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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Hier gondelte das Yellow Cab einmal rund um den Washington Square Park. Dann bog es ab und fuhr die Fifth Avenue in Richtung Norden entlang.
    »Ob Merrit schon gemerkt hat, dass wir ihm auf der Pelle sitzen?«, fragte Phil.
    »Unseren Kollegen hat er bestimmt entdeckt«, vermutete ich. »Du merkst doch deutlich, wie er versucht, den Wagen abzuschütteln. Aber uns wird er noch nicht gesehen haben.«
    »Hoffen wir es«, wünschte Phil.
    Danrubog das Taxi in die 9. Straße ein, überquerte den University Square und fuhr jetzt langsam.
    Vor dem riesigen Woolworth-Gebäude stoppte der Wagen.
    Ich war bereits beim ersten Aufleuchten der Bremslichter an den Straßenrand gefahren und hatte gehalten.
    »Los!«, forderte ich Phil auf. »Hier wird er aussteigen.«
    ***
    Wir krabbelten ins Freie und mischten uns in den Menschenstrom, der sich in Richtung auf den Haupteingang des riesigen Warenhauses bewegte. Ich hielt mich möglichst am Rande, um das Taxi zu beobachten. Wir waren noch etwa 50 Yards entfernt.
    Als ich an dem Wagen unseres Kollegen vorbeikam, klopfte ich einmal kräftig gegen den Kühler, drehte mich aber nicht um.
    Merrit stieg aus dem Taxi. Er schlängelte sich durch die Menschenschlange zum Haupteingang.
    Das Taxi blieb stehen. Offenbar hatte es den Auftrag zu warten.
    Ich ruderte mich zum Eingang durch. Phil hielt sich in meinem Kielwasser.
    Der warme Luftstrom an der Tür umfächelte uns. Es roch nach gerösteten Erdnüssen.
    Phil entdeckte Merrit.
    »An den Kosmetikständen steht er«, raunte er mir zu und zog sich den Hut tiefer ins Gesicht.
    Wir schlenderten in die andere Richtung, behielten Merrit aber im Auge. Er starrte zum Eingang. Plötzlich drehte er sich um, schlängelte sich zur Rolltreppe und ließ sich nach oben fahren.
    Phil und ich folgten.
    Merrit durchquerte das erste Geschoss und hielt auf den Eingang an der anderen Seite zu. Er schien sich jetzt sicher zu fühlen, denn er drehte sich nur einmal um.
    Das erleichterte unsere Aufgabe.
    »Ich möchte zu gern wissen, was der Kerl vorhat«, sagte ich. »Umsonst macht er doch nicht diesen Zirkus. Er hat unter Garantie etwas ausgeheckt.«
    Wir sahen Merrit durch den Nebenausgang verschwinden, der auf den Broadway mündete.
    Vor mir watschelte eine dicke Frau. Ich benutzte sie als Sichtdeckung und hielt mich ihr dicht auf den Fersen. Sie bemerkte mich und drehte sich um. Sie entblößte das prächtigste Gebiss, das ich je gesehen hatte, zu einem Lächeln.
    Merrit spurtete in diesem Augenblick über die Straße. Er schien sich tatsächlich sehr sicher zu fühlen, denn auf der anderen Seite blieb er nicht mal stehen, um zurückzuschauen.
    Ich lief ebenfalls über die Straße.
    Der Eingang zur Subway lag nur ein paar Schritte entfernt. Merrit war dort verschwunden. Phil hatte sich hinter mir gehalten.
    Wir liefen die Treppen hinunter.
    Merrit passierte die Sperre. In diesem Moment fuhr ein Zug ein. Bevor er hielt, sauste ich durch die Sperre. Statt einer Fahrkarte zückte ich meinen Ausweis.
    Ich konnte gerade noch sehen, in welchem Wagen Merrit verschwand. Wir brachten es fertig, in den gleichen Wagen zu gelangen. Wir waren kaum drin, da schlossen sich auch schon die Türen, und der Zug ruckte an.
    Wir quetschten uns in eine Ecke neben der Tür. Wir konnten Merrit sehen. Er stand mit dem Rücken zu uns in der vorderen Hälfte des Wagens.
    Er fuhr nur bis zum Union Square. Dort stieg er um in einen Zug nach Queens. Wir schafften es, ihm auf den Fersen zu bleiben. Merrit blieb bis zur Endstation sitzen.
    Dann wurde es für uns kritisch, denn es waren nicht mehr viele Menschen im Zug.
    Merrit wähnte sich aber vollkommen in Sicherheit, denn er achtete nicht mehr auf seine Umgebung.
    Auf der Metropolitan Avenue nahm er wieder ein Taxi.
    Bevor er abfuhr, saßen wir schon in einem anderen und zeigten dem Fahrer unsere Ausweise.
    »Folgen Sie möglichst unauffällig dem Taxi da vorn«, wies ich den Fahrer an.
    Die Fahrt endete in der Nähe des La Guardia Airport. Merrit stieg aus und ging einen schmalen Weg in Richtung East River hinunter.
    Wir konnten dem Mann unbemerkt folgen. Wir hatten genügend Deckung.
    Wir ließen ihm außerdem einen ziemlich großen Vorsprung.
    Der Geruch des brackigen Wassers verriet, dass der Fluss nicht mehr weit sein konnte. Wir hörten bald sein Rauschen.
    Plötzlich rief Merrit laut: »Tanaway! Proctor! Holt das Boot bei!«
    »Proctor?«, flüsterte Phil und blieb angewurzelt stehen. »Hieß nicht der eine der beiden Gangster

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