sich sehr auffällig. Er dreht sich alle paar Schritte um und scheint auf Beschatter zu achten.«
    Ich ging mit der Geschwindigkeit herunter und bog in die Spring Street ein. Der Taxistand war schon von Weitem zu sehen. Es waren nur wenige Yellow Cabs dort. Eins scherte gerade aus. Ein Stück vor mir bemerkte ich den Wagen, in dem unser Kollege saß.
    »Merrit ist mit Taxi 775 in Richtung Broadway abgefahren«, ertönte es aus dem Lautsprecher unseres Geräts.
    Merrit musste also in dem Taxi sitzen, das nur hundert Yards vor uns fuhr. Ich schloss weiter auf und blieb dicht hinter dem Wagen unseres Kollegen.
    »Er hat uns also bemerkt«, sagte Phil.
    »Wir werden uns dicht hinter .ihm halten«, sagte ich. »Dann fallen wir mit dem Jaguar hoffentlich weniger auf.«
    Es ging nach Greenwich Village.

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