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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Toufry stieg aus dem Zentrallift und erfaßte die Sachlage mit einem Blick. Sie übersah die bewundernden Blicke der Offiziere und ging auf den Platz des Ministers zu.
    „Einen guten Morgen wünsche ich Ihnen, Mr. Chiarini!" sagte sie mit ironischem Unterton. „Schade, daß Gucky nicht dabei ist."
    Chiarini blinzelte und tupfte sich das Augensekret ab.
    „Gucky...? Warum?"
    Betty lächelte strahlend.
    „Oh, dann hätten die Männer auf diesem Schiff auch einmal etwas zu lachen..."
    Kantor Chiarini schwebte plötzlich einen Meter über seinem Sessel. Im ersten Moment ruderte er heftig mit den Armen. Doch dann verschränkte er die Beine unter sich, grinste dümmlich und meinte: „So läßt es sich bis nach Andromeda aushalten, Miß Toufry. Endlich drückt einmal kein harter Sessel gegen meinen empfindlichsten Körperteil."
    Er schloß die Augen, als wolle er schlafen.
    „Eins zu null für Sie", sagte Betty.
    Sie ließ den Minister etwas unsanft auf den Sessel zurückfallen. Die Sicherheitsautomatik des Sitzmöbels wurde durch den Aufprall aktiviert, und Chiarini fand sich jählings in der Horizontalen wieder, von Haltegurten zur Bewegungslosigkeit verurteilt.
    „Stellen Sie sich vor", flüsterte die Mutantin, „ich wäre Gucky und..."
    Blitzschnell schlug Chiarini auf das Sammelschloß vor seinem Leib und schnellte in die Höhe, als die Gurte ihn freigaben.
    Er starrte Betty an, dann atmete er erleichtert auf.
    „Bei allen meinen Gallensteinen!" ächzte er. „Haben Sie mich erschreckt. Ich bin Ihnen ja so dankbar, daß Sie nicht Gucky sind. Welch ästhetischer Genuß würde uns dann allen entgehen..."
    Bis zu diesem Augenblick hatte die Zentralebesatzung sich mühsam beherrschen können. Nun aber vermochten die Männer nicht mehr an sich zu halten.
    „Sie hätten Komiker am ,Inpotronikum' in Terrania werden können", sagte Betty Toufry sarkastisch.
    „Sie sagen es, Miß Toufry. Das war mein Jugendtraum gewesen." Er seufzte melancholisch.
    „Verronnen sind die Träume der Jugend, es zwingt uns das Alter zur Tugend!"
    Verstohlen wischte er sich eine imaginäre Träne aus dem Auge.
    „Sie meinen, ich wäre ein Star geworden?" flüsterte er.
    „Der Star des Jahrhunderts", erwiderte Betty.
    Ein seliges Kinderlächeln verklärte Chiarinis feistes Gesicht. Er faltete die Hände über dem vorstehenden Bauch und träumte...
    Mit donnernden Lineartriebwerken raste die RUBICON ihrem Ziel zu.
     
    *
     
    „Klar Schiff zum Gefecht!" dröhnte die Stimme Oberst Kirkpatricks durch die Hauptzentrale.
    Kantor Chiarini fahr mit einem leisen Aufschrei hoch. Er hatte tatsächlich einige Stunden geschlafen.
    Mit einem Blick auf die Ortungsauswerter erfaßte er die Lage.
    „Gefechtsberührung unter allen Umständen vermeiden!" schrie er den Kommandanten der RUBICON an. „Weitergeben an General Tschubaik!"
    Yulsman Kirkpatrick gehörte zu den Offizieren, die einen Befehl zwar prompt ausführten, hinterher jedoch auf einer Erklärung beharren, falls ihnen daran etwas nicht in Ordnung scheint.
    Er gab Chiarinis Anweisung weiter. Dann wandte er sich um und sagte ernst: „Sir, die Tasterortung hat einen Verband von siebzig tefrodischen Kampfschiffen erfaßt. Verband hält Kurs auf einen Punkt, den wir in drei Minuten erreichen."
    „Na, und...?" gab der Staatsminister seelenruhig zurück. „Wir halten schließlich auch Kurs auf diesen Punkt im Raum. Warum sollten sie nicht?"
    Er wandte sich an seinen Dienstroboter.
    „Einen Becher Kaffee, aber heiß und nicht wieder lauwarm wie das letztemal!"
    Er wölbte die Brauen, als der Hyperkombildschirm aufleuchtete und das Abbild General Tan Tschubaiks auf ihn herabblickte.
    „Oberst Kirkpatrick gab mir eben einen angeblichen Befehl von Ihnen durch..." ,begann der General.
    „Sie sind ein Trottel!" fuhr der Minister zornrot dazwischen. „Wenn Kirkpatrick Ihnen etwas in meinem Namen ausrichtet, dann stimmt das Verstanden?"
    Der General beherrschte sich meisterhaft. Nur seine mahlenden Wangenknochen deuteten darauf hin, daß er vor Ärger über die Beleidigung innerlich kochte.
    „Jawohl, Sir", antwortete er mit spröder Stimme. „Haben Sie sonst noch Befehle, Sir...?"
    „Ja!" erwiderte Chiarini sarkastisch. „Verschwinden Sie aus der Leitung!"
    Die Bildfläche erlosch.
    Oberst Yulsman Kirkpatrick schluckte, musterte die Ortungsdaten und schluckte abermals.
    „Wenn ich mir eine Bemerkung gestatten darf, Sir", erklärte er fest, „in einer Minute erreichen wir die kritische

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