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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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störte Krel wenig.
    Wann kam denn endlich der Aufstieg?
    Da stand er davor!
    Da war das Seil!
    Mit einer Hand griff er danach und zog sich hastig hoch. Ohne das Seil als Hilfe wäre er kaum so schnell in die Höhe gekommen. Er wuchs förmlich aus dem Boden hervor. Und vor ihm stand ein weiterer Mann, der mit einer Pistole auf Nicole Duval zielte!
    Krel schlug instinktiv zu, im gleichen Moment, in dem der Schuß sich löste.
    ***
    Leonardo deMontagne runzelte die Stirn. »Was soll das?« stieß er hervor. »Willst du wieder einige meiner Skelett-Krieger für deine Zwecke rekrutieren?« Daß Wang Lee Chan so einträchtig neben dem Herrn der Hölle hermarschierte, fiel ihm erst anschließend auf. Aber es war unmöglich, daß Wang die Seiten gewechselt hatte. Leonardo war sicher, daß Wang keine sonderlichen Sympathien für seinen Dienstherrn hegte, aber er war loyal, und Wang und Eysenbeiß waren von Anfang an Feinde gewesen, schon als Eysenbeiß noch Leonardos Berater war.
    »Diesmal geht es um etwas anderes«, sagte Eysenbeiß rauh.
    Leonardo schürzte die Lippen. Er hielt es durchaus für möglich, daß Eysenbeiß ihn einer disziplinarischen Maßnahme unterwerfen wollte, weil er vorhin mit seiner Eskorte ohne vorherige Erlaubnis in Eysenbeißens Sphäre eingedrungen war.
    Und er konnte nichts gegen eine solche Maßnahme tun. Er war zu voreilig gewesen. Andererseits ging auch Eysenbeiß mit einer solchen Maßnahme ein Prestige-Risiko ein. Leonardo war immerhin ein Dämon, und auch wenn die anderen ihn haßten, würden sie es nicht leicht hinnehmen, daß ein Dämon von einem Menschen gedemütigt wurde.
    Leonardo gab seiner Stimme einen selbstbewußten, festen Klang. »Rede, aber fasse dich kurz. Ich habe nämlich zu tun.«
    »Ich befehle dir hiermit unwiderruflich, Wang Lee Chan von seinem Treue-Eid zu entbinden«, sagte Eysenbeiß. »Wang hat unverzüglich die Schwefelklüfte zu verlassen und lebenden Fußes nicht mehr in dieses Reich zurückzukehren.«
    Leonardo sprang auf. »Du bist des Wahnsinns«, stieß er hervor. Er sah zwischen Eysenbeiß und Wang hin und her.
    »Eysenbeiß, du kannst nicht einfach über meine Vasallen verfügen, wie es dir beliebt! Ich weigere mich. Dieser mongolische Fürst ist mein Leibwächter und Berater, und ich bin nicht gewillt, auf seine Dienste zu verzichten.«
    »Ich befehle es dir«, sagte Eysenbeiß.
    Leonardo atmete tief durch. Er konnte wenig gegen einen direkten Befehl ausrichten. Die Rangfolge war eindeutig. Er mußte gehorchen.
    »Warum?« stieß er hervor.
    »Ich will es so«, sagte Eysenbeiß. »Nimm an, daß mir sein Herumschleichen und Spionieren mißfällt. Nimm an, daß es nur einen lebenden Menschen hier in der Hölle zu geben hat -mich. Nimm an, daß dies meine Reaktion auf dein Vordringen vorhin ist. Wie auch immer - entbinde Wang von seinem Eid und sorge dafür, daß er unverzüglich verschwindet.«
    Leonardo wandte sich dem Mongolen zu. »Und du?«
    »Es wird mir eine Freude sein, diesem Befehl zu gehorchen, Herr«, sagte der Mongole ausdruckslos.
    Leonardo starrte wieder Eysenbeiß an. Er war drauf und dran, seine Skelett-Krieger zu rufen und sie auf Eysenbeiß zu hetzen, oder seinen Schatten auszusenden, daß er den Herrn der Hölle erwürgte. Aber er konnte das nicht riskieren. Er war gezwungen, zu gehorchen, ob er wollte oder nicht. Eysenbeiß hatte die Macht.
    »Wang Lee Chan, ich entbinde dich von deinem Treue-Eid mir gegenüber, und ich erlege dir zuletzt auf, diese Gefilde niemals wieder zu betreten, solange du lebst. Geh.«
    Wang Lee verneigte sich und verließ den Thronsaal.
    »Ich hasse dich, Eysenbeiß«, zischte der Fürst der Finsternis. »Es wird der Tag kommen, da du fällst, und dann werde ich dich zertreten.«
    »Das werde ich zu verhindern wissen«, sagte Eysenbeiß. Auch er ging jetzt. Ein dumpf vor sich hin brütender Leonardo deMontagne blieb auf seinem Knochenthron zurück.
    ***
    »Sara Moon!« stieß Zamorra hervor.
    Für Augenblicke standen sie beide wie erstarrt. Zamorras Gedanken überschlugen sich. Also doch! Sie war es! Sie mußte mit Joyce Martins identisch sein! Und da sie sich hier frei bewegte und auf dem Rückweg war, schien die Vision doch nicht ganz zu stimmen. Wäre sie wirklich entführt worden, würde sie sich jetzt nicht so frei bewegen. Dann war sie allenfalls auf der Flucht…
    Sie blinzelte gegen das Licht an. »Wer bist du?« stieß sie hervor.
    Er schüttelte den Kopf. Etwas stimmte nicht. Sicher, sie konnte ihn gegen

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