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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Distanz. Was gedenken Sie zu tun, um eine Raumschlacht zu vermeiden?"
    Der Staatsminister setzte seinen Kaffeebecher ab und blickte Kirkpatrick verwundert an.
    „Wenn die Lage kritisch ist und sich Einheiten jener Parteien gegenüberstehen, die noch nicht genau wissen, was sie voneinander zu halten haben, so dienen wir unserer Menschheit am besten dadurch, daß wir niemals zuerst die Feindseligkeiten eröffnen, sondern die andere Seite durch Kaltblütigkeit, Ruhe und Friedfertigkeit als auch von unserer Entschlossenheit überzeugen, im Notfall blitzschnell und vernichtend zurückzuschlagen..."
    Kantor Chiarini hatte mit erhobenem Zeigefinger deklamiert. Nun trank er einen Schluck und fügte hinzu: „Worte des Vorsitzenden Perry aus seiner Ansprache an die Absolventen der Raumakademie Terrania im Jahre 2349."
    Yulsman Kirkpatrick starrte den Minister sekundenlang an, dann aktivierte er den Hyperkom, holte tief Atem und sagte: „Befehl des Staatsministers an alle Einheiten! HO-Schirme aktivieren und auf Durchdringungskurs gehen! Ich wiederhole: HÜ-Schirme aktivieren und auf Durchdringungskurs gehen! Sollte sich eine Kollision nicht vermeiden lassen, in Zwischenraum überwechseln. Es wird nicht geschossen, außer die Tefroder greifen uns an. Ende!"
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, nachdem er den Hyperkom ausgeschaltet hatte.
    Die tefrodischen Einheiten hielten ihren Kurs, der sie in weniger als einer Minute an die terranischen Schiffe heranbringen würde.
    Die Aggregate im mächtigen Leib der RUBICON brüllten auf', als Oberst Kirkpatrick das erste Ausweichmanöver flog.
    Kantor Chiarini schlürfte geräuschvoll seinen Kaffee, als ginge ihn das alles nichts an. Dabei konnten die nächsten Sekunden über Krieg und Frieden entscheiden. Lediglich das dünne Lächeln um seine Mundwinkel verriet, daß er genau wußte, was er tat.
    Je näher die beiden Verbände sich kamen, desto weiter klafften die Lücken für die Augen der Besatzungen. Auch die Tefroder flogen nicht in dicht geschlossener Angriffsformation. Die Abstände zwischen den einzelnen Raumschiffen betrugen durchschnittlich zehntausend Kilometer.
    Da die RUBICON an der Spitze des terranischen Verbandes flog, drang sie zuerst in die lockere Formation der tefrodischen Schiffe ein.
    In der Hauptzentrale hielten die Männer den Atem an, während Chiarini sich eine Zigarre anzünden ließ.
    Auch die Tefroder flogen mit eingeschalteten Schutzschirmen. Nachdem die Ortungszentrale diese Feststellung gemeldet hatte, verminderte sich die Spannung etwas.
    Schließlich wußte jeder an Bord der RUBICON und der anderen Schiffe, daß die terranischen HÜ-Schirme den tefrodischen Energieschirmen haushoch überlegen waren. Tefrodische Kampfschiffe vermochten einen HÜ-Schirm nur durch massiertes Salvenfeuer zu durchbrechen, während auf terranischer Seite ein einziger Schuß aus einer großkalibrigen Transformkanone genügte, um jeden tefrodischen Schirm illusorisch zu machen.
    Die Verbände durchdrangen einander, ohne daß eine einzige ernsthafte Kollisionsgefahr eingetreten wäre.
    Niemand hatte einen Schuß abgefeuert.
    Kantor Chiarini sonnte sich im Glanz seines Ruhmes. Bescheidenheit gehörte nicht zu seinen Tugenden. Deshalb versicherte er immer wieder, daß ohne ihn am heutigen 24. November des Jahres 2436 der zweite intergalaktische Krieg ausgebrochen wäre.
    Und ganz so unrecht hatte er damit nicht...
     
    *
     
    „Ehrlich gesagt", meinte Betty Toufry, nachdem die RUBICON sich wieder im Zwischenraum befand, „ich habe ein wenig Angst gehabt, Mr. Chiarini."
    Kantor Chiarini trank den Kognak, den er sich selbst spendiert hatte, mit halbgeschlossenen Augen.
    „Ah!" machte er, als er den Schwenker absetzte. „Das tut gut!"
    Er blinzelte vergnügt zu Betty hinauf, die neben ihm stand.
    „Ein wenig Angst hatten Sie, Miß Toufry? Sie Glückliche! Ich habe gezittert vor Angst. Nicht um mich, sondern um den Frieden. Die Tefroder wollten uns ganz bewußt provozieren, da bin ich sicher."
    Er nickte dem Abbild General Tschubaiks zu, das auf dem Hyperkomschirm zu sehen war.
    „Und beinahe wäre ihnen das gelungen, nicht wahr, General?"
    Tan Tschubaik räusperte sich.
    „Sir, ich bitte um Verzeihung. Ich habe eine falsche Entscheidung getroffen. Falls Sie Wert darauf legen..."
    Chiarini sank ächzend zurück.
    „Donald, noch einen Kognak! General, Sie strapazieren mein Herz schon wieder. Wissen Sie, worauf ich Wert lege? Darauf, daß Sie mich mit Ihren

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