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0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste für sie auch nicht zu fassen sein, mich hier in Cockway zu sehen. Vielleicht wollte sie auch etwas fragen, aber sie war einfach zu schwach, die Worte über die Lippen zu bringen.
    So konnte sie nur starren und auf mich schauen, wie ich auf der Straße stand und mich nicht rührte.
    Ich hatte damit gerechnet, dass die sechs Terroristen eingreifen würden. Sie aber blieben starr. Möglicherweise standen sie unter einem hypnotischen Bann und waren nur mehr Staffage.
    Dennoch fragte jemand.
    Es waren die Männer in Grau. Abermals redeten sie zu viert, und wiederum kam es mir so vor, als würde nur einer sprechen. »Du bist John Sinclair. Wir haben von dir gehört, denn in Aibon wird von dir gesprochen. Und wir haben dich nicht umsonst hergeholt.«
    Ich zuckte zusammen. Hatte ich richtig gehört? Waren die vier Männer in Grau, die die Hand bewachten, etwa dieselben wie die in meiner Wohnung. So musste ich jedenfalls ihre Worte auffassen, und wahrscheinlich bemerkten sie sogar etwas von meinem Erstaunen, denn sie begannen plötzlich zu lachen.
    »Die Überraschungen reißen nicht ab, Geisterjäger!«
    »Das kann man wohl sagen. Weshalb habt ihr mich nicht in der Wohnung getötet?«
    »Wir wollten es nicht.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Das wird unser Geheimnis bleiben. Du kannst ja versuchen, es zu lösen, wir hindern dich nicht daran.«
    Wie sie das sagten, ließ auf einiges schließen. Sie mussten sich ihrer Sache sicher sein, und mich hatten sie aufs Glatteis geführt. Wie dem auch sei, ich ließ mich nicht ins Bockshorn jagen und schaute, bevor ich weiter auf die Hand zuging, noch einmal zurück.
    Suko hatte seinen Platz verlassen. Er stand jetzt auf der Straßenmitte, hielt mit einem Arm die Geisel fest und hatte die Maschinenpistole so angehoben, dass sich die kalte Mündung ins Kinn drückte.
    Jetzt konnten auch die anderen Terroristen erkennen, in welch einer Lage sich ihre Anführerin befand. Wenn sie schlau waren, griffen sie nicht ein, denn Rücksicht konnten wir uns diesmal nicht erlauben. Hier ging es um Tod oder Leben.
    Klar, es waren einfach zu viele Gegner für uns, aber wenn wir nichts unternahmen, saßen wir fest.
    Und deshalb ging ich weiter.
    Die Straße war nicht leer. Trotzdem kam ich mir vor wie ein Westernheld, der den schützenden Saloon verlassen hatte und einsam zum letzten Kampf schritt.
    Nur ging ich nicht so steifbeinig wie die Leute im Film, meine Bewegungen waren geschmeidiger, wenn auch von einer gewissen Gespanntheit überlagert.
    Die Entfernung schmolz. Ich geriet näher an den großen, grünlich leuchtenden Druidenstern heran. Mir kam es auch vor, als hätte sich die Luft verändert. Irgendwie schien sie mir klarer, reiner und besser geworden zu sein. Aibon sollte ja das Paradies sein, und hoch über mir sah ich einen Ausschnitt davon.
    Jedoch ein Paradies mit Fehlern, wie ich nun wusste, denn im Garten Eden tötete man nicht.
    Wieder erreichte ich den Raum zwischen zwei Fackeln. Für einen Moment wurde ich geblendet, blinzelte mit den Augen, ging weiter und erreichte den Schatten.
    Nun konnte ich wieder besser sehen. Fast vor meinen Fußspitzen befand sich der Druidenstern.
    Ich schaute auf die grüne Markierung. Sie sah so aus, als hätte sie sich in dem Boden festgefressen, und nur eine Armlänge entfernt sah ich auch den ersten Aufpasser.
    Ich blickte in sein Gesicht!
    Es war zu einer starren, bewegungslosen Maske geworden in der kein Muskel zuckte und sich nicht eine Falte bewegte. Selbst der Mund war kaum zu erkennen. Die Lippen lagen hart aufeinander, sie bildeten nur mehr einen Strich und waren ebenso von einem fahlen grünlichen Lichtschein überlagert wie auch der übrige Teil des Gesichts und die Kampfkleidung, die der Mann trug.
    Dieser Druidenstern war mit der Magie des Landes Aibon ausgestattet. Davon ging ich aus.
    Ich holte das Kreuz hervor. Offen hing es vor meiner Brust. Ich ging etwas zur Seite, dann wieder geradeaus und hatte schon das Innere des Druidensterns betreten.
    Augenblicklich überkam mich ein seltsames Gefühl. Es war ein Kribbeln, das über meine Haut lief, mich irgendwie nervös machte, obwohl ich es nicht zu sein brauchte, da sich mein Kreuz wieder einmal auf die andere Magie einstellte und einen grünlichen Farbton annahm.
    Die Kraft des Landes Aibon veränderte meinen Talisman, aber es nahm ihm nicht die Kraft. Jedenfalls hoffte ich es. Ausprobiert hatte ich es noch nicht. Auch jetzt sah ich keinen Grund, denn die sechs Terroristen griffen mich

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