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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zehn Schilling, sagte ich dir das schon? Wenn alles so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe…« Sie schwang sich auf den Fahrersitz und zündete den Motor. Er sprang sofort an und lief leise und rund.
    »Ich fasse es nicht«, murmelte Zamorra. »Was hast du mit dem Panzer-Sound gemacht?«
    »Weggezaubert«, sagte sie. »Gib Nasir endlich die zehn Schilling! Dieser Motor geht uns jedenfalls nicht mehr mit seinem Krach auf die Nerven. Ich möchte wissen, was die Leute angestellt haben, daß er so laut wurde. Jetzt ist er jedenfalls wieder topfit. Und du wirst staunen - er wird auch ein bißchen mehr Leistung bringen.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Glühkerzen gereinigt, Einspritzung und Kraftstoffilter gereinigt, Ventilspiel nachgestellt und so weiter. Der Motor war vollkommen verstellt. Jetzt läuft er wieder sauber. Was hast du herausbekommen?«
    Zamorra sortierte einen Zehn-Schilling-Schein heraus und drückte ihn dem strahlenden Nasir in die Hand, der mit Werkzeugkoffer und Geld verschwand. »Ich habe herausbekommen, daß Joyce Martins einem Phantom nachjagt und daß uns Monsieur Krel zu ihr bringen wird. Zwischendurch will er noch Vögel fotografieren.«
    »Wenn’s mehr nicht ist…« Nicole sah Krel an, der seine Pfeife aus der Zahnlücke nahm und ihr grüßend zunickte. Apart, dachte sie. Der Mann hat Mut zur Lücke. »Hat Zamorra Ihnen gesagt, Monsieur, daß es gleich dunkel wird und die Vögel dann schlafen?«
    »Mit Ausnahme der Nachtvögel. Können wir los, oder wollen Sie erst duschen? Sie sehen ein wenig verölt aus…«
    »Sie haben eine Dusche? Prima«, stellte Nicole fest. »Bringen Sie sie her, oder wenn das nicht geht, führen Sie mich hin.«
    »Hier ist der Wohnungsschlüssel. Dritter Stock. Sie werden’s finden und ich komme nicht in den Verdacht, Ihnen unsittlich nahe treten zu wollen. Ich unterhalte mich derweil mit Ihrem Partner weiter.«
    Nicole schnappte sich das Köfferchen mit frischer Wäsche und verschwand im Haus. So bekam sie nicht mehr mit, daß Zamorras Amulett leicht aufglühte.
    ***
    »Was willst du?« fragte der Fürst der Finsternis.
    Neben ihm straffte sich sein Leibwächter und Berater, der mongolische Schwertkämpfer Wang Lee Chan. Seine Hand glitt zum Schwertgriff. Es war eine Drohgebärde, mehr nicht. Der überraschend in den Thronsaal des Höllenfürsten eingetretene Eysenbeiß und Wang waren alte Feinde, aber sie würden sich hüten, ihren Zwist hier in den Tiefen der Hölle auszu kämpfen.
    Da gab’s andere, subtilere Mittel.
    »Du wirst mir einige deiner Skelett-Krieger abtreten«, sagte Eysenbeiß kühl.
    »Wozu?« fragte Leonardo deMontagne zornig. »Bediene dich deiner Hilfsgeister, die zuweilen spurlos in deinen Höhlen verschwinden, und halte dich von meinen Horden fern.«
    »Ich brauche sie«, sagte Eysenbeiß. »Du wirst sie mir zur Verfügung stellen. Eine Handvoll von ihnen wird genügen. Du kannst sie leicht verschmerzen. Dein Nachschub ist unerschöpflich, wie man weiß.«
    »Was hast du vor?« fragte Leonardo.
    Eysenbeiß breitete die Hände aus. »Du mußt nicht alles wissen, was Höherstehende beschlossen haben. Sei versichert, daß es gegen deinen Intimfeind Zamorra geht.«
    »Wirst du nicht allein mit ihm fertig, du Höhergestellter?« fragte Leonardo spöttisch. »Brauchst du wahrhaftig die Hilfe eines Untergebenen mit seinen lumben Kriegern? Das erstaunt mich denn doch.«
    »Die Art der Falle, die ich stellen will, legt die Verwendung der Skelett-Krieger nahe«, sagte Eysenbeiß. »Sorge dafür, daß mir einige zur Verfügung stehen.«
    »Soll ich das als Befehl verstehen?« fauchte Leonardo.
    »Durchaus«, versicherte Eysenbeiß. »Es eilt übrigens.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ er den düsteren Thronsaal, an dessen Rändern Flammen des Höllenfeuers leckten.
    Leonardo deMontagne und Wang Lee Chan sahen sich an.
    »Er plant eine Ferkelei, Herr«, sagte Wang. »Laßt mich ihn endlich erschlagen. Die Höllendämonen werden dankbar sein.«
    »Sie werden dich und mich vor LUZIFERS Tribunal zerren«, sagte Leonardo. »Es muß eine Möglichkeit geben, ihn in eine Intrige zu verwickeln, der er nicht mehr entrinnen kann. Wir müssen ein Druckmittel gegen ihn in die Hand bekommen…«
    Ich wüßte da schon etwas, dachte Wang. Er wußte von dem Pakt mit der Dynastie. Aber noch sparte er sich diesen Trumpf auf. Damit wollte er sich aus seiner Treueverpflichtung zu Leonardo freikaufen. Längst schon hielt ihn nichts mehr in der Hölle. Aber er fühlte,

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