0372 - Monster in Marrakesch
trat auf die Bremse und schüttelte den Kopf. »Woher wollen Sie das wissen?«
»Ich sehe es doch… nun machen Sie schon…«
Sie hoffte, daß die Spur des Ford sie zu dem Haus führte, in dem sie gestern gefangengehalten worden war! Dort mußte das Hauptquartier der unheimlichen Gegenspieler sein!
Hassan Husein zuckte mit den Schultern. »Na gut«, murmelte er und folgte ihren Kursangaben. »Mehr als schiefgehen kann’s ja nicht…«
***
Mustafa Kereb und Muhamad Bey staunten Bauklötze, als sie ein paar Minuten später das Haus erreichten und an Abdallahs Wohnungstür klopften. Sie hatten erwartet, Nicole Duval anzutreffen und die Doppelgängerin, an die sie beide nicht so recht glauben wollten, zumal sich al Shadra sehr skeptisch ausgedrückt hatte.
Aber da war nur ein etwas verwirrter Abdallah, der ihnen eine haarsträubende Geschichte erzählte. Aber er war bereit, seine Aussage jederzeit zu beeiden und verlangte, daß sie wortwörtlich protokolliert wurde.
»Und wo ist diese tote Doppelgängerin jetzt?« fragte Kereb. »Und wo ist Mademoiselle Duval? Sie können beeiden, was Sie wollen, aber ich glaube trotzdem nur, was ich sehe! Daß hier ein Kampf stattgefunden hat, sieht man, aber Tote verschwinden doch nicht einfach! Wohin hat Duval die Tote gebracht? Oder sind Sie nicht vielleicht überhaupt einer Täuschung unterlegen?«
»Oder wollen Sie uns auf den Arm nehmen, und von Ihrer ganzen Geschichte ist überhaupt nichts wahr außer dem Anruf?« hakte Bey nach.
Aber Abdallah blieb bei seiner Geschichte.
Unverrichteterdinge zogen die beiden Kriminalbeamten wieder ab. Ihre Stimmung war nicht gerade die beste.
***
Nicole glaubte plötzlich Straßen und Häuser wiederzuerkennen, auch wenn sie bei Tage etwas anders aussahen als bei Nacht.
»Wir nähern uns dem Haus, in dem ich gefangengehalten wurde…«
»Hm«, brummte Husein. »Die Geschichte kaufe ich Ihnen immer noch nicht ab!«
»Trotzdem stimmt sie, und ich werde sie Ihnen beweisen!« behauptete sie. »Da - da vorn ist die Hauseinfahrt! Sie ist breiter als bei anderen Häusern… und dahinter finden wir den schwarzen Ford!«
Sie hatte nach der letzten Kreuzung nicht mehr auf die Spur geachtet, weil sie ihrer Sache jetzt sicher war. Hier war sie in der Nacht gewesen!
Husein wurde langsamer. »Jetzt ’raus mit der Sprache«, verlangte er. »Sie haben mir immer noch nicht erzählt, was Sie in dem Haus gemacht haben und warum aus dem Ford diese Blitze kamen… was wird hier gespielt? Aber bleiben Sie doch einmal bei der Wahrheit!«
»Glauben Sie mir doch einmal, auch wenn die Wahrheit ziemlich fantastisch klingt!« konterte Nicole. »Ich hab’s schon Al Shadra am Telefon erzählt, und seine Leute dürften jetzt ziemlich dumm aussehen, weil sie weder mich noch die Doppelgängerin in der Wohnung finden…« Sie erzählte noch einmal von dem Kampf mit dem Duplikat.
Husein verzog das Gesicht.
»Das klingt ja noch unglaubwürdiger als alles andere bisher«, sagte er. »Und wohin soll die vermeintliche Tote verschwunden sein? Mir ist niemand entgegengekommen, der aussah wie Sie, Duval. Dabei habe ich die ganze Zeit unten vor dem Haus gewartet, bis Sie herauskamen. Ich hatte mich gerade entschlossen, Ihnen in das Gebäude zu folgen…«
»Warum haben Sie mich beschattet? Weil Sie mir nicht glauben?«
»Deshalb… und es gibt auch noch einen anderen Grund.« Daß dieser Grund Kelim al Shadra hieß, verschwieg er.
Der Wagen rollte langsam an der Hauseinfahrt vorbei. Nicole und Husein versuchten zu erkennen, was sich im Innenhof befand. Da war tatsächlich das Heck der Limousine zu sehen!
»Also doch«, stieß Nicole hervor. »Gut, daß Sie so vernünftig waren, auf das Blaulicht und die Sirene zu verzichten… sonst hätte der Wagen sich vielleicht wieder in Luft aufgelöst wie gestern abend am Hotelparkplatz… und wir hätten ihn nicht mehr gefunden und erst recht nicht dieses Haus…«
»Jetzt fangen Sie schon wieder mit diesen seltsamen Geschichten an«, seufzte Husein. »Die Märchenerzähler auf dem Basar sind nichts gegen Sie!«
Er hielt an. »Dann wollen wir uns diesen Wagen mal anschauen, aber vorher melde ich den Fund an die Zentrale.« Er bediente das Funkgerät, gab seinen Standort durch und auch die Entdeckung der gesuchten Limousine.
»Verstärkung durch zwei Streifenwagen kommt in wenigen Minuten«, quäkte es aus dem kleinen Lautsprecher.
Husein hakte das Mikrofon wieder in die Halterung. »Dann wollen wir mal…«
Weder er
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