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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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andere.
    Vom nahen La Guardia Airport hob ein großer Jet-Klipper ab. Das Donnern der Triebwerke übertönte den Stimmenlärm an Bord.
    Der Klipper zog über unseren Köpfen eine Runde. Phil hangelte jetzt an dem Tau vorwärts. Ich überlegte, ob ich zur Reling gehen sollte, um meinem Freund beim Entern zu helfen.
    Plötzlich lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Neben mir am Gangbord bemerkte ich eine Bewegung.
    Ich hatte mich so in die Ecke an die hintere Kabinenwand gepresst, dass ich sicher versteckt war.
    Die Hand mit der Pistole erschien direkt neben mir. Phil hatte das letzte Stück vor sich und musste jeden Augenblick mit dem Kopf über dem Schanzkleid auftauchen.
    Ich überlegte nicht lange. Ich sah, wie der Zeigefinger sich krümmte und auf Druckpunkt ging. Die Pistole wurde noch eine Handbreit hochgenommen.
    Blitzschnell ließ ich meine Hand vorschnellen und schlug von unten gegen die Waffe. Sie flog weg. Sie klirrte auf das Deck. Der überraschte Schrei eines Mannes wurde vom Wind weggeweht.
    Ich fegte um die Ecke. Ich stand dicht vor einem Mann, der ein verblüfftes Gesicht machte.
    Er reagierte blitzschnell. Mit einem Satz wich er zurück.- Vom Dach der Kajüte führte eine Stange quer über das Gangbord. Er fasste die Stange mit beiden Händen, zog sich etwas hoch und schoss beide Beine nach vorn. Seine Absätze trafen mich an der Brust. Ich hatte den Trick im letzten Moment erkannt und war schnell zurückgewichen. Trotzdem war die Wucht des Stoßes noch so groß, dass ich zurücktaumelte.
    »Keinen Widerstand!«, rief ich. »Wir sind FBI-Beamte.« Aber der Kerl scherte sich nicht um meine Worte.
    Phil hatte gerade die Reling gepackt und versuchte sich hochzuziehen.
    Ich kam wieder ins Gleichgewicht und hörte Schritte auf den Stahlplanken dröhnen. Es kam von der anderen Seite des Bootes.
    Ich wirbelte herum.
    Da peitschte auch schon der Schuss auf. Ich riss meine Waffe aus dem Halfter.
    Der zweite Schuss krachte.
    Hinter mir hörte ich ein unterdrücktes Stöhnen. Ich drehte mich zu Phil um.
    Er war kreideweiß im Gesicht. Ich sah, dass er sich nur noch mühsam festhielt.
    Die Kugel musste ihn getroffen haben.
    Auf einmal war der Teufel los.
    »Lass die Maschine an!«, brüllte eine Stimme.
    Ich hörte noch ein Stöhnen hinter mir. Phil hielt sich nur noch mit einer Hand fest. Ich sah mit Entsetzen, dass sein Kopf zur Seite fiel und die Finger sich von ihrem Halt lösten.
    Ich gab einen Warnschuss ab und rief: »FBI! Stellen Sie das Feuer ein!«
    Wieder peitschte ein Schuss auf. Die Kugel schlug dicht neben Phil in das Holz der Reling ein. Sie fetzte ein Stück Holz heraus.
    Im gleichen Augenblick stürzte Phil ab. Das Klatschen des Wassers wurde von einem Lachen übertönt.
    »Komm her, verdammter Bulle«, tönte es. »Dir werde ich’s auch noch geben.«
    Ich überlegte nicht lange.
    Ich hatte die Wahl, den Kampf mit dem Gangster aufzunehmen oder mich um Phil zu kümmern. Phil hatte böse ausgesehen. Ich wusste nicht, wie schwer er verletzt war, aber er musste mehr als nur einen Kratzer abbekommen haben. Ich hetzte zur Reling. Meine Smith & Wesson hatte ich schussbereit in der Hand.
    Der Gangster, dem ich die Pistole aus der Hand geschlagen hatte, kam mit einer Schiffsaxt heran. Ich gab einen Warnschuss ab, schwang mich über die Reling und sprang ins Wasser.
    Von Phil konnte ich nichts sehen.
    Ich tauchte. Der weiße Fleck des Hemdes zeigte sich ein Stück unter dem Boot. Ich schwamm hin und verkrallte die Hand in der Kleidung meines Freundes.
    Im gleichen Augenblick hörte ich das dumpfe Geräusch über mir. Die Maschinen liefen an.
    Sofort wurde mir die ungeheure Gefahr bewusst, in der Phil und ich waren.
    Wenn sich die beiden Schrauben des Bootes drehten, wurden wir in den Sog gerissen und von den Flügeln zerfetzt.
    Phil war bewusstlos. Ich schwamm, so schnell ich konnte aus dem Bereich der Schraube. Ich hielt auf die Dückdalben zu. Wenn ich sie erreichte, würden wir vorerst in Sicherheit sein.
    Die Luft wurde mir knapp. Das Blut pochte wie wild in den Schläfen. In den Lungen war auf einmal ein Stechen wie von tausend Nadeln.
    Genau vor mir hoben sich dunkle Schatten ab. Es waren die ins Flussbett gerammten Pfähle. Ich vergrößerte meine Anstrengung. Das Wasser um mich schien zu kochen.
    Die Schrauben waren angelaufen. Ich zog Phil in das schützende Geviert der Dalben und tauchte auf. Halb erstickt schnappte ich nach Luft. Im gleichen Moment peitschte der Schuss auf.
    Die Kugel

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