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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und wurde klein und unscheinbar.
    »Zu wenig Sauerstoff hier, ich dachte es mir doch«, knurrte Freytag. »Wir sollten vorsichtig sein. Wenn es noch weit ist, brauchen wir unter Umständen Sauerstoffmasken, wenn wir hier längere Zeit arbeiten wollen.«
    »Ich glaube nicht, daß es noch sehr weit ist«, sagte Joyce.
    Wieder machte der Stollen eine Biegung. Plötzlich erweiterte er sich in einen größeren Höhlenraum. Die Höhle war ungefähr zwanzig Quadratmeter groß.
    Die drei Menschen hielten den Atem an.
    Joyce ließ den Lichtkegel der Stablampe wandern. Auch die beiden Männer leuchteten jetzt mit ihren Lampen die Höhle aus. Es glitzerte und funkelte. Schmuck, Gold, Diamanten… alles war überall verteilt. Einige der Wertgegenstände lagen angehäuft beisammen, andere verstreut. Immerhin gab es noch Stellen, auf die man treten konnte, ohne dabei etwas zu zerstören.
    Und da waren die Skelette, in Lumpen gehüllt und Waffen in griffbereiter Nähe. Rostige Speere, ein spanischer Offiziersdegen, Dolche…
    »Die Wächter des Schatzes«, murmelte Freytag. »Unfaßbar… sie müssen hier gestorben sein. Aber warum?«
    »Vergiß nicht, daß die Höhle verschüttet war«, sagte Joyce. »Man wird sie hier lebendig begraben haben. Vielleicht… vielleicht ist einer von ihnen sogar Hegete He selbst gewesen.«
    »Welchen Sinn sollte es haben, daß er sich selbst in dieser Schatzkammer begraben läßt? Wenn man ihn nach seinem Tod hier feierlich bei seinen Schätzen beigesetzt hätte, stände hier zumindest ein Sarkophag oder etwas ähnliches, oder eine Bahre, auf die man seinen Leichnam gelegt hätte. Nichts davon ist der Fall.«
    Die Historikerin nickte.
    »Du hast recht, Bud. Aber wer sagt denn, daß diese Leute hier freiwillig ihr Leben beschlossen haben? Vielleicht haben böse Neider die Höhle von außen verschlossen, oder ein Erdbeben oder sonstwas… wir müßten die Strukturen des Bodens genauer analysieren. Vielleicht werden wir Geologen zu Rate ziehen müssen.«
    »Später. Wollen erst mal sehen, was das für Schätze sind. Das müssen Millionenwerte sein. Kaum zu glauben, daß so etwas hier in einer verlassenen Höhle liegt. Da muß dieser He zeitlebens ganz schön geräubert und geplündert haben.«
    »Wahrscheinlich ist dies der Schatz, den er den Piraten abgegaunert hat«, sagte Joyce. »Oder wenigstens ein Teil davon. Früher sind unermeßliche Werte auf Schiffen transportiert worden und durch Überfälle oder Katastrophen verloren gegangen. Ich möchte wissen, wem diese Schätze früher einmal gehört haben.«
    »Frage lieber nicht. Derjenige könnte sich melden und Ansprüche melden.«
    »Kaum«, sagte die Historikerin. Sie warf einen Blick auf die vier Skelette. Ein dumpfes Unbehagen erfaßte sie. Sie fühlte sich in der Nähe der Untoten plötzlich unwohl. »Ich denke, wir haben erreicht, was wir erreichen wollten«, sagte sie. »Laßt uns wieder umkehren. Morgen holen wir die Skelette nach draußen und bestatten sie.«
    »Meinst du nicht, wir sollten erst mal einen Archäologen fragen, ob der sie nicht untersuchen möchte? Altersstrukturen und so… denn wir können doch höchstens aus den Lumpen, die diese Knochenmänner noch tragen, auf ihre Kultur, auf ihre Herkunft schließen. Oder anhand der rostigen Waffen.«
    »Erst mal muß ich wieder nach draußen und frische Luft schöpfen«, sagte Joyce. »Es wird inzwischen dunkel geworden sein. Das Feuer brennt aber bestimmt noch. Gehen wir.«
    Sie wandte sich um und näherte sich dem Stollen, um die Schatzhöhle zu verlassen.
    ***
    Zamorra hatte das Aufglühen seines Amulettes wohl bemerkt. Er wandte sich von Krel ab, während er versuchte, die handtellergroße Silberscheibe zu befragen. Ein Aufglühen oder Vibrieren zeigte immer die Nähe schwarzmagischer Kräfte an. Aber er konnte diesmal keine Richtung und auch keine Entfernung erkennen. Das Amulett hatte nur die Magie angezeigt, und das Glühen war sofort wieder verschwunden.
    Das überraschte Zamorra ein wenig. Der magische Kraftstoß mußte kurz gewesen sein. Wer oder was hatte ihn ausgelöst?
    Sara Moon?
    War sie irgendwo da draußen in der Schatzhöhle aktiv geworden?
    Zamorra jagte telepathische Anfragen und Forderungen in das Amulett. Aber es antwortete ihm nicht. Es schuf keine Verbindung zwischen dem, was geschehen war, und dem, was Zamorra wissen wollte.
    Er dachte an seine und Nicoles Traumvision. Etwas stimmte nicht. Wenn die Wissenschaftlerin tatsächlich mit Sara Moon identisch war,

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