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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu schlagen, oder sogar drei… mit ihrer Arbeit über die Lebensgeschichte des legendären Hegete He strebte sie ihren Doktortitel an, den sie dafür mit ziemlicher Sicherheit erhalten würde, auch wenn die Weltöffentlichkeit sich kaum für diesen Massai-Medizinmann interessieren würde. Es ging ihr auch weniger um die Aufhellung seiner Lebensgeschichte als vielmehr darum, einer Legende Wirklichkeit zu verschaffen. Auch Troja war solange für ein reines Fantasieprodukt des blinden Dichters Homer gehalten worden, bis Heinrich Schliemann die legendäre Stadt schließlich entdeckte.
    Zum zweiten konnte sie ein Stück Geschichte schreiben.
    Und zum dritten konnte sie einen Schatz finden. Und selbst wenn sie ihn nicht für sich behielt, sondern ordnungsgemäß meldete, würde ihr ein Anteil daran zustehen. Und der Legende nach war dieser Schatz groß, sehr groß. Sie würde zumindest reich dabei werden, wenn sie ihn wirklich fand.
    Und alles deutete darauf hin, daß es jetzt soweit war.
    Sie hatte diesem Reporter aus Tanga einige Andeutungen gemacht. Damit waren die Weichen im Grunde schon gestellt worden - sie würde den Schatz offiziell anmelden müssen. Denn selbst wenn sie sich mit Bellamy und Freytag einig war, konnte sie diese Unmengen an Wertgegenständen kaum außer Landes schmuggeln. Da war es besser, den legalen Weg zu gehen und sich mit einem Anteil zufriedenzugeben, der ihr wahrscheinlich in Form von Geld ausgezahlt werden würde, nachdem man den Schatz schätzte.
    Das kleine Zeltlager befand sich unmittelbar vor dem Höhleneingang.
    Inzwischen war ihr klar, warum niemand jemals diese Höhle entdeckt hatte. Sie war verschüttet gewesen. Erst, nachdem Bellamy den Zugang aufgesprengt hatte, konnte sie betreten werdep. Bäume und Sträucher hatten alles vorher zugedeckt, und die Hangneigung war auch bei weitem nicht so stark, daß man darin den Eingang einer Höhle vermuten konnte. Zudem waren die Hinweise auf die Lage des Höhleneinganges verschlüsselt gewesen.
    Wahrscheinlich hatte auch von den früheren Schatzsuchern jeder vermutet, daß nur ein steiler oder unwegsamer Pfad zum Höhleneingang führte. Dem war nicht so. Man kam mit dem Wagen bequem bis dicht ans Ziel heran. Die beiden Land Rover mit der Ausrüstung standen jetzt etwas abseits in der einsetzenden Dämmerung. Bud Freytag hatte das Lagerfeuer wieder in Brand gesetzt, aber so wie es aussah, würde es noch eine Weile dauern, bis sie Gelegenheit fanden, sich daran zu wärmen. Den ganzen Abend über hatten sie gearbeitet, um die Trümmer der Sprengung beiseitezuschaffen - Bellamy hatte radikal zugelangt und nicht nur das steinige Erdreich aufgesprengt, sondern die Bäume und Sträucher gleich mittels Dynamit mitgefällt.
    Ein eigenartiges Fieber hatte sie alle drei erfaßt.
    Erst waren Bellamy und Freytag immerhin noch skeptisch gewesen, aber nach den Anweisungen, die Joyce Martins entschlüsselt hatte, hatte Bellamy die Sprengladung gelegt. Und dann wußten sie, daß zumindest die Angaben stimmten, und fieberhaft hatten sie trotz der Nachmittagshitze die Trümmer fortgeräumt und den Eingang in die Höhle begehbar gemacht. Vorher schon war Freytag mit der Lampe hineingekrochen, aber bald wieder umgekehrt.
    Jetzt würde es sich zeigen, ob in der Höhle tatsächlich der legendäre Schatz des ebenso legendären Hegete He lag.
    Die Historikerin kletterte in den Schacht hinunter. Es ging zunächst steil wie auf einer Treppe in die Tiefe, aber es gab hier keine Treppe. Man mußte irgendwie zusehen, daß man nicht den Halt verlor. Etwa zweieinhalb Meter tiefer führte ein Stollen, in dem man gebückt gehen konnte, weiter in den Berg hinein.
    Joyce Martins fragte sich, wer diesen Stollen einst angelegt haben mochte. Er war auf keinen Fall in dieser gesamten Größe entstanden. Vielleicht hatte es hier einen Spalt im Gestein gegeben, vielleicht auch nicht. Aber überall an den Wanden zeigten sich im Schein der Taschenlampe die Spuren der Bearbeitung durch Werkzeug. Steinbrocken waren abgeschlagen und die Kanten glattgeschliffen worden, hier und da war lockeres Erdreich.
    Die Luft wurde allmählich schlechter, je tiefer sie vordrangen. Es fehlte hier wohl an einer ausreichenden Belüftung. Kein Wunder, woher sollte sie auch kommen? Aber wie hatten dann die Leute hier arbeiten können, die diesen Stollen schufen, wenn sie schon nach kurzer Zeit unter Sauerstoffmangel zu leiden begannen?
    Bud Freytag ließ sein Feuerzeug augschnappen. Die Flamme sprang hoch

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