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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Selbstvorwürfen verschonen. Lernen Sie aus Ihren Fehlern, und alles ist in Ordnung. Verstanden?"
    „Jawohl, Sir!" Tschubaiks Gesicht verzog sich zu einem befreiten Lächeln. „Und vielen Dank auch."
    Der Staatsminister winkte ab.
    Glauben Sie nur nicht, daß wir besondere Tapferkeit bewiesen hätten, General. Die Tefroder haben viel mehr Mut aufgebracht angesichts ihrer waffentechnischen Unterlegenheit. Ihr Kommandeur hat offenbar den Auftrag, herauszufinden, ob wir nach Andromeda gekommen sind, um gegen die Tefroder zu kämpfen. Hätte sich diese Vermutung bestätigt, wären diese Kerle in den sicheren Tod geflogen."
    „Ich verstehe, Sir", antwortete Tschubaik ernst. „Durch unser Verhalten haben wir erreicht, daß die offiziellen tefrodischen Regierungen sich bei unserem Kampf gegen die Spoctara neutral verhalten."
    Chiarini zuckte die Schultern.
    „Wir wollen es hoffen."
    Er wandte sich an Oberst Kirkpatrick.
    „Wie weit ist es noch bis AnAb-6613?"
    Yulsman Kirkpatrick warf einen Blick auf die Zieldistanz-Anzeige.
    „Noch dreitausendelf Lichtjahre, Sir."
    „Dann bleiben wir für insgesamt fünftausend Lichtjahre im Zwischenraum, täuschen ein Orientierungsmanöver und eine anschließende Kursänderung um zwanzig Grad Backbord nach Grün dreißig vor, gehen wiederum in den Zwischenraum und nehmen erst darin Kurs auf AnAb-6613. Die Maahks bekommen zwar sowieso heraus, wo wir hingeflogen sind, aber ich lege größten Wert darauf, daß wir ein paar Stunden unbemerkt arbeiten können."
    Der Oberst bestätigte.
    Der Verband beschleunigte stärker. Kantor Chiarini beobachtete, wie die hellblaue Zielsonne, die AnAb-6613 markierte, aus dem Erfassungsbereich der Relieftaster wanderte, als die Schiffe daran vorbeiflogen.
    Der Kosmopsychologe stellte sich die logischen Überlegungen der Maahks vor. Sicher würden sie die Möglichkeit ausschließen, die Terraner könnten ganz offen Kurs auf ihr Ziel nehmen, wenn sie auch daran vorbeisteuerten. Deshalb war AnAb-6613 wahrscheinlich der Raumsektor, auf den sie ihre Suche ganz zuletzt konzentrieren würden.
    Kantor Chiarini wußte genau, weshalb er die Maahks vorsätzlich irreführte. Er hatte schon zu lange gelebt, um noch daran zu glauben Bündnisse und Verträge schützen unbegrenzt vor Konflikten. Seit die Menschen ihr Gehirn nebenbei auch zum Denken benutzten, gab es Konflikte, und andere intelligente Lebewesen unterschieden sich darin nicht.
    Vier Stunden vergingen bis zum Scheinmanöver des Verbandes. Der Staatsminister hielt sich während dieser Zeit in der positronischen Abteilung auf und stellte eine Menge Berechnungen an.
    Mit zufriedenem Gesicht kehrte er danach in die Zentrale zurück.
    Die Ortungszentrale meldete sechs Objekte, die sich in großer Entfernung vom Eintrittsort des Verbandes aufhielten. Die Objekte waren zu weit entfernt, als daß sie hätten identifiziert werden können.
    Dennoch zweifelte niemand daran, daß es sich um Maahkschiffe handelte, die hier - und an Tausenden anderen Orten Andromedas - auf den terranischen Verband warteten.
    Chiarini rieb sich befriedigt die Hände. Die Wachsamkeit der Maahks kam seinen eigenen Plänen entgegen.
    Nun hing alles davon ab, ob der Sektor AnAb-6613 frei von Beobachtern war oder nicht.
     
    3.
     
    Tonga Lee beobachtete mit reglosem Gesicht den Maahk. Der Wasserstoffatmer saß unbekleidet in der Testkammer und starrte aus seinen vier Augen auf die Tür.
    „Worauf warten Sie noch?" fragte eine Stimme hinter Lee.
    Tonga Lee wandte sich langsam um. In der Tür zum Steuerraum stand ein hagerer Greis. Seine hellbraune Haut war faltig und das ehemals schwarze Haar dünn und silbergrau. Dennoch leuchtete aus den Augen eine unbeugsame Willenskraft. Allerdings verriet das Flackern darin dem aufmerksamen Beobachter, daß unter der äußerlichen Beherrschung bereits der Wahnsinn lauerte.
    Und Tonga Lee war ein aufmerksamer Beobachter.
    Er neigte den Kopf. Mit Nashed Plant war nicht gut Kirschen essen. Der alte Tefroder schien ohnehin in letzter Zeit mißtrauisch geworden zu sein.
    „Ich habe das Testobjekt beobachtet, Herr", sagte Lee.
    Nashed Plant kam näher. Er warf einen flüchtigen Blick auf den Maahk. Dann musterte er die Schalttafel für den Sepul-Projektor. Als er sich wieder dem anderen zuwandte, spielte ein zynisches Lächeln um seine dünnen Lippen.
    „Worauf warten Sie wirklich, Lee?" fragte er gedehnt. „Die Schaltungen sind vorbereitet. Alle Kontrollen zeigen Funktionsbereitschaft an.

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